Telekom 5G weiter mit vielen Handys nicht voll nutzbar
In sozialen Netzwerken verwies der Betreiber gerne darauf, das Netz bereitzustellen. Es sei aber nunmal nicht möglich, den Smartphone-Herstellern vorzuschreiben, mit welchen technischen Eigenschaften sie ihre Geräte produzieren. Das ist zwar richtig. Auf der anderen Seite ist es aber unverständlich, dass die Telekom bewusst Netzkonfigurationen einsetzt, die von Handys, die das Unternehmen auch aktiv vermarktet, nicht unterstützt werden.
Samsung ist nicht der einzige betroffene Hersteller. So kann auch beim OnePlus 8 bzw. OnePlus 8 Pro das LTE-Band 3 (1800 MHz) nicht als Anker für 5G auf 2100 MHz nutzen. Mit dem demnächst zu erwartenden OnePlus 8T soll das wiederum laut Branchengerüchten funktionieren. Verifizieren lässt sich das zwar erst, wenn das Gerät auf dem Markt ist. Verwundern würde das aber nicht, denn die Gerätehersteller lernen schließlich hinzu und bekommen im Laufe der Zeit mit, was sich die Netzbetreiber hinsichtlich ihrer 5G-Konfiguration einfallen lassen.
5G-Smartphones der ersten Generation bereits abgewertet
Foto: teltarif.de
Samsung: "Dynamischer Veränderungsprozess"
Die Samsung-Pressestelle erklärte auf Anfrage von teltarif.de: "5G ist eine in Deutschland und weltweit expandierende Technologie. Die Infrastruktur wird aber ständig weiterentwickelt und unterliegt somit einem dynamischen Veränderungsprozess. Wir haben uns als Hersteller in kontinuierlichem Austausch mit den Providern dafür entschieden, ab der ersten 5G-Gerätegeneration das in Deutschland prominenteste Band N78 zu unterstützen. Mit wachsendem Portfolio erweitern wir auch die unterstützen Bänder."
Es dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass das Samsung Galaxy S21 auch die von der Telekom eingesetzten Netzkonfigurationen beherrschen wird. Dynamischer Veränderungsprozess, wie die Samsung-Pressestelle bereits einräumt. Aber wer erklärt nun einem Kunden, der sich vielleicht gerade erst für knapp 2000 Euro ein Samsung Galaxy Z Fold 2 zugelegt hat, dass sein Smartphone vermutlich niemals das komplette 5G-Netz der Telekom nutzen kann?
5G-Handys der ersten Generation bereits abgewertet
Mit dem Aufkommen der 5G-DSS-Technik haben die Netzbetreiber schon die 5G-Smartphones der ersten Generation enorm abgewertet, denn diese Technologie kennt ein Samsung Galaxy S10 5G oder Huawei Mate 20X 5G nicht. Wäre das bei Endgeräten, die im Einsteiger-Preissegment angesiedelt sind, nach nicht einmal einem Jahr schon mehr als ärgerlich, so ist das bei Edel-Smartphones, für die ohne Vertrag vierstellige Euro-Beträge aufgerufen werden, eigentlich ein Fall für den Verbraucherschutz.
Vodafone nutzt für 5G DSS in Frankfurt am Main übrigens LTE auf 800 MHz als Anker. Zudem liegt der 5G-Träger im Frequenzbereich um 1800 MHz. Diese Kombination funktioniert auch mit Samsung-Smartphones, wie unser Test mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra in "Mainhattan" gezeigt hat.