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Telefónica-Netz: Erste Sichtungen von LTE 700

Nutzer haben erste LTE-Funk­zellen von Telefónica im Frequenz­bereich um 700 MHz (Band 28) gesichtet. Auch die Telekom will bis zum Sommer dieses für den Mobil­funk neue Frequenz­band nutzen.
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LTE 700 bei Telefónica LTE 700 bei Telefónica
Foto/Logo: Telefónica, Montage: teltarif.de
Das terres­trische Fern­sehen hat in den vergan­genen Jahren den Frequenz­bereich um 700 MHz geräumt, der künftig für den Mobil­funk zur Verfü­gung steht. Telekom, Voda­fone und Telefónica haben sich schon rund vier Jahren Spek­trum in diesem LTE-Band 28 gesi­chert. Nutzbar ist dieses für die Mobil­funk-Netz­betreiber neue Band aber erst jetzt, nachdem die bishe­rigen Nutzer den Bereich geräumt haben. Die Deut­sche Telekom hatte schon Anfang Februar ange­kündigt, bis Mitte 2019 mit LTE auf 700 MHz zu starten. Nun ist Telefónica dem Bonner Mitbe­werber offenbar zuvor­gekommen. Während es von der Telekom bislang keine Sich­tungen von LTE 700 gab, haben Nutzer der Cell­mapper-Commu­nity erste eNodeBs von Telefónica im Band 28 gefunden.

LTE 700 in Schleswig-Holstein

LTE 700 bei Telefónica LTE 700 bei Telefónica
Foto/Logo: Telefónica, Montage: teltarif.de
Den Angaben zufolge befinden sich die Basis­stationen in Schleswig-Holstein unweit der Nord­seeküste. An den Stand­orten wird den Beob­achtungen zufolge auch das LTE-Netz auf 800 MHz (Band 20) genutzt. An einer Basis­station kommt zusätz­lich das Band 3, also der Frequenz­bereich um 1800 MHz, hinzu.

Eine offi­zielle Ankün­digung der Telefónica zum Einsatz des 700-MHz-Bereichs für LTE gibt es bislang noch nicht. Aller­dings bietet sich das Band 28 sehr gut als Ergän­zung zu LTE 800 (Band 20) an, das die Telefónica derzeit primär für ihr 4G-Netz einsetzt. Die nied­rigen Frequenzen verspre­chen eine Flächen­versor­gung mit vergleichs­weise wenigen Sender­stand­orten, da die Reich­weite der Basis­stationen höher ist als etwa auf 1800 oder gar 2600 MHz.

Einschrän­kungen in Grenz­nähe denkbar

LTE-Band-28-Sichtungen laut Cellmapper-Community LTE-Band-28-Sichtungen laut Cellmapper-Community
Foto: cellmapper.net, Screenshot: teltarif.de
Vor allem in Grenz­nähe zu Nach­barlän­dern kann es aller­dings zunächst noch zu Einschrän­kungen bei der Nutzung des für den Mobil­funk neuen Frequenz­bereichs kommen. In anderen Ländern wird das Spek­trum zum Teil noch für andere Dienste einge­setzt. Würde man hier parallel mit LTE starten, so käme es zu gegen­seitigen Störungen.

Die Telekom merkte schon im Februar kritisch an, die Bundes­netz­agentur habe sich beispiels­weise mit Polen noch nicht über die Nutzung des 700-MHz-Bereichs für den Mobil­funk geei­nigt. In Frank­furt/Oder, Görlitz oder anderen Regionen an der deut­schen Ostgrenze kann es demnach sein, dass das Band 28 vorerst nicht nutzbar ist. Das Problem wird sich aller­dings im kommenden Jahr lösen. Dann nämlich steht das Frequenz­band um 700 MHz EU-weit für mobiles Internet zur Verfü­gung.

Mitt­lerweile hat Telefónica die Tests auf der 700-MHz-Frequenz in Nord­deutsch­land offi­ziell bestä­tigt.

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