Überblick

Fernsehen im neuen Zuhause: Kabel, Satellit, IPTV oder DVB-T

Angebot, Kosten und Qualität der verschiedenen Empfangswege
Von / Björn Brodersen

Kostenlose Internet-TV-Angebote eignen sich dagegen überhaupt nicht als Alternative zu einem der beschriebenen Übertragungswege fürs Fernsehen zu Hause. Livestreams und Peer-to-Peer-Dienste wie beispielsweise der von Zattoo scheitern zumindest in den kostenlosen Varianten an der geringen, nicht LCD-TV-geeigneten Bandbreite und gelten daher maximal als Ergänzung zum Zwischendurch-Fernsehen an PC oder Notebook.

Vorteil von DVB-T sind die geringen Kosten

Das digital-terrestrische Antennenfernsehen DVB-T ist die vierte Alternative für den Empfang von TV zu Hause. Der große Vorteil von DVB-T sind die geringen Kosten. Ein integrierter DVB-T-Receiver gehört heute zur Standardausstattung von Fernsehern, und externe Geräte sind bereits ab etwa 30 Euro erhältlich. Monatliche Kosten fallen für den DVB-T-Empfang nicht an. Doch leider kann DVB-T weder mit dem Programmangebot noch der Bild- und Empfangsqualität von Kabel, Satellit oder IPTV mithalten.

Überblick: DVB-T
  • Einmalkosten: 0-30 Euro
  • Monatskosten: keine
  • Programmangebot: eher klein,
    regional verschieden
  • HDTV-Angebot: keins

Je nach Region unterscheidet sich die Zahl und Zusammensetzung der zu empfangenden Programme: Mancherorts sind nur öffentlich-rechtliche Sender verfügbar, andernorts auch einige Privatsender. Zuschauer ärgern sich häufig über lange Umschaltzeiten zwischen den Programmen und Artefakte wie die "Klötzchenoptik" bei schnellen Bildwechseln. Die Technik ist daher vorrangig für Wenig-Gucker oder als Ergänzung geeignet, etwa für Zweitfernseher in Räumen, in denen kein Kabel- oder Satellitenanschluss vorhanden ist.

Fazit: Den idealen Anschluss gibt es nicht

Eine generelle Empfehlung für einen Übertragungsweg gibt es nicht. Jeder Hausbesitzer oder Mieter sollte nach seinen individuellen Bedürfnissen abwägen, für welchen Verbreitungsweg er sich entscheidet. Fernsehen per Satellit bietet eine große Programmvielfalt und gute Bildqualität ohne monatliche Fixkosten. Auch wer HDTV sehen will, findet hier das beste Angebot. Digitales Kabel-TV und IPTV per VDSL oder DSL ziehen über eine längere Mindestvertragsdauer monatliche Kosten mit sich. IPTV ist zudem aufgrund der notwendigen hohen Übertragungsraten nur in wenigen Städten verfügbar. Fernsehen per DVB-T hingegen gibt es kostenlos und so gut wie überall, bringt jedoch Einschränkungen bei Programmangebot und Bildqualität mit sich.

Anschaffungskosten für erforderliche Receiver können je nach vorhandenem Fernseher bei allen Empfangswegen anfallen. Erfreulicherweise finden sich DVB-T- und DVB-C-Receiver heute in den meisten aktuellen TV-Geräten. Ärgerlich ist hingegen die Verschlüsselung von Programmen: Obwohl viele Fernseher und externe Digital-Receiver bereits Smartcard-Slots wie CI und CI+ besitzen, sind etwa für die Verwendung mit HD+-Karten noch teuere Zusatzmodule oder gar ein Neukauf notwendig.

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