Teurer Mehrwert: Samsung Galaxy Z Fold 2 5G im Test
Bei Samsung faltet es nun zum dritten Mal. Nach dem Fold und dem Z Flip folgt nun das Galaxy Z Fold 2 5G, das ab heute im Handel erhältlich ist. Das Foldable im Tablet-Format ist in vielerlei Hinsicht interessant. Der Start des Fold im vergangenen Jahr glückte aufgrund einiger Pannen nicht wirklich. Die Hoffnung ist groß, dass die Fehler aus der Vergangenheit beim Fold 2 nun nicht mehr auftauchen.
Wie auch schon im Z Flip setzt Samsung beim neuesten Fold auf einen Prozessor von Qualcomm.
In der Regel sind für den europäischen Markt die hauseigenen Exynos-Prozessoren vorgesehen.
Nicht zuletzt unterstützt das Galaxy Z Fold 2 auch den 5G-Mobilfunkstandard.
Im Tablet-Modus misst das Display 7,6 Zoll
Bild: teltarif.de
Die Technologie, die hinter faltbaren Smartphones steht, steckt noch in den Kinderschuhen.
Da ist es wahrscheinlich, dass Kinderkrankheiten erst noch geheilt werden müssen.
So viel vorweg: Mit dem Galaxy Z Fold 2 5G beweist Samsung, wie gut das Konstrukt
mit einem faltbaren Display bereits funktionieren kann.
Das Neuste vom Neusten hat aber seinen Preis. Das Galaxy Z Fold 2 5G kostet mit 256 GB internem Speicher 1949 Euro. Erhältlich ist es in zwei Farben - "Mystic Black" und "Mystic Bronze". Die letztere, je nach Lichteinfall leicht roséfarben schimmernde Variante, ist derzeit Gast in unserer Redaktion. Ob uns das Foldable bislang überzeugen konnte, lesen Sie im nachfolgenden Testbericht.
Design und Display
Das Außendisplay ist 6,2 Zoll groß
Bild: teltarif.de
Das Design des Galaxy Z Fold 2 5G ist mit herkömmlichen Smartphones nicht zu vergleichen. Smartphone und Tablet
sind hier eine Symbiose eingegangen, heraus kam ein Design, das beide Formate in einem nutzbar macht.
Das Samsung-Foldable kann entweder in einem Smartphone-Modus verwendet oder durch Auffalten zu einem Tablet transformiert werden.
So soll das Beste aus beiden Welten in einem Gerät vereint werden. Das Konzept funktioniert überraschend gut.
Wir hatten uns schnell an den Komfort gewöhnt, das Smartphone bei Bedarf einfach ausklappen zu können
und eine größere Fläche mit 7,6 Zoll und mehr Funktionalität zur Verfügung zu haben.
Die Blickwinkelstabilität mal anders
Bild: teltarif.de
Auf der anderen Seite können mit dem Außendisplay viele Aufgaben ebenso spielend
erledigt werden. Im Gegensatz zum ersten Fold (4,6 Zoll) ist das nämlich auf 6,2 Zoll gewachsen.
Das Display ist zwar auffallend schmal und kann nicht mit breiteren Ausgaben wie beispielsweise dem Galaxy S10+ mit 6,4 Zoll mithalten.
Nichtsdestotrotz hat man das Gefühl, ein Display zu bedienen, das dem eines vollwertigen Smartphones nahe kommt.
Nachfolgend können Sie sich Eindrücke zum Samsung Galaxy Z Fold 2 5G im Video anschauen:
Samsung ist für seine hellen Displays bekannt. Das Haupt-Panel kommt mit einem von uns ermittelten Helligkeitswert von 649 cd/m² zwar nicht an das Note 20 Ultra 5G heran, das weit über 800 cd/m² erreichte. Der Wert des Foldable-Displays ist aber dennoch als sehr gut zu bewerten. Auch bei direkter Berliner Sonne hatten wir keine Probleme, die Inhalte auf dem Display abzulesen. Halb gefaltet: Der Knick in der Mitte ist nicht zu übersehenBild: teltarif.de In der Mitte des aufgeklappten Displays ist eine deutliche Falte zu sehen. Die kann auch nicht mit Gedankenkraft wegretuschiert werden. Je nach Lichteinfall spiegelt gerade der Bereich im Knick. Während der ersten Faltversuche mit dem Handy stört das, keine Frage. Allerdings ist es nichts, an das man sich nicht gewöhnen könnte. Nutzt man die Software beispielsweise im Dark Mode, fällt die Reflekt-Falte weniger ins Gewicht als bei helleren Inhalten oder Hintergründen. Von der Falte sollte man sich jedenfalls nicht abschrecken lassen, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als seien zwei der Außendisplays zusammengeklebt worden.
Handling und Performance
Handling
Wer von einem herkömmlichen Smartphone-Design auf das Samsung Galaxy Z Fold 2 5G umsteigt, könnte sich beim ersten in die Hand nehmen zunächst etwas über das vergleichsweise
hohe Gewicht beschweren. 282 Gramm sind nicht wenig. Was für ein normales Smartphone ein totales No-Go wäre, muss beim Samsung-Foldable aber relativiert
werden.
Homescreen auf dem Außendisplay
Bild: teltarif.de
Während das Gewicht im Smartphone-Modus spürbar in der Hand liegt, verteilt es sich im Tablet-Modus vorteilhaft. In beiden Händen gehalten
wird man nicht das Gefühl haben, ein schweres Gerät zu benutzen. Aber auch im Smartphone-Modus ist das nicht wirklich ein Problem.
Zusammengefaltet ist das Fold 2 angenehm schmal und bietet sich auch für die einhändige Bedienung an. Der Gedanke, es handle sich um
einen Klotz, war in unserem Fall schnell verflogen, je länger wir uns mit dem Gerät beschäftigten.
Entsperrmethoden
Das Display lässt sich über zwei Möglichkeiten entsperren. Entweder nutzt man dafür die Frontkamera auf dem Außendisplay oder
die Frontkamera auf dem Hauptdisplay. Nach der Einrichtung steht das Entsperr-Feature für beide Fälle zur Verfügung.
Der zweite Weg ist die Entsperrung per Finger über einen Button, der sich an der Gehäuseseite befindet. Gleichzeitig dient die Funktionstaste
als Powerbutton.
Seitenansicht: Zusammengeklappt
Bild: teltarif.de
Die Entsperrung per Gesicht funktionierte im Test problemlos und über beide Frontkameras auch schnell. Die Entsperrung per Finger klappte unserer
Meinung nach am besten, wenn sich das Galaxy Z Fold 2 5G im Smartphone-Modus befindet. Dadurch, dass der Gehäuserahmen im Tablet-Modus
deutlich schmaler ist als in zusammengeklapptem Zustand mit aufeinanderliegenden Seiten, lässt sich der Button nicht so präzise drücken,
weshalb es bei uns häufiger zu Fehlerkennungen kam. Grundsätzlich verrichtete aber auch dieses Feature einen guten Job.
Performance, Akku und Software
Samsung hat auf den Snapdragon 865+ von Qualcomm gesetzt. Das wird sicherlich viele Nutzer hierzulande und ringsherum freuen, werden die Samsung-Geräte, die für den europäischen Markt bestimmt sind, in der Regel doch mit Samsungs hauseigenen Exynos-Prozessoren bestückt. Die Qualcomm-CPU gehört derzeit zu den performantesten im Smartphone-Sektor. Das schlägt sich nicht in der Praxis und auf dem Papier gleichermaßen vorteilhaft nieder. Alles, was wir ausprobiert haben, klappte blitzschnell und ohne Ruckelei. Wir ermittelten einen AnTuTu-Gesamtscore von 586 702 und in unserem eigenen Browser-Benchmark einen sehr guten Wert von 248. Das High-End-SoC verfügt über einen Octa-Core-Prozessor mit bis zu 3,09 GHz Taktfrequenz, eine performante Adreno-650-Grafikeinheit und ein Modem, das bis zu 7,5 GBit/s über 5G (Sub-6-GHz/mmWave) und maximal 2 GBit/s über LTE im Download ermöglicht. Über eine WLAN-Verbindung (Wi-Fi 6) sind bis zu 10 GBit/s möglich.
Die Performance wird noch durch ein Display-Feature unterstützt. Das Panel des Galaxy Z Fold 2 5G verfügt über eine höhere Bildwiederholrate von 120 Hz.
Einstellbar sind entweder "Adaptiv", damit wird die Bildwiederholrate je nach Bedarf nach oben oder nach unten geregelt, sowie die reguläre Wiederholrate mit 60 Hz.
App-Crawler auf dem Außendisplay
Bild: teltarif.de
Letzteres sollte in der Regel den Akku schonen und mehr Laufzeit generieren. Wir haben den Akkutest mit der adaptiven Einstellung sowie dem Galaxy Z Fold 2 5G im Tablet-Modus durchgeführt. Der Stromspeicher machte nach einer Laufzeit von 6 Stunden und 40 Minuten schlapp. Angesichts des größeren
Displays und der höheren, bis zu 120 Hz regulierten Bildwiederholrate ordnen wir das als gar keinen schlechten Wert ein. Die Laufzeit lässt sich
mit großer Wahrscheinlichkeit noch erhöhen, wenn das Foldable zwischenzeitlich auch im Smartphone-Modus verwendet wird.
Auf dem Galaxy Z Fold 2 5G vorinstalliert ist OneUI 2.5 auf Basis von Android 10. Samsung bescheinigt dem neuen Foldable drei Jahre lang Update-Unterstützung (weitere Modelle mit langem Hersteller-Support finden Sie in einer Übersicht). Das quadratische Tablet-Display des Galaxy Z Fold 2 5G bietet sich besonders für Multitasking an.
Multitasking
Multitasking
Mit dem Samsung Galaxy Z Fold 2 5G soll man mehr machen können als mit anderen Smartphones. Klingt logisch, das Tablet-Format, das
nach dem Aufklappen erscheint, will auch ausgenutzt werden. Auf dem Bild haben wir den Tablet-Modus mit dem Smartphone-Modus verglichen.
Anhand des Beispiels wird der Mehrwert des größeren Displays sichtbar.
Tablet- vs- Smartphone-Modus
Bild: teltarif.de
Die breite Fläche ist gerade beim Surfen auf Webseiten und
Lesen von Artikeln praktisch. Ist eine Anwendung im Smartphone-Modus des Foldables geöffnet, wird diese beim Auseinanderfalten
direkt auf die größere Fläche übertragen. Das funktioniert nahezu simultan. Der umgekehrte Weg geht nicht, was aber
als sinnvoll zu bewerten ist. Nutzer, die auf dem Display im Tablet-Format etwas lesen, können durch Zuklappen das Smartphone-Display sperren.
Würde die Anzeige jedoch wieder auf das kleinere Display übertragen werden, müsste das Smartphone wieder aktiv gesperrt haben,
was in der Regel hinderlich wäre.
Nicht zuletzt eignet sich das große Display für das parallele Verwenden von Apps. Die Software unterstützt beispielsweise einen Split-Screen-Modus,
der das gleichzeitige Verwenden zweier Apps nebeneinander erlaubt.
Split-Screen-Modus
Bild: teltarif.de
Das kann praktisch sein, wenn man sich auf der einen Seite einen Artikel durchliest oder ein Video anschaut
und auf der anderen Seite die App für Notizen geöffnet ist. So muss nicht erst zwischen Artikel oder Video und
der anderen App gewechselt werden. Die Anwendungen fungieren im Split-Screen-Modus unabhängig voneinander, sodass
zwischendurch auch geöffnete Apps auf der einen Seite des gesplitteten Bildschirms ausgetauscht werden können.
Der Split-Screen-Modus kann in zwei Positionen verwendet werden. Um das zu erklären, verwenden wir "Hochformat" und "Querformat".
Das bezieht sich aber nur auf die Darstellung auf dem Display. Wenn das Smartphone im Tablet-Modus gedreht wird,
ändert sich das Format des Geräts aufgrund des quadratischen Designs nicht wie bei herkömmlichen Smartphone-Modellen.
Split-Screen-Modus in breiterem Format
Bild: teltarif.de
Wird das Display ausgehend vom Smartphone-Modus auseinandergefaltet (Hochformat), sind zwei nebeneinander verwendete Apps
in einem länglichen, gedrückten Format dargestellt. Mag das für eine Webseite noch akzeptabel sein, fehlt
bei einem YouTube-Video (s. Bild) deutlich die Größe. Besser ist es, wenn das Smartphone ausgehend
vom Tablet-Modus gedreht (Querformat) wird, was die Anzeige sichtbar verbreitert - unserer Ansicht nach
von Vorteil für Multitasking auf dem Samsung Galaxy Z Fold 2 5G.
Communicator-Feeling und Kamera-App
Display im rechten Winkel geknickt und Split-Tastatur
Bild: teltarif.de
Neben klassischem Smartphone-Design und Tablet-Optik kann das Display auch noch in einer anderen Position verwendet werden.
Das Scharnier, das übrigens exklusiv bei Bestellung des Handys im Samsung Online-Shop mit einer Wahlfarbe lackiert werden kann,
erlaubt das Aufstellen einer Hälfte des Displays im rechten Winkel. So können der obere Bereich beispielsweise als Anzeigefläche
und der untere Teil als virtuelle, geteilte (s. Bild) Tastatur verwendet werden. Retro-Freunde könnten sich hier schnell
an Zeiten des klassischen Nokia Communicators zurückversetzt fühlen.
Das Konzept mit der geteilten Tastatur geht auf. Mit ein wenig Übung des Zwei-Daumen-Systems lässt sich die Anzeige recht flott mit Worten füllen.
Das rechtwinklige Aufknicken des Displays eignet sich auch bei der Verwendung der Kamera-App. Auf diese Weise kann der obere Bereich als Anzeigefläche für Motive genutzt werden, der untere dient zum Anzeigen der Vorschau bereits gemachter Fotos sowie zur Darstellung der Funktionen in der Kamera-App wie Auslöser und Zoom-Optionen.
Streaming und Gaming
Als wir im Rahmen der Testzeit YouTube-Videos im Tablet-Format schauten, konnten wir die Anzeige nicht wie bei regulären Smartphone-Displays oftmals möglich auf die ganze Fläche per Zoom mit zwei Fingern vergrößern. Oben wie unten wurde ein großer, schwarzer Balken angezeigt. Das ist in der Regel bei reinen Tablets ähnlich.
Je nach Anwendung muss das aber nicht immer so sein. Wir probierten mit Asphalt 9: Legends und Call of Duty Mobile zwei moderne, mobile Spiele aus. Die verfügbare Anzeige-Fläche des Fold im Tablet-Format wurde in beiden Fällen vollständig ausgefüllt, auch das Punch-Hole für die Frontkamera wurde ausgeschnitten und die Anzeige brach nicht darunter ab.
Wer gerne mobil zockt, kommt mit dem Design des Samsung Galaxy Z Fold 2 5G auf seine Kosten. Das hat im Test richtig Spaß gemacht, lief flüssig und sah ausgezeichnet aus. Die Displayfalte hat in diesem Fall beispielsweise gar nicht mehr gestört. Eine Demo des Arcade-Rennspiels sowie die Kamera-App im Multitasking-Modus sehen Sie im Video. Den Clip finden Sie auf der ersten Seite des Testberichts.
5G und Telefonie
Konnektivität und 5G
Das Samsung Galaxy Z Fold 2 5G unterstützt wie der Modellname verrät den 5G-Mobilfunkstandard.
Platz im Kartenslot ist für eine Nano-SIM-Karte. Das Dual-SIM-Feature wird über eine zusätzlich installierbare, elektronische
SIM-Karte (eSIM) realisiert.
Der Kartenslot bietet Platz für eine Nano-SIM-Karte
Bild: teltarif.de
Wir werden zeitnah einen separaten 5G-Test im Netz der Telekom in Berlin durchführen. In Redaktionsnähe konnten wir uns aber bereits
ins 5G-Netz einloggen beziehungsweise haben auch im LTE-Netz der Deutschen Telekom Speed-Tests
mit der App von Ookla durchgeführt.
Den höchsten Wert von 382 MBit/s im Download haben wir im LTE-Netz ermitteln können. Wir sind gespannt, wie hoch die
Raten in anderen ausgewiesenen Ausbaugebieten der Telekom in Berlin sein werden.
Verschiedene Speedtests in Redaktionsnähe
Bild: Speedtest von Ookla, Screenshot: teltarif.de
Wichtige Schnittstellen, die unterstützt werden, sind NFC, um kontaktlos Bezahlen zu können, das schnellere
WLAN-ax-Format und Bluetooth 5.0.
Der 4500 mAh große Akku kann über einen USB-C-Anschluss vom Typ "3.1" wieder aufgeladen werden. Schnelles Laden sowie Auffüllen des Energiespeichers induktiv werden vom Samsung Galaxy Z Fold 2 5G unterstützt.
Telefonie und Sound-Test
Die Telefoniequalitäten sind wie bei Samsung gewohnt sehr gut. Wir hatten keine Probleme, unseren Gesprächspartner zu verstehen. Die
Stimme wurde klar und deutlich, auch in höherer Lautstärke, decodiert. VoLTE und Wifi Calling können in den Optionen aktiviert werden.
Den Telefonie-Test machten wir sowohl im Smartphone- als auch im Tablet-Modus. Das Samsung Galaxy Z Fold 2 5G im Smartphone-Modus
zu nutzen liegt nahe. Die Haltung ist organischer, gewohnter.
Ansicht von unten: Zusammengeklappt
Bild: teltarif.de
Im Tablet-Modus ist die Telefonie auch möglich,
klangliche Unterschiede gibt es nicht, gut in einer Hand halten lässt es sich auf diese Weise aber nicht.
Wenn man nicht aufpasst, droht es aus der Hand zu gleiten. Zudem ist es schwerer, den internen Lautsprecher
passend an die Hörmuschel zu bekommen. Telefonie im Tablet-Modus empfehlen wir daher nur über den externen Lautsprecher,
der auch einen klaren und deutlichen Klang liefert.
Blick auf das Scharnier, wenn das Fold zusammengeklappt ist
Bild: teltarif.de
Das Stereolautsprecher-System klingt ausgezeichnet: Voller Klang, gut definierter Bass. Auch auf voller Lautsärke werden keine unangenehmen Höhen oder
Knarzen produziert. Mit dem Galaxy Z Fold 2 5G ist auch mal ernst zunehmender Musikgenuss und Serien- und Filmstreaming ohne Bluetooth-Box möglich.
Kamera und Fazit
Triple-Kamera
Auf der Rückseite des Gehäuses ist eine Triple-Kamera zu finden. Das Design ähnelt denen der Linsen-Rucksäcke der Note-20-Serie, ist aber nicht so weit ausgestülpt wie beim Galaxy Note 20 Ultra 5G. Aus Design-technischen Gründen ist das auch gut so. Liegt das Samsung Galaxy Z Fold 2 5G auf einem Tisch und will so bedient werden - was sich durchaus im Tablet-Format anbietet, wackelt es aufgrund der Kameraaustülpung zwar leicht hin und her. Das ist aber noch zu verkraften. Anders wäre es, wenn der Buckel üppiger ausgefallen wäre.
Mit einem 108-Megapixel-Modus wie das Galaxy Note 20 Ultra 5G kann das Galaxy Z Fold 2 5G nicht werben. Der
Hersteller aus Südkorea hat bei der 12-Megapixel-Weiwinkel-Kamera im Vergleich zum Vorgänger einen größeren Sensor (1/1,76 statt 1/2,55 Zoll)
integriert. Die feste Blende ist mit f/1.8 angegeben. Das 12-Megapixel-Teleobjektiv gleicht dem des Fold aus 2019, verfügt
über einen zweifach optischen Zoom und einen optischen Bildstabilisator sowie eine f/2.4er-Blende. Zu den beiden Modulen
gesellt sich noch eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera.
Die Triplekamera auf der Rückseite
Bild: teltarif.de
Wir haben die Kamera des Galaxy Z Fold 2 5G zunächst unter Laborbedingungen ausprobiert.
Bei gutem Licht liefert die Hauptkamera ein sehr gutes Ergebnis. An dieser Stelle gibt es kaum etwas auszusetzen.
Eckpfeiler sind natürlichen Farben, viele Details und geringes Bildrauschen.
Bei schlechtem Licht sieht das Ergebnis jedoch anders aus. Es fehlt eindeutig die nötige Helligkeit, damit Details ausreichend sichtbar werden. Das geht auch zulasten der Farbdarstellung. Die helleren Quadrate lassen sich zwar noch erkennen und auch voneinander unterscheiden, bei den beiden dunkleren Braun und Schwarz ist das jedoch kaum noch möglich.
Der einstellbare Nachtmodus in der Kamera-App schafft es, die Helligkeit zu erhöhen, wodurch die Farben besser erkennbar sind. Details bei der Testrose - wie die Differenzierung der Blütenstängel - bleiben jedoch weiterhin durch fehlende Helligkeit verborgen. Die Aufnahmen, die wir mit der Hauptkamera des Samsung Galaxy Z Fold 2 5G unter Laborbedingungen gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Hauptkamera: Labor-Aufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
Bild: teltarif.de Im Test ist es mehrmals passiert, dass wir die Navigationstaste versehentlich berührten und so aus der Kamera-App flogen. Das Problem lässt sich entweder lösen, in dem das Galaxy Z Fold 2 5G einmal gedreht wird. Die besagten Elemente befinden sich dann zwar immer noch in der Nähe des Auslösers, die Gefahr, dass sie aber versehentlich berührt werden, verringert sich, weil - wie in unserem Fall - der Daumen nun weiter entfernt vom Symbol liegt.
Die Aufnahmen im Stadtteil Berlin-Friedenau sind allesamt bei gutem Licht entstanden und als positiv zu bewerten. Wir haben verschiedene Modi ausprobiert, unter anderem auch die Zoom-Qualitäten der Kamera. Maximal ist ein zehnfacher digitaler Zoom möglich. Das Ergebnis ist in Ordnung. Höhere Zoomstufen sind mit Smartphone-Kameras nicht immer vorteilhaft. Die Außen-Aufnahmen, die wir mit der Hauptkamera des Samsung Galaxy Z Fold 2 5G gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Hauptkamera: Außen-Aufnahmen
- Standard-Modus (16:9)
- Standard-Modus (4:3)
- Standard-Modus (5:4)
- Standard-Modus mit Auto-HDR (16:9)
- Weitwinkel-Modus
- Zweifacher Zoom
- Vierfacher Zoom
- Zehnfacher Zoom 1
- Zehnfacher Zoom 2
- Nahaufnahme 1
- Nahaufnahme 2
Selfiekamera(s)
Das Samsung Galaxy Z Fold 2 5G verfügt über zwei identische Punch-Hole-Kameras, die jeweils im Haupt- und im Außendisplay stecken. Die Spezifikationen, sprich: 10 Megapixel Auflösung und f/2.2er-Blende, sind identisch. Die Selfies unter Laborbedingungen haben wir mit der Kamera im Außendisplay gemacht.
Bei gutem Licht zeigt sich ein sehr gutes Ergebnis mit natürlicher und kräftiger Farbreproduktion. Der natürliche Teint
unseres Testobjekts ist nicht zu übersehen, der Hintergrund wird ausreichend ausgeleuchtet. Das ist von dem Bildergebnis
bei schlechtem Licht leider nicht mehr zu behaupten. Das Objekt wird aber dennoch gut und mit natürlichen Farben herausgearbeitet.
Ähnlich wie im Test des Galaxy Note 20 und Galaxy Note 20 Ultra 5G ist das Labor-Ergebnis des Selfiekamera-Nachtmodus des neuen Samsung-Foldables fragwürdig.
Selfiekamera im Hauptdisplay als Punch Hole
Bild: teltarif.de
Wie wir in den jeweiligen Testberichten bereits erwähnt haben, können die Defizite, die auch die Ergebnisse der Hauptkamera bei schlechtem Licht aufweisen,
möglicherweise durch ein Software-Update behoben werden. Für den Test haben wir aber die aktuellen Bildergebnisse berücksichtigt und entsprechend bewertet. Die Labor-Aufnahmen, die wir mit der Außendisplay-Selfiekamera des Samsung Galaxy Z Fold 2 5G gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Selfiekamera: Labor-Aufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
Fazit
Das Samsung Galaxy Z Fold 2 5G ist ein interessantes Smartphone und scheint bis Stand jetzt eine gelungene Weiterentwicklung des Vorgängers zu sein. Die Frontkamera wurde nun als Punch Hole integriert, was eine störungsfreiere Anzeige beschert. Haupt- und vor allem das Außendisplay sind größer geworden. Die Bildwiederholrate liegt nun bei bis zu 120 Hz. Durch die Falt-Möglichkeit ist dem Smartphone im Tablet-Modus mit vielen Multitasking-Möglichkeiten wie dem Split-Screen-Modus im Gegensatz zu herkömmlichen Handy-Designs ein Mehrwert zuzusprechen. Unterstützt wird jetzt auch der 5G-Mobilfunkstandard. Der interne Speicher ist leider nicht erweiterbar. An der Kameraleistung bei schlechtem Licht muss Samsung noch schrauben. Die Defizite lassen sich vermutlich durch ein Software-Update beheben.
Gesamtwertung von teltarif.de
Samsung Galaxy Z Fold 2 5G
- Sehr gute Gesamtperformance
- Mehrwert durch Multitasking-Features
- Sehr gutes Stereolautsprechersystem
- Interner Speicher nicht erweiterbar
- Hauptkamera-Ergebnis bei schlechtem Licht
- Nachtmodus der Selfiekamera fragwürdig
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden
Einzelwertung Samsung Galaxy Z Fold 2 5G
-
Gehäuse / Verarbeitung
9/10
- Material 10/10
- Haptik 9/10
- Verarbeitung Gehäuse 9/10
-
Display
8/10
- Touchscreen 8/10
- Helligkeit 10/10
- Pixeldichte 4/10
- Blickwinkelstabilität 7/10
- Farbechtheit (DeltaE) 7/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
10/10
- Benchmark Geekbench Single 9/10
- Benchmark Geekbench Multi 10/10
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu 10/10
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 7/10
-
Internet
9/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 3G 3/10
- 5G -
- Empfangsqualität 9/10
- Dual-SIM 8/10
-
Telefonie
9/10
- Sprachqualität 9/10
- Lautstärke 9/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 9/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 9/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 6/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 9/10
- Gesichtserkennung 10/10
-
Speicher
6/10
- Größe 9/10
- SD-Slot vorhanden 0/10
-
Akku
8/10
- Laufzeit (Benchmark) 7/10
- Induktion 10/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
7/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 3/10
- Bildstabilisator 10/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 10/10
- Bildqualität dunkel 6/10
- Kameraanzahl 10/10
- Video 9/10
- Handling 8/10