Gezwitscher

Gewalt und Demonstrationen: Polizei plant eigene Twitter-Nachrichten

Die Polizei will bei schwierigen Einsätzen künftig ihre Sicht der Lage per Twitter mitteilen. Beispielsweise zum 1. Mai ist "einsatzbegleitende Kommunikation" geplant.
Von dpa / Marie-Anne Winter

Bei schwierigen Einsätzen will die Polizei künftig per Twitter über ihre Sicht der Lage informieren. Bei schwierigen Einsätzen will die Polizei künftig per Twitter über ihre Sicht der Lage informieren.
Bild: dpa
Bei schwierigen Einsätzen und Demonstrationen mit Gewalttaten will die Berliner Polizei ihre Sicht der Lage künftig über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter schildern. "Wir wollen die neuen Medien stärker nutzen", sagte Polizeipräsident Klaus Kandt der Nachrichtenagentur dpa. "Wir wollen auch Twitter einsetzen, zum Beispiel am 1. Mai." Bei der Polizei laufe das unter dem Begriff "einsatzbegleitende Kommunikation". Außerdem will die Berliner Polizei demnächst auch bei Facebook mit einem eigenen Profil vertreten sein.

Kandt erklärte mit Blick auf den 1. Mai, an dem es seit langem zu Krawallen von Linksextremisten und Randalierern kommt: "Wir wollen nicht nur Konflikte lösen, sondern auch vermitteln, was gerade passiert. Damit es gar nicht erst durch Gerüchte oder Fehlinformationen zu Aufregungen kommt."

Bei schwierigen Einsätzen will die Polizei künftig per Twitter über ihre Sicht der Lage informieren. Bei schwierigen Einsätzen will die Polizei künftig per Twitter über ihre Sicht der Lage informieren.
Bild: dpa
Die Polizei wolle sich allerdings nicht auf einen Meldungswettkampf mit Veranstaltern von Demonstrationen oder politischen Parteien einlassen. "Wir reagieren dabei nicht auf Twitter-Meldungen beteiligter Gruppen bei den Demonstrationen, sondern schildern einfach nur: Das ist aus unserer Sicht die Realität, das ist der Einsatzverlauf", sagte Kandt.

Die Twitter-Nachrichten seien nicht Teil der Einsatztaktik der Polizei, etwa um Demonstrantengruppen mit falschen Mitteilungen zu verunsichern. Im Gegenteil: "Da geht es nicht um taktische Mitteilungen, sondern um valide Informationen."

Im Konflikt um die Zelte von Flüchtlingen auf dem Kreuzberger Oranienplatz hatte die Polizei bereits über Twitter kommuniziert. Eigentlich sollten die Zelte nach dem Umzug der meisten Flüchtlinge am 24. November abgebaut werden. Als sich aber an dem Abend Demonstranten versammelten und die Situation zu eskalieren drohte, sagten der Bezirk und die Polizei das Vorhaben ab. Kandts Sprecher Stefan Redlich twitterte daraufhin: "Zur Info: es werden heute keine Zelte am O-Platz abgebaut."

Mehr zum Thema Polizei