Samsung Galaxy S21 Ultra: 5G-Test im Netz der Telekom
Wer sich ein 5G-Smartphone kauft und noch nicht ganz ins Detail geblickt hat, erwartet hohe Übertragungsgeschwindigkeiten. Schließlich werden diese nun auch im Zuge des Netzausbaus der Provider in der Werbung versprochen. Dazu ist aber ein hoher Frequenzbereich auf 3500 MHz nötig und nur der stellt dafür ein ausreichendes Spektrum zur Verfügung. Die Reichweite liegt in der Regel aber nur bei wenigen hundert Metern.
Die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten sind wichtig, schließlich muss die Netzerweiterung einen Vorteil
bieten. Ein aktuelles 5G-Smartphone sollte aber auch die DSS-Technologie
unterstützen, die Telekom und auch Vodafone als Netzkonfiguration verwenden. DSS ermöglicht
die parallele Verwendung von Frequenzen für 5G bis 2100 MHz und LTE. Wegen physikalisch niedrigerer Frequenzen
ist die Reichweite höher als im 3500er-Frequenzbereich und damit für alle relevant,
die eben nicht in Hotspots direkt unter einem 5G-Mast wohnen.
Samsung Galaxy S21 Ultra: Gigabit-Speed im Netz der Telekom und DSS
Fotos/Montage: teltarif.de, Logo: Telekom
Neue Modelle wie das Galaxy S21 Ultra sollen hier anknüpfen und die
Lücken in der Unterstützung der Frequenzspektren schließen. Wir haben Samsungs Spitzenmodell in
verschiedenen Berliner Stadtteilen ausprobiert, ob das Gerät einerseits dazu in der Lage
ist, die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten je nach Standort zu liefern. Andererseits wollten wir wissen,
wie es mit der Unterstützung von DSS auf niedrigeren Frequenzen bestellt ist.
Unsere Erfahrungen mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra im 5G-Netz der Deutschen Telekom lesen Sie im nachfolgenden Bericht. An relevanten Stellen werden wir die Ergebnisse mit weiteren ausgewählten 5G-Smartphones vergleichen.
Hinweis: Der 5G-Test ist im Rahmen unserer Möglichkeiten im Hinblick auf Lockdown und Witterungsbedingungen entstanden. Wir planen künftig, weitere 5G-Tests durchzuführen.
Samsung Galaxy S21 Ultra: Gigabit-Speed in Kreuzberg
Gigabit-Speed mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra
Bild: Speed-Test-App von Ookla, Screenshot: teltarif.de
In der Nähe des S-Bahnhofs Yorckstraße zwischen den Stadtteilen Kreuzberg und Schöneberg konnten wir im vergangenen Jahr
mit dem OnePlus 8 Pro und der Android-11-Beta bereits hohe
Geschwindigkeiten von 1109 MBit/s im Download mit der Speed-Test-App von Ookla ermitteln.
Auch das Galaxy S21 Ultra schaffte nun die hohen Übertragungsraten,
in einem Fall 1172 MBit/s im Download und 94,5 MBit/s im Upload. Das iPhone 12 Pro Max
hatten wir ebenfalls im Gepäck. Das Spitzenmodell von Apple schaffte am gleichen Standort sogar noch mehr: 1271 MBit/s im Download und 103 MBit/s im Upload.
High-End-Smartphones sind jedoch nicht die einzigen Modelle, mit denen hohe Geschwindigkeiten möglich sind. Kürzlich berichteten wir darüber, dass auch ein YouTuber mit einem günstigen Xiaomi-Handy im Telekom-Netz einen Rekord aufstellte.
Weitere Tests haben wir auf dem Potsdamer Platz in der Nähe der Deutschen-Bahn-Zentrale gemacht. Die Verbindung ins 5G-Netz war mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra an diesem Spot stabil. Die hohen Geschwindigkeiten, die wir in Kreuzberg feststellten, konnten die Handys jedoch nicht erreichen. Die ermittelten Übertragungsgeschwindigkeiten lagen in mehreren Tests unter 500 MBit/s im Download. Ähnliche Übertragungsgeschwindigkeiten (467 MBit/s im Download) ermittelten wir auch mit dem iPhone 12 Pro Max.
Es handelt sich dabei zwar um Werte, die nur mehr als die Hälfte der von uns ermittelten Gigabit-Geschwindigkeiten ausmachen, dafür sind sie aber teilweise deutlich höher als die Durchschnittswerte im LTE-Netz.
Erfahrung mit DSS
Die hohen Geschwindigkeiten sind nicht überall verfügbar. Um von einem flächendeckenden Ausbau reden zu können, bedienen sich Netzbetreiber DSS (Dynamic Spectrum Sharing). Gilt ein 5G-Smartphone als aktuell, kommt es auf die Unterstützung dieser Netzkonfiguration an. 5G-Smartphones der ersten Generation wie das Samsung Galaxy S10 5G und das Huawei Mate 20X 5G, die vor rund zwei Jahren auf den Markt kamen, beherrschen das noch nicht.
Im Berliner Südwesten haben wir mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra weitere Tests durchgeführt. Die
Verbindung zum 5G-Netz bestand sowohl innerhalb als auch außerhalb eines Gebäudes. Wie zu erwarten
waren die Übertragungsraten aber aufgrund niedrigerer Bandbreite nicht so astronomisch hoch wie in Kreuzberg auf der 3500er-Frequenz
oder wenigstens überdurchschnittlich wie auf dem Potsdamer Platz im Vergleich zum reinen LTE-Netz.
Die Telekom veranschaulicht die Funktionsweise von DSS
Grafik: Deutsche Telekom
In einem Fall bewegten wir uns außerhalb von Gebäuden und konnten mit dem Galaxy S21 Ultra im 5G-Netz der Telekom 247 MBit/s im Download
und 90,2 MBit/s im Upload ermitteln. In anderen Fällen lagen die Übertragungsgeschwindigkeiten unterhalb von 200 MBit/s.
Unseren Tests zufolge funktioniert LTE 1800 im Telekom-Netz als Ankerfrequenz mit dem Galaxy S21 Ultra. Beim Vorgänger, Galaxy S20 Ultra,
ist das beispielsweise nicht der Fall. Auch die neuen iPhones der 12er-Serie beherrschen 5G auf 2100 MHz mit der LTE-Ankerfrequenz auf 1800 MHz nicht.
Fazit
Das Samsung Galaxy S21 Ultra ist ein aktuelles 5G-Modell, das die wichtigen Frequenzen am Beispiel des Telekom-Netzes unterstützt. Je nach Standort sind damit sowohl hohe Gigabitgeschwindigkeiten im Download möglich als auch die Nutzung der bereitgestellten Netzkonfiguration DSS. Während Vodafone ebenfalls LTE und 5G parallel anbieten kann, nutzt o2 die Kombinationstechnik noch nicht.
In einem separaten Ratgeber haben wir für Sie Tipps zusammengestellt, wenn Sie sich ein 5G-Smartphone kaufen möchten.