Kamera-Test

Polaroid Pop: Digitale Sofort­bild­kamera im Test

Die Polaroid Pop erlaubt dank eingebautem Thermodrucker Sofortbilder wie vor 35 Jahren. Doch die digitale Neuauflage des Klassikers kämpft im Test mit technischen Problemen, ist schlecht verarbeitet und funktioniert nur mit Zubehör sinnvoll.
Von

Als Zubehör zur Polaroid Pop befanden sich in der Packung: Eine Trageschlaufe aus stabilem Gummi, ein Micro-USB-Kabel ohne Netzteil, eine Kurzanleitung sowie eine Packung mit 10 Blättern Fotopapier.

Vor dem ersten Einschalten muss die Kamera zunächst per Micro-USB-Buchse aufgeladen werden - wer nicht ohnehin schon ein Smartphone-Netzteil besitzt, muss dieses separat erwerben oder die Kamera an der USB-Buchse des Computers aufladen. In der Packung mit dem Fotopapier liegt auch noch ein blauer Kalibrierungsbogen in derselben Große wie das Fotopapier. Der ganze Stapel muss nun mit dem blauen Bogen unter dem Papierstapel bis zum Anschlag in das Papierfach eingeschoben werden. Möchte der Käufer die Trageschlaufe benutzen, muss er diese zunächst durch das Loch in der Abdeckung fädeln und dann schließlich mit einer kurzen Drehung im dafür vorgesehenen Loch an der Kamera befestigen.

Zubehör: Netzteil und Speicherkarte fehlen Zubehör: Netzteil und Speicherkarte fehlen
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
An dieser Stelle sei bereits gesagt: Ohne Speicherkarte macht die Nutzung der Kamera nicht viel Spaß, weil auf dem internen Speicher je nach Fotoauflösung nur 10 bis 15 Bilder gespeichert werden können.

Das WLAN-Modul der Kamera kann übrigens nicht direkt mit dem Router Kontakt aufnehmen, sondern per Wifi-Direktverbindung ausschließlich mit einem Smartphone. Dazu muss auf dem Mobiltelefon die Polaroid-Pop-App installiert werden, die für Android und iOS verfügbar ist. Im Google Play Store wird die App noch als "unveröffentlicht" klassifiziert, was darauf hindeutet, dass die Entwicklung noch nicht final abgeschlossen ist.

Nach dem ersten Einschalten der Kamera muss zunächst die Sprache ausgewählt werden, dann sind Datum und Uhrzeit einzustellen. Anschließend empfiehlt die Kamera die Installation der Smartphone-App und nimmt eine Kalibrierung des Fotodruckers vor. Während dieses Prozesses kommt der blaue Kalibrierungsbogen aus dem Ausgabeschlitz, er wird ab sofort nicht mehr benötigt. Fotopapier mit Verpackung und Kalibrierungsbogen Fotopapier mit Verpackung und Kalibrierungsbogen
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Erste Verbindungsprobleme mit der App

In den ersten Tagen unseres Tests konnten wir die Polaroid Pop mit keinem unserer Smartphones koppeln, und wir haben es mit drei Geräten probiert: Mit einem iPhone mit aktuellem iOS, einem Android-Phone mit Android 6.01 und einem Androiden mit Version 7.0. Die Kamera wollte mit keinem der Geräte Kontakt aufnehmen, erst als ein Update der App veröffentlicht wurde, klappte die Koppelung.

Doch auch dann war eine wichtige Funktion der App nicht nutzbar, und zwar das Firmware-Update. Auf einem beiliegenden Schreiben wurde uns empfohlen, die Firmware der Kamera alsbald zu aktualisieren, und dies geht ausschließlich über die App. Der Nachteil dabei ist: Wenn die Kamera per Wifi-Direct mit dem Smartphone gekoppelt ist, besteht keine Verbindung zwischen Smartphone und Router. Polaroid weist auch in der Anleitung darauf hin, dass wegen der Wifi-Direct-Koppelung das Firmware-update ausschließlich über das Datenvolumen des Mobilfunktarifs heruntergeladen werden kann. Bei einem Tarif mit kleinem Datenvolumen kann dies nachteilig sein - und wer gar keine Internet-Flat hat, muss extra dafür eine buchen.

Fotopapier im Papierschacht und Montage der Trageschlaufe Fotopapier im Papierschacht und Montage der Trageschlaufe
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Doch auch dieser Vorgang hat bei uns mit keinem der drei Smartphones funktioniert. Bei unserem Android 6.01-Gerät kamen wir einmal so weit, dass der Download mit einem Fortschrittsbalken angezeigt wurde, doch dann fror die Kamera ein. Beim iPhone fror die App ein und beim Android-7-Smartphone stürzte die App ab und musste geschlossen werden. Den Firmware-Upgrade-Prozess muss Polaroid also dringend nachbessern und vor allem eine zuverlässigere App liefern.

Nun zeigen wir, wie Homescreen und Menü der Kamera aufgebaut sind und welche Funktionen es im Menü gibt. Lesen Sie auf der dritten Seite unseres Testberichts darüber hinaus, wie Fotografieren mit der Polaroid Pop funktioniert und wie die Bilder gedruckt werden.