Smart-TV Display-Übersicht: QLED, OLED, Mini LED & mehr
Oberklasse: OLED
Anstatt aus flüssigen Kristallen besteht ein OLED-Panel aus den namensgebenden organischen Leuchtdioden. Dabei kommen leuchtende Dünnschichtbauelemente zum Einsatz. Bedingt durch ihre selbstleuchtende Natur benötigen OLED-Panels keinerlei Hintergrundbeleuchtung. Das bringt mehrerer Vorteile mit sich. Jedes einzelne Pixel lässt sich gezielt auf eine gewünschte Helligkeit regulieren. So entsteht ein schier unendlicher Kontrast und ein perfekter Schwarzwert. Für die Darstellung von Schwarz werden betreffende Pixel komplett abgeschaltet.
OLED-Fernseher
LG
Ein weiterer Pluspunkt des Verfahrens sind die äußerst stabilen Blickwinkel. So lässt der Kontrast auch aus schrägen Perspektiven kaum nach. Aufgrund der fehlenden Hintergrundbeleuchtung reduziert sich die Anzahl an Panel-Schichten, was eine besonders dünne Bauweise von Fernsehern ermöglicht. Manche OLED-Exemplare in höheren Preisregionen sind heller als andere. Große Unterschiede zwischen den OLED-Smart-TVs gibt es hinsichtlich der reinen Bildqualität ansonsten nicht. Wer OLED favorisiert, sollte sich vorab mit dem Thema „Burn-in“ (Einbrennen) beschäftigen.
Bauartbedingt neigen diese Panels dazu, statische Inhalte unter Umständen permanent in die Anzeige einzubrennen. Mittlerweile ist die Gefahr durch integrierte Schutzmaßnahmen wie Pixel-Shift (nicht bemerkbares Verschieben des Bildes), Helligkeitsregulierung von TV-Senderlogos und automatischen Algorithmen, die dem Effekt entgegenwirken, merklich geringer. Dennoch bietet es sich nicht an, etwa acht Stunden täglich ununterbrochen denselben Fernsehsender zu verfolgen oder über eine solche Zeitspanne dasselbe Spiel zu spielen. Für sehr helle Räume eignen sich OLED-Fernseher aufgrund ihrer im Vergleich zu QLED und NanoCell reduzierten Helligkeit nicht.
Oberklasse: Mini LED
Mini-LED-Fernseher
Samsung
Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, werden bei dieser Methode besonders kleine Leuchtdioden für die Hintergrundbeleuchtung verwendet. Diese Module sind so kompakt, dass in Spitzenmodellen bis zu 30.000 einzelne Mini LEDs Verwendung finden. Unterstützt durch bis zu 2500 dimmbare Zonen ergibt sich ein immenser Vorteil bei der Helligkeitsverteilung und dem Kontrast. HDR-Inhalte wirken hierdurch stimmiger und das Blooming-Problem reduziert sich. Bei Letzterem sind helle Umrandungen um Objekte gemeint, die aufgrund der fehlenden Pixel-genauen Ansteuerung eines OLED auftreten können.
So leuchten etwa Sterne am Nachthimmel oder eine Kerze im komplett dunklen Raum hauptsächlich nur selbst, ohne viel unnatürliches Glimmen um sich zu haben. An den Kontrast eines OLED-Panels kommen aber auch Mini-LED-Panels nicht heran. Dafür punktet diese Variante mit einer besonders hohen Helligkeit. Davon profitieren etwa Schneelandschaften auf dem Bildschirm. Für Räume, die größtenteils eine Verglasung besitzen, eignen sich Mini-LED-Fernseher also sehr gut.
High-End: Micro LED
Micro-LED-Fernseher
Samsung
Auch wenn der Name ähnlich klingt, mit Mini LED hat Micro LED genauso wenig zu tun, wie QLED mit OLED. Es handelt sich um eine vollkommen eigenständige Technologie. Es finden weder organische Leuchtdioden noch Flüssigkristalle Verwendung. Micro LED nutzt LEDs aus Halbleiterkristallen. Diese haben trotz der unterschiedlichen Basis mit OLED eine grundlegende Gemeinsamkeit – sie leuchten selbst. Geht man von einem 4K-Fernseher aus, welcher 3840 x 2160 Bildpunkte stemmen muss, sind 24 Millionen LEDs (rote, grüne und blaue) integriert.
Farben, Helligkeit, Kontrast und Blickwinkel sind bei diesen Smart-TVs unerreicht. Des Weiteren muss man sich um Reflexionen des Displays keine Sorgen machen. Mit den aktuellen Fertigungsverfahren sind noch keine Micro-LED-Modelle in gängigen Diagonalen wie 50, 55, 65 oder 77 Zoll realisierbar. Samsung bietet bereits zwei Produkte an, die mit 99 Zoll respektive 110 Zoll allerdings gigantisch dimensioniert sind. Gigantisch sind auch die Preise. Der 99 Zoll messende Samsung MNA99MS1 kostet 130.000 Euro, der 110 Zoll messende Samsung MNA110MS1 sogar 150.000 Euro.
Für gut betuchte Konsumenten stellen diese Smart-TVs das derzeitige Optimum dar.
Was als neuer Trend begann, hat sich nun zum Standard in Smartphones durchgesetzt: Displays mit höheren Bildwiederholraten. Doch was bedeutet das eigentlich?