Günstigere Roaming-Preise nehmen weitere Hürde

Die neue EU-Gesetzgebung für billigere Handy-Nutzung im europäischen Ausland hat eine weitere wichtige Hürde genommen. Die Botschafter der 27 EU-Staaten stimmten gestern in Brüssel einem entsprechenden Kompromiss zu, wie die tschechische EU-Ratspräsidentschaft am Abend mitteilte. Demnach soll der Endkundenpreis für aus dem Ausland verschickte SMS auf 11 Cent begrenzt werden, zuzüglich Mehrwertsteuer liegt der Preis pro versandter Kurzmitteilung bei gut 13 Cent. Zurzeit kosten SMS im Schnitt 29 Cent, in einigen Ländern sogar bis zu 80 Cent.

Auch die bereits jetzt gesetzlich festgelegten Höchstpreise für EU-Auslandsgespräche sollen weiter abgesenkt werden. Zunächst soll der Maximalpreis von 46 auf 43 Cent (netto) für abgehende und von 22 auf 19 Cent (nett) für angenommene Anrufe gesenkt werden. Von 2010 an gelten 39 und 15 Cent, ein Jahr später 35 und 11 Cent.

Für Datenübertragungen im EU-Ausland Obergrenze für den Großhandelspreis bei einem Euro je Megabyte liegen. Von Juli 2010 an gelten 80 Cent und 2011 dann 50 Cent (jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer).

Zuvor hatten sich Unterhändler des Europaparlaments, der EU- Staaten und der Europäischen Kommission auf den Kompromiss geeinigt. Das Parlamentsplenum stimmt Ende April über die Regelung ab. Auch die zuständigen Minister müssen noch grünes Licht geben, was aber nach der Zustimmung der Botschafter nur noch als Formsache gilt. Die neuen Regeln gälten dann vom 1. Juli an - pünktlich zur Reisesaison.