Gemütlich

Kampf der Sofa-Surfer: Surfen in den eigenen vier Wänden

Netbook, Tablet, Smartphone und Co im direkten Vergleich
Von Steffen Herget

Das Apple iPad im Sofa-Einsatz Das Apple iPad im Sofa-Einsatz
Foto: teltarif.de
Bei der Ergonomie können die traditionell im Klappformat gestalteten Netbooks vor allem bei der längeren Nutzung punkten. Das Netbook liegt hier klar vorne und ruht gemütlich und dank des geringen Gewichtes von meist rund 1,3 Kilogramm kaum störend auf den Oberschenkeln. Beide Hände sind frei und können zur Bedienung genutzt werden. Ein Nachteil mancher Modelle ist es, wenn das Display nicht weit genug nach hinten geklappt werden kann. Dann stimmt schnell der Blickwinkel nicht mehr und die Darstellung wird unscharf oder die Farben verfälscht. Schlechter als die Netbooks schlagen sich hier größere und schwerere Notebooks, sie sind oft schon vom Gewicht und Ausmaß her eher störend auf dem Schoß, zudem entwickeln sie oft mehr Wärme als ein Netbook, vor allem an der Unterseite.

iPad und Galaxy Tab müssen entweder immer mit einer Hand festgehalten oder ebenfalls abgelegt werden. Wird das Tablet in der Hand gehalten, steht nur die zweite zum Bedienen zur Verfügung. Beide Modelle werden trotz des recht geringen Gewichts mit der Zeit schwer in der Hand. Hierzu muss der Nutzer die Beine anwinkeln oder sich aufsetzen und das Gerät von oben bedienen und anschauen. Hilfreich ist hier eine Hülle aus dem Zubehör-Programm, wie es sie etwa für das iPad gibt. Damit kann das Tablet in zwei verschiedenen Winkeln aufgestellt werden, was die Nutzung deutlich bequemer macht. Zum kurzen Einsatz auf dem Sofa sind Tablets in jedem Fall sehr gut geeignet, bei längerem Arbeiten wohl nicht für jeden Nutzer.

Einen Sonderfall bilden hier Smartphones. Sie werden natürlich nirgendwo aufgelegt, können aber aufgrund ihres geringen Gewichts problemlos auch länger in der Hand gehalten werden. Zudem bedient man die kleinen Geräte im Regelfall mit einer Hand, so dass nicht so schnell eine Zwangshaltung eintritt. Längeres Surfen im Internet wird hier aber mitunter vom kleinen Display vermiest, das die kleine Schrift und Symbole die Augen mit der Zeit stärker anstrengen.

Bei allen Unterschieden in der Ergonomie hängt allerdings viel von den persönlichen Bedürfnissen ab, denn jeder benutzt ein Gerät auf andere Weise, gerade auf dem Sofa. Deshalb sollte vor der Anschaffung unbedingt ein Gerät sorgfältig auch auf diese Punkte hin ausprobiert werden, entweder ausgiebig im Laden oder etwa leihweise zu Hause.

Netbooks beim Preis top

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis am Netbook Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis am Netbook
Foto: teltarif.de
Beim Preis haben vor allem Tablets das Nachsehen. Wer hierzulande auf den Zug der noch recht jungen Gerätekategorie aufspringen möchte, muss für das iPad oder das Galaxy Tab zwischen rund 450 bis 700 Euro auf den Tisch legen. Es gibt zwar mittlerweile auch günstigere WLAN-Tablets wie etwa die aktuellen Modelle von Archos, die hängen aber bei der Leistung deutlich hinterher. Für das Geld sind auch bereits ein deutlich leistungsfähigerer Laptop oder zwei Netbooks. Letztere haben ihre Blütezeit als Trend-Gerät bereits ein wenig hinter sich, die Preise haben sich auf einem günstigen Niveau zwischen 250 und 350 Euro eingependelt. Damit liegen Netbooks beim Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich vorn.

Fazit: Netbook ist der universellste Sofa-Surfer

Pro und Contra
Notebook
  • Pro: Viel Leistung, Display
  • Contra: Unhandlich, Akkulaufzeit
Netbook
  • Pro: Günstig, leicht
  • Contra: lange Boot-Zeit
Tablet
  • Pro: Leicht, "always on"
  • Contra: Teuer
Smartphone
  • Pro: Leicht und handlich
  • Contra: zu kleines Display
Letzten Endes hängt beim persönlichen Favoriten vieles vom genauen Einsatzzweck ab und den persönlichen Vorlieben. Wer ab und an kurz etwas im Internet nachschauen und flott über eingehende Mails und Nachrichten informiert werden möchte, liegt mit einem Tablet richtig. Allerdings kostet der frühe Einstieg in die Kategorie derzeit noch vergleichsweise viel Geld, in den nächsten Jahren dürften sich die Tablet-Preise weiter unten einpendeln und auch bedeutend mehr attraktive Modelle erhältlich sein. Tablets haben gerade für das kurze Nachschlagen den Vorteil, immer in wenigen Sekunden einsatzbereit zu sein.

Wer eher wert auf ein Internet-Erlebnis legt, wie er es vom großen Computer gewohnt ist, und zudem auf eine echte Tastatur nicht verzichten will, sollte zum Netbook greifen. Diese haben mittlerweile mehr Leistung als zu den Anfangstagen und gute Akku-Laufzeiten, brauchen allerdings länger, um einsatzbereit zu sein und wiegen mehr. Gerade für diejenigen, die noch die vergleichsweise hohe Investition in ein Tablet scheuen, sind die universell einsetzbaren Netbooks auch preislich attraktiv. Die Wahl zwischen Netbook und Tablet hängt letzten Endes in hohem Maße vom persönlichen Geschmack ab.

Weniger gut geeignet sind das größte und das kleinste Gerät im Test. Während dem Laptop vor allem Größe, Gewicht und mangelnde Handlichkeit zu schaffen machen, kann er für die eher einfachen Aufgaben seine Stärken wie hohe Leistung und großes Display nur selten gewinnbringend einsetzen. Das Smartphone ist für längere Internetnutzung schlicht zu klein und für längere Texte nicht zu gebrauchen. Da rettet auch die überragende Handlichkeit nichts mehr.