Telekom-Vorstand will gesetzliche Meldepflicht für Hackerangriffe
T-Systems-Chef Reinhard Clemens
Foto: Deutsche Telekom
Telekom-Vorstand Reinhard Clemens fordert härtere Gesetze für den Kampf gegen Angriffe von Computerhackern. "Hilfreich wäre eine
Meldepflicht für Hackerattacken", sagte der Chef von T-Systems der
Berliner Zeitung (Samstagausgabe).
Bislang werde vermutlich nur ein Bruchteil der Angriffe gegen Computernetzwerke bekannt.
Viren auf Bestellung
Clemens sagte, Staat und Wirtschaft müssten beim Aufbau von Abwehrzentren gegen Computerkriminalität enger zusammenarbeiten. "Außerdem müsste man die Nutzer mit gewissem Zwang dazu bringen, ihre Rechner beim Virenschutz auf dem neuesten Stand zu halten", sagte Clemens.
T-Systems-Chef Reinhard Clemens
Foto: Deutsche Telekom
Mittlerweile, so der T-Systems-Vorstand, seien "Sabotage und Spionage (...) zu einem eigenständigen Wirtschaftszweig geworden". Viren könne "man sich sich maßschneidern
lassen", sagt Clemens. "Das hat mafiöse Strukturen angenommen."
"Viele Privatrechner sind verseucht"
Im Interview mit der Zeitung warnt Clemens zudem vor einer hohen Verbreitung der Schädlinge - vor allem bei Privatpersonen. Wichtig seien vor allem eine bessere Aufklärung über die Risiken sowie ein bewussterer Umgang mit der Thematik. Clemens: "Viele Privatrechner sind verseucht - wie die meisten Internet-Seiten auch. Wie schnell fängt man sich ein Botnet-Virus ein, mit dem Hacker Ihren Rechner für Angriffe missbrauchen können."
Für seine eigene Telekom-Sparte, T-System, sieht Clemens beim Thema Sicherheit indes die Chance, Deutschland nach vorne zu bringen. Bislang habe sich der Standort Deutschland beim Thema IT auf der Rangliste weit unten befunden - vor allem aufgrund der hohen Kosten. "Das Sicherheitsthema bringt uns ganz nach vorne", glaubt Reinhard Clemens.
Der Manager, Jahrgang 1960, ist seit dem 1. Dezember 2007 Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom. Er ist CEO der Geschäftskundensparte T-Systems.