IFA-Neuheit

Samsung Family Hub: Ersetzt der Kühlschrank die Mutter?

Die Mutter ist in vielen Familien die Kommunikationszentrale. Diese Funktion hat Samsung nun in die Kühlschranktür integriert. Auf der IFA haben wir den Family Hub getestet und fragen: Ersetzt er die Mutter?
Von der IFA in Berlin berichtet

Homescreen des Samsung Family Hub Homescreen des Samsung Family Hub
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Die interne Familienkommunikation läuft in vielen Familien über die Mutter. Der Ort des innerfamiliären Informationsaustausches ist in vielen Fällen die Küche - hier melden sich die Kinder zum Spielen ab oder die Familienmitglieder hinterlassen einen Zettel für die Angehörigen. Was liegt daher näher, den Familien ein effektives Tool für den Austausch bereit zu stellen, das nicht - wie ein Tablet - aus der Küche entführt werden kann?

Vernetzte Hausgeräte gibt es auf der IFA schon seit Jahren zu sehen, aber nun hat Samsung eine Lösung auf der Messe vorgestellt, bei der nicht ein separates Gerät in der Küche aufgestellt und vernetzt werden muss. Der Family Hub sitzt nämlich dort, wo bislang oft der Informationsaustausch über Klebezettel stattfindet: auf der Kühlschranktür. Wir haben den kommunikationsfreudigen Kühlschrank auf der IFA kurz getestet. Homescreen des Samsung Family Hub Homescreen des Samsung Family Hub
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Diese Funktionen beherrscht der Family Hub

Samsung Family Hub RB7500 nennt sich die Kühl-Gefrier-Kombination mit WiFi-fähigem 21,5-Zoll-Full-HD-Touchscreen. Diese ist hochkant in die obere der beiden Türen eingelassen, also in die Kühlschranktür. Kinder können ihn von der Höhe her ab dem Grundschulalter ohne Hilfsmittel erreichen. Der Family Hub ist voll vernetzt: Drei hochauflösende Kameras befinden sich im Innenraum des Kühlschranks. Per Smart-Home-App können die Eltern von unterwegs aus schauen, ob noch alle Lebensmittel für das geplante Rezept vollständig vorhanden sind oder ob ein Familienmitglied mittlerweile heimlich etwas davon stibitzt hat. Dazu schießen die Kameras jedes Mal beim Schließen der Kühlschranktür ein Foto vom Innenraum und senden es an die App.

Das Logo des Samsung Family Hub Das Logo des Samsung Family Hub
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der bisherige Einkaufszettel auf Papier kann nun auf dem Family Hub erstellt werden, er wird dann für den Einkauf automatisch mit dem Smartphone synchronisiert. Der Nutzer kann auch die Haltbarkeitsdaten der Lebensmittel im Kühlschrank auf dem Family Hub erfassen - von unterwegs kann man dann beurteilen, welches Lebensmittel vielleicht schon verdorben sein könnte. Natürlich versorgt der Hub die Köche der Familie auch mit den passenden Rezepten - die App von Chefkoch.de haben wir im Test auf dem Display erspäht. Samsung selbst geht noch einen Schritt weiter. Der "Club des Chefs" ist eine Gruppe von bekannten Köchen, die in der gleichnamigen Samsung-App auf dem Family Hub Rezepte veröffentlichen und diese per Video vorkochen. Im zweigeteilten Videofenster kann der Nutzer dann oben die Erläuterungen des Kochs sehen und unten den Fortschritt des Gerichts im Topf. Sind Lebensmittel ausgegangen, kann natürlich direkt über den Family Hub bestellt werden, diverse Lebensmittel-Lieferdienste haben für den Hub bereits Apps programmiert.

Rezepte werden per Video von bekannten Köchen vorgekocht Rezepte werden per Video von bekannten Köchen vorgekocht
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der Family Hub dient natürlich auch dazu, dass die Familienmitglieder sich darüber austauschen. Sie können entweder auf dem Hub selbst Text- oder Sprachnachrichten hinterlassen oder diese unterwegs vom Smartphone aus über die App auf den Hub in der Kühlschranktür senden. Natürlich soll die Unterhaltung in der Küche dann auch nicht zu kurz kommen: Der Family Hub kann auch Fotos, Videos und Musik abspielen, mit einem kompatiblen Fernseher kann per TV-Mirroring sogar das Fernsehprogramm mitverfolgt werden. Morgens liefert der Hub ein "Morning Brief" mit dem aktuellen Wetter und den Terminen des Tages. Wer abends der Familie ein schönes Smartphone-Foto zeigen will, kann es auf den Hub streamen.

Kühlschrank leer: Gleich per Hub Lebensmsittel bestellen Kühlschrank leer: Gleich per Hub Lebensmsittel bestellen
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Auf dem Messestand von Samsung konnten wir alle diese Funktionen ausprobieren, allerdings hat Samsung die Freude dabei getrübt: Jedes der vorhandenen Testgeräte war nur für eine der Funktionen freigeschaltet und lief ansonsten in einem Demo-Modus. Darum mussten wir zu sechs oder sieben der Kühlschränke laufen, um jede Funktion zu probieren. Als wir schließlich ein komplett freigeschaltetes Gerät entdeckten, stürzten sich sofort zwei Standmitarbeiter auf uns und sagten, dass wir diesen Kühlschrank nicht anfassen dürfen. Im übrigen konnten wir keinen der Kühlschränke öffnen, um die Raumaufteilung im Inneren zu sehen. Mit dieser gutsherrschaftlichen Art der IFA-Präsentation hat Samsung uns keine Freude bereitet. Im übrigen reagierte der Screen meist nur recht träge auf unsere Eingaben, manchmal erst nach dem zweiten oder dritten Versuch. Es bleibt also zu wünschen, dass das Auslieferungsprodukt besser funktioniert - insbesondere bei diesem Preis: Der Samsung Family Hub RB7500 wird ab Oktober 2016 zu einem Preis von 4399 Euro erhältlich sein.

Morning Brief: Das Wetter und die Termine des Tages Morning Brief: Das Wetter und die Termine des Tages
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Kann der Samsung Family Hub nun also die Mutter ersetzen? Sicher nicht - denn nicht alles lässt sich im Leben über Zettel oder Smart Hubs klären. Ab und zu müssen die Familienmitglieder sich auch einmal treffen und miteinander sprechen - ganz analog.

Samsung Family Hub im Video

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