Themenspecial Stationäres Internet Ratgeber

Günstig und sicher surfen mit Internet by Call

Sinnvoll für Gelegenheitssurfer oder in nicht mit Breitband versorgten Gebieten
Von Ralf Trautmann

Doch nun zu den Kostenfallen im Internet by Call: Während einige Unternehmen ihren Tarif rund um die Uhr zu einem Einheitspreis abrechnen, setzen andere Angebote auf die bereits erwähnten Zeitfenster. Über den Tag berechnet der Anbieter dabei zu verschiedenen Einwahlzeiten unterschiedliche Entgelte. In extremen Fällen kostet der Zugang zum Beispiel für zwei Stunden 0,01 Cent, dann im Wechsel für zwei Stunden 9,9 Cent (oder noch mehr).

Wer sich also für ein derartiges Angebot entscheidet, sollte das Zeitschema im Auge behalten. Offerten mit besonders günstigen Entgelten sind hier per se verdächtig, denn selbst ein seriöser Anbieter muss für derartige Kampfpreise einen Ausgleich schaffen, da schon der Interconnection-Preis für Internet by Call bei mindestens 0,54 Cent pro Minute liegt. Nichtsdestotrotz nutzen einige Unternehmen Tarifsprünge zwischen verschiedenen Zeitspannen natürlich auch, um richtig abzukassieren.

Tariferhöhungen und Einwahlentgelte

Ein Problem sind zudem relativ spontane Tariferhöhungen: Manch ein Anbieter führt kurzfristig eine drastische Änderung durch. Beliebtes Mittel ist hier je nach Anbieter, zum Beispiel auch Tariffenster zu tauschen: Was gerade noch günstig war, wird so sehr schnell sehr teuer. Wer seinen Tarif nicht regelmäßig kontrolliert, kann hier schnell in eine Kostenfalle tappen, zumal es, wie bereits erwähnt, keine Angebote mit Tarifansage gibt. Abhilfe schaffen hier im Zweifel allerdings die Offerten mit Anmeldung und Angebote mit Tarifgarantie, auf die wir im Weiteren noch eingehen.

Manch ein Anbieter lockt auch mit dem Angebot, für einen äußerst geringen Minutenpreis oder gar für 0 Cent pro Minute zu surfen, dann allerdings mit einem einmaligen Einwahlentgelt. Hier ist in jedem Fall der Preisvergleich angebracht. 0 Cent pro Minute bei 10 Cent Einmalentgelt mag auf den ersten Blick günstig klingen, lohnt sich aber nur bei längeren Surf-Sessions. Nutzer berichten zudem immer wieder, dass "richtig" schwarze Schafe der Branche offenbar nach einer gewissen Zeit die Verbindung trennen, um eine Wiedereinwahl mit zwangsläufiger wiederholter Zahlung zu erzwingen.

Bei manchen Anbietern mit augenscheinlich sehr günstigen Konditionen kann es übrigens auch zu Kapazitätsengpässen kommen, das heißt, der Nutzer kann sich gar nicht erst einwählen. Dies verursacht zwar keine Entgelte, kann aber Nerven kosten.

Weitere Kostenfallen: Einwahlnummern und Nutzerdaten

Neben "normalen" Tariferhöhungen kommt es zum Beispiel bei einigen Anbietern in unregelmäßigen Abständen zur Änderung der Einwahlnummer oder der Nutzerdaten: Der Tarif behält hier seinen bisherigen Namen, die Konditionen bleiben (theoretisch) bestehen, aber nur, wenn die neue Nummer bzw. die neuen Daten verwendet werden. Natürlich handelt es sich hierbei de facto um einen neuen Tarif, die alte Einwahlnummer oder die Nutzung der alten Einwahldaten wird dann mit mehreren Cent pro Minute tarifiert.

A propos Nutzerdaten: Verschiedene Anbieter realisieren ihre Angebote über eine einzige oder wenige Zugangsnummern und differenzieren zwischen den verschiedenen Tarifen mittels Nutzername und Kennwort. Einige Unternehmen nutzen diese Problematik aber offensichtlich, um mit etwas Glück zusätzliche Einnahmen zu generieren. Stimmen Benutzername und/oder Kennwort zum Beispiel bei einigen Angeboten von Flashnet, bei Creatos oder bei envacom nicht mit den Vorgaben überein, fallen hohe Entgelte an. Die richtige Schreibweise sollte also immer beachtet werden. Manch ein Benutzername oder Kennwort hat 20 Zeichen und mehr und ist dabei eher Zeichenkette als klassisches Wort, so dass sich schnell Vertipper einschleichen können.