GrapheneOS

NitroPhone 2 (Pro): Das angeblich sicherste Handy der Welt

Schon kurz nach dem NitroPhone bringt Nitrokey die auf dem Pixel 6 (Pro) basie­renden Nach­folger NitroPhone 2 und 2 Pro auf den Markt. Das Unter­nehmen verspricht, die mit hohen Sicher­heits­stan­dards ausge­stat­teten Geräte bis zum Jahr 2026 mit Soft­ware­aktua­lisie­rungen zu versorgen.
Von Claudia Krüger

Nachdem Nitrokey erst im September 2021 sein erstes NitroPhone auf den Markt gebracht hat, schiebt das Unter­nehmen für Open-Source-Sicher­heits­hard­ware bereits jetzt die Nach­folger 2 und 2 Pro nach. Während das NitroPhone 1 auf dem Google Pixel 4a basiert, bedient sich Nitrokey bei den Neulingen dem Google Pixel 6 und Pixel 6 Pro.

Demnach ist die Hard­ware des NitroPhone 2 (Pro) mit jener der Google-Phones iden­tisch. Beson­ders sicher­heits­bewusste Nutzer können das aller­dings ändern, indem sie für einen Aufpreis von 300 Euro (zum Artikel-Zeit­punkt) wahl­weise die Kameras, Mikro­fone, Beschleu­nigungs- oder Rota­tions­sen­soren entfernen lassen. NitroPhone 2 (Pro) NitroPhone 2 (Pro)
Bild: Nitrokey

Kein Tracking, keine Google-Dienste

Datenblätter

Als Firm­ware kommt GrapheneOS zum Einsatz, ein durch Sicher­heits­para­meter verän­dertes Android. Dieses schließt zunächst einmal sämt­liche Google-Dienste wie die Cloud oder Play Services aus. Wer dennoch Apps über den Play Store beziehen möchte, kann den Store in einer Sandbox ohne beson­dere Privi­legien instal­lieren.

Grund­sätz­lich laufen alle Apps über die Sandbox, um die Verbrei­tung von even­tuell vorhan­dener Schad­soft­ware durch infi­zierte Anwen­dungen zu verhin­dern. Nitrokey räumt jedoch ein, dass mögli­cher­weise derzeit noch nicht alle auf diese Weise instal­lierten Apps reibungslos funk­tio­nieren. Ein abge­sicherter Browser, WebView und PDF-Viewer sind auf den NitroPhones werk­seitig vorhanden.

Kein App-Zugriff auf IMEI und Seri­ennum­mern

Im Gegen­satz zum Pixel 6 (Pro) ist es Apps auf den NitroPhones nicht möglich, auf die IMEI- und Seri­ennum­mern, Seri­ennum­mern der SIM-Karte, Teil­nehmer-ID oder die MAC-Adresse zugreifen. Eine MAC-Rando­misie­rung verhin­dert zudem das Tracking durch WiFi-Scanner. Fire­wall-Einstel­lungen kann der Nutzer für jede App geson­dert anpassen.

Das Starten der Smart­phones funk­tio­niert über einen veri­fizierten Boot. Dieser stellt sicher, dass das Betriebs­system zuvor nicht verän­dert wurde. Benutzen Sie das NitroPhone eine Weile lang nicht, fährt ein Kill Switch das Gerät nach einer bestimmten Zeit auto­matisch herunter. NitroPhone 2 (Pro) basiert auf Pixel 6 (Pro) und GrapheneOS NitroPhone 2 (Pro) basiert auf Pixel 6 (Pro) und GrapheneOS
Bild: Nitrokey
Bei Eingabe der PIN in der Öffent­lich­keit sorgt eine Verwür­felung des PIN-Layouts dafür, dass diese nicht durch eine neben­ste­hende Person ausge­späht wird. Last, not least bieten die NitroPhones eine starke Verschlüs­selung und den Titan M2 Sicher­heits­chip von Google, um die Nutzer­daten vor feind­lichen Angriffen zu schützen.

Gar nicht mal so günstig

Mit 899 Euro für das NitroPhone 2 und 1255 Euro für das NitroPhone 2 Pro liegen die beiden Geräte preis­lich (jeweils ohne Extras) deut­lich über dem Google Pixel 6, das mit 649 Euro zu Buche schlägt und dem Pixel 6 Pro, das ab 899 Euro zu haben ist. Die beiden Smart­phones werden somit wohl haupt­säch­lich Personen anspre­chen, die beruf­lich ein beson­ders sicheres Handy benö­tigen oder ander­weitig einen außer­gewöhn­lich hohen Sicher­heits­anspruch an ihr Telefon haben.

Auf der CES 2022 werden gerade einige weitere Smart­phones vorge­stellt, die Sie viel­leicht inter­essieren könnten.

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