Nokia Siemens Networks macht Werk in Bruchsal dicht
NSN-Werk in Bruchsal macht dicht
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Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks
will seinen Standort in Bruchsal mit 650 Arbeitsplätzen so schnell
wie möglich schließen. "Die Mitarbeiter können nicht an anderen
Standorten übernommen werden", bestätigte eine Sprecherin der
Nokia-Siemens-Tochter NSN. Die ersten Mitarbeiter sollen
in drei bis sechs Monaten gehen. Wann die Lichter in Bruchsal
endgültig ausgehen, hänge von Gesprächen mit dem Betriebsrat ab.
Betriebsratschef Ernst Färber schloss eine Klage nicht aus und bezog sich dabei auf eine Standortvereinbarung mit NSN aus dem Jahr 2010. Danach hätten zumindest 365 Mitarbeiter bis 2014 ihre Jobs in der Bruchsaler Fertigung behalten müssen. Allerdings nur, konterte NSN, wenn zuvor betriebsändernde Maßnahmen wie etwa eine Restrukturierung umgesetzt worden wäre: "Dies ist nicht der Fall. Aus diesem Grund ist Nokia Siemens Networks der Auffassung, dass diese Vereinbarung nicht greift", hieß es.
Im Januar des vergangenen Jahres hatte es noch geheißen, dass in Baden-Württemberg neben Ulm und Mannheim auch Bruchsal erhalten bleibt. Seitdem aber habe sich die Situation verschlechtert, auch Wettbewerber seien davon betroffen, erklärte die Sprecherin. Ulm sei mit seinem Kernbereich der mobilen Breitbandtechnologie einer der wichtigsten Standorte für NSN; Mannheim sei erfolgreich restrukturiert worden. Standortgarantien würden jedoch generell nicht abgegeben.
Netzwerkausrüster will sich auf mobile Breitbandtechnologie konzentrieren
NSN-Werk in Bruchsal macht dicht
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Für die Belegschaft sei die Hiobsbotschaft "aus heiterem Himmel"
gekommen. "Den Leuten geht es saumäßig", sagte Färber. Bereits an
diesem Donnerstag wolle man sich zusammensetzen und über weitere
Maßnahmen beraten. Am Standort werden Techniker, angelernte
Arbeitskräfte und kaufmännische Angestellte ihren Job verlieren. Im
Oktober war der Betriebsrat vor Gericht mit dem Versuch gescheitert,
eine geplante Verlagerung von Teilen der Fertigungseinrichtung zu
stoppen.
Belegschaft und Betriebsrat in Bruchsal waren von der bevorstehenden Schließung informiert worden. Das Werk sei "unterausgelastet und das wird sich in den kommenden Monaten noch verschärfen", erklärte die Sprecherin. Die dort hergestellten Produkte, darunter viele, die in den Bereich Festnetz gehören, würden nicht mehr nachgefragt und gehörten nicht mehr zum Fokus von NSN. Der Netzwerkausrüster will sich auf mobile Breitbandtechnologie konzentrieren.