o2: Schon 10.000 Antennen für 5G aktiv
Telefónica Technik-Chef Malik Rao hat viel Schwung in den Netzausbau gebracht.
Foto: Telefónica / o2
In der aktuellen Diskussion um den 5G-Netzausbau meldet sich jetzt auch Telefónica Deutschland (o2) zu Wort und gibt zu Protokoll, bereits 10.000 5G-Antennen "in der Luft" zu haben, was etwa 3300 Standorten entspricht.
Damit versorge o2 "über ein Drittel der Bevölkerung" mit 5G. o2 war erst im Oktober 2020 gestartet und betont, seinen Netzausbau "kontinuierlich beschleunigt" und den mobilen "Highspeed-Standard in immer mehr Städte und auch ländliche Gemeinden" gebracht zu haben.
Schwerpunkt 3,6 GHz
Im Gegensatz zu den Mitbewerbern legt o2 beim Ausbau seines 5G-Netzes einen starken Schwerpunkt auf die Frequenzen bei 3,6 GHz (Band n78), da sich diese hohen Frequenzen für besonders schnelles und leistungsfähiges 5G besser eignen. o2 meldet "über 5000 5G-Antennen" auf dieser Frequenz, die Telekom meldet interessanterweise die gleiche Anzahl für 3,6 GHz (an etwa 1700 Standorten).
Bis Jahresende, so kündigt o2 an, will das Unternehmen die "Hälfte der Bevölkerung" mit seinem 5G-Netz versorgen, und bis Ende 2025 ganz Deutschland, wobei keine Angaben gemacht werden, mit welchen Signalstärken zu rechnen ist, denn eine komplette Netzversorgung gibt es derzeit mit keinem Standard im Lande.
Rao beschleunigt Ausbau
Telefónica Technik-Chef Malik Rao hat viel Schwung in den Netzausbau gebracht.
Foto: Telefónica / o2
Technik-Chef Malik Rao hat den Netzausbau bei o2 stark beschleunigt, wie Szenekenner bestätigen. Er kündigt an, "5G schneller aus als jede andere Mobilfunktechnologie zuvor" weiterzubauen. Seine "Ausbau-Offensive" soll für ein "verbessertes o2 5G-Netz" in zahlreichen deutschen Städten und Regionen sorgen. Täglich kämen aktuell rund 40 neue 5G-Antennen dazu. Malik Rao konzentriert sich "auf echtes 5G auf 3,6 GHz und 700 MHz", während die DSS-Technologie also die Kombination aus 4G und 5G "ergänzend" eingesetzt werden soll.
Mit seiner 5G-Ausbaustrategie möchte Rao "ein starkes Fundament und optimale Voraussetzungen für die vernetzte Zukunft von Millionen Privat- und Geschäftskunden in Deutschland“ schaffen.
Von Hamburg bis München: 5G auf 3,6 GHz
Die Fachpresse lobt den Netzausbau von o2 in München. teltarif.de konnte sich davon vor Ort überzeugen.
Foto: Telefónica / o2
In München versorgt o2 bereits über 80 Prozent der Bevölkerung mit schnellem 5G auf 3,6 GHz, betont das Unternehmen. Insgesamt würden in der bayrischen Landeshauptstadt derzeit rund 500 5G-Antennen auf der "Highspeed-Frequenz" senden. Bereits zum Jahreswechsel hatte die Fachzeitschrift connect dem o2-Netz in München die Bestnote „Überragend“ vergeben, die höchste Netzqualität aller dort gemessenen Anbieter.
Auch in Stuttgart und Nürnberg kann o2 bereits über 80 Prozent der Bevölkerung mit 5G auf 3,6 GHz erreichen. In Köln und Bonn seien es jeweils rund drei Viertel der Einwohner und in Berlin, Hamburg und Essen erreiche das 5G-Netz auf 3,6 GHz bereits über die Hälfte der Bevölkerung. Diese Zahlen setzen immer voraus, dass jeder Bürger einen 5G-fähigen Mobilfunkvertrag bei o2 abgeschlossen und ein passendes Endgerät mit passender SIM-Karte in Betrieb genommen hat.
Es geht aber nicht nur um die "üblichen Großstädte und Ballungszenten". In den vergangenen Wochen hat o2 unter anderem erste 5G-Standorte auf 3,6 GHz in Dresden, Rostock, Lübeck sowie in Neckarsulm, Planegg, Neu-Ulm sowie Edingen-Neckarhausen (zwischen Mannheim und Heidelberg) gestartet.
5G-Netz in immer mehr Regionen
In der Stadt Köln pulsiert der 5G-Wettbewerb (im Hintergrund der Kölner Dom) 5G von o2 ist schon stark vertreten.
Foto: Telefónica / o2
Für eine größere Netzabdeckung setzt o2 die als "besonders reichweitenstark" angesehenen 700-MHz-Frequenzen ein. Damit werden beispielsweise die Landkreise Ansbach, Görlitz, Landsberg am Lech, Märkisch-Oderland, Ostalbkreis und die Region Hannover beleuchtet. Hier wird der 5G-Ausbau durch den Einsatz der Dynamic Spectrum Sharing-Technologie (DSS) auf 1800 MHz ergänzt, die flexibel 4G und 5G kombiniert.
Ist damit Telefónica (o2) mit der Telekom gleichauf?
Wenn man diese Informationen so liest, könnte man meinen, dass Telefónica (o2) den weit fortgeschrittenen 5G-Netzausbau der Telekom eingeholt habe. Das ist aber nicht der Fall.
Die Telekom hat nahezu alle bisherigen 3G- oder 2G/3G-Stationen auf 5G-DSS umgerüstet und verfügt schon zahlenmäßig mit 33.000 Sendestationen deutlich mehr als ihre Mitbewerber. Telefónica (o2) vermeldet 25.000 aktive Standorte, Vodafone berichtet über 18.000 LTE-Sende-Standorte.
Wer viel im Lande unterwegs ist, kann in ein 5G-fähiges Dual-SIM-Handy je eine für 5G freigeschaltete SIM-Karte von Telekom (D1) und Telefónica (o2) einlegen und vielleicht zwischendurch eine SIM-Karte mit Vodafone (D2) ins Spiel bringen.
Während Telekom über weite Strecken "5G" signalisiert, ist das bei o2 noch lange nicht der Fall, auch Vodafone hat noch einiges zu tun.
Einem o2 Kunden konnte teltarif.de beim Kombi-Vorteil weiterhelfen.