So plant Telefónica den Auf- und Ausbau seines 5G-Netzes
Am 21. Juli 1995 schlug die Geburtsstunde für Viag Interkom, den Vorgänger der heutigen Telefónica Deutschland. Gut drei Jahre - am 1. Oktober 1998 - ging das Unternehmen als damals vierter deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber an den Start. Heute hat der Münchner Konzern 42 Millionen Mobilfunkkunden. Weitere zwei Millionen Menschen haben sich für einen Festnetztarif des Unternehmens entschieden.
Dabei zeigte sich Viag Interkom bzw. Telefónica von Anfang an innovativ. So ging im Sommer 1999 Genion als erster Mobilfunkvertrag an den Start, bei dem die Kunden innerhalb einer Homezone auch unter einer Festnetznummer erreichbar waren. 2002 wurde aus Viag Interkom die noch heute verwendete Marke o2. Später wurden unter anderem HanseNet und E-Plus übernommen. Mit o2o gab es den ersten Handytarif mit Kostendeckel.
Telefónica plant noch für 2020 den 5G-Start
Foto: Telefónica
Größte Netzintegration außerhalb Chinas
Nach der Übernahme von E-Plus startete Telefónica die nach Unternehmensangaben weltweit größte Netzintegration außerhalb Chinas. Das heißt, die einst getrennten Netze von o2 und E-Plus wurden miteinander verschmolzen und gleichzeitig modernisiert. In der Übergangszeit profitierten die Kunden von National Roaming. So konnten o2-Kunden beispielsweise den mobilen Internet-Zugang in Regionen nutzen, in denen nur E-Plus sein UMTS-Netz ausgebaut hatte.
Im vergangenen Jahr hat Telefónica das bislang größte Investitionsprogramm in seiner Geschichte gestartet. So sollen bis 2022 rund vier Milliarden Euro ins Mobilfunknetz investiert werden. Damit will o2 noch bestehende Lücken im LTE-Netz schließen, das Netz in Ballungszentren weiter verdichten und den neuen 5G-Standard starten und ausbauen.
"Vor fast 25 Jahren haben wir die Homezone erfunden. Heute ermöglichen wir unseren Kunden 'Digitale Freiheit unlimited' - ein Datenvolumen ohne Begrenzung zu einem bezahlbaren Preis", erläutert CEO Markus Haas. Seit Februar bietet o2 Smartphone-Tarife mit echter Daten-Flatrate zu monatlichen Grundgebühren ab 29,99 Euro an.
25 Jahre Telefónica
Grafik: Telefónica
Markus Haas: "Wir werden zum Trampolin der Digitalisierung"
"Mit 5G werden wir zum Trampolin der Digitalisierung. Durch uns können Unternehmen und Verbraucher im Digitalen höher und weiter springen", betont Markus Haas die Bedeutung des aktuellen Technologiesprungs. Allerdings hinkt Telefónica beim Netzstart seinen Mitbewerbern hinterher. Ist 5G bei Telekom und Vodafone in ersten Regionen längst verfügbar, so bereitet Telefónica seinen Netzstart immer noch vor.
In diesem Jahr soll der Startschluss für 5G von o2 in Berlin, München, Hamburg, Köln und Frankfurt am Main fallen. Bis Ende kommenden Jahres will Telefónica den neuen Netzstandard in 30 weiteren, bislang noch nicht namentlich genannten Städten anbieten. So sollen 16 Millionen Einwohner mit 5G versorgt werden. Ähnlich ging Telefónica seinerzeit auch beim LTE-Ausbau vor. Zunächst wurden Städte und Ballungsgebiete abgedeckt, danach wurde die Versorgung sukzessive auf die eher ländlichen Regionen erweitert.
o2 hinkt bei der LTE-Versorgung allerdings immer noch den Vorgaben hinterher und bittet die Bundesnetzagentur jetzt um eine Gnadenfrist.