NitroPhone 2 (Pro): Das angeblich sicherste Handy der Welt
Nachdem Nitrokey erst im September 2021 sein erstes NitroPhone auf den Markt gebracht hat, schiebt das Unternehmen für Open-Source-Sicherheitshardware bereits jetzt die Nachfolger 2 und 2 Pro nach. Während das NitroPhone 1 auf dem Google Pixel 4a basiert, bedient sich Nitrokey bei den Neulingen dem Google Pixel 6 und Pixel 6 Pro.
Demnach ist die Hardware des NitroPhone 2 (Pro) mit jener der Google-Phones identisch. Besonders sicherheitsbewusste Nutzer können das allerdings ändern, indem sie für einen Aufpreis von 300 Euro (zum Artikel-Zeitpunkt) wahlweise die Kameras, Mikrofone, Beschleunigungs- oder Rotationssensoren entfernen lassen.
NitroPhone 2 (Pro)
Bild: Nitrokey
Kein Tracking, keine Google-Dienste
Als Firmware kommt GrapheneOS zum Einsatz, ein durch Sicherheitsparameter verändertes Android. Dieses schließt zunächst einmal sämtliche Google-Dienste wie die Cloud oder Play Services aus. Wer dennoch Apps über den Play Store beziehen möchte, kann den Store in einer Sandbox ohne besondere Privilegien installieren.
Grundsätzlich laufen alle Apps über die Sandbox, um die Verbreitung von eventuell vorhandener Schadsoftware durch infizierte Anwendungen zu verhindern. Nitrokey räumt jedoch ein, dass möglicherweise derzeit noch nicht alle auf diese Weise installierten Apps reibungslos funktionieren. Ein abgesicherter Browser, WebView und PDF-Viewer sind auf den NitroPhones werkseitig vorhanden.
Kein App-Zugriff auf IMEI und Seriennummern
Im Gegensatz zum Pixel 6 (Pro) ist es Apps auf den NitroPhones nicht möglich, auf die IMEI- und Seriennummern, Seriennummern der SIM-Karte, Teilnehmer-ID oder die MAC-Adresse zugreifen. Eine MAC-Randomisierung verhindert zudem das Tracking durch WiFi-Scanner. Firewall-Einstellungen kann der Nutzer für jede App gesondert anpassen.
Das Starten der Smartphones funktioniert über einen verifizierten Boot. Dieser stellt sicher, dass das Betriebssystem zuvor nicht verändert wurde. Benutzen Sie das NitroPhone eine Weile lang nicht, fährt ein Kill Switch das Gerät nach einer bestimmten Zeit automatisch herunter.
NitroPhone 2 (Pro) basiert auf Pixel 6 (Pro) und GrapheneOS
Bild: Nitrokey
Bei Eingabe der PIN in der Öffentlichkeit sorgt eine Verwürfelung des PIN-Layouts dafür, dass diese nicht durch eine nebenstehende Person ausgespäht wird. Last, not least bieten die NitroPhones eine starke Verschlüsselung und den Titan M2 Sicherheitschip von Google, um die Nutzerdaten vor feindlichen Angriffen zu schützen.
Gar nicht mal so günstig
Mit 899 Euro für das NitroPhone 2 und 1255 Euro für das NitroPhone 2 Pro liegen die beiden Geräte preislich (jeweils ohne Extras) deutlich über dem Google Pixel 6, das mit 649 Euro zu Buche schlägt und dem Pixel 6 Pro, das ab 899 Euro zu haben ist. Die beiden Smartphones werden somit wohl hauptsächlich Personen ansprechen, die beruflich ein besonders sicheres Handy benötigen oder anderweitig einen außergewöhnlich hohen Sicherheitsanspruch an ihr Telefon haben.
Auf der CES 2022 werden gerade einige weitere Smartphones vorgestellt, die Sie vielleicht interessieren könnten.