Gemütlich

Kampf der Sofa-Surfer: Surfen in den eigenen vier Wänden

Netbook, Tablet, Smartphone und Co im direkten Vergleich
Von Steffen Herget

Die Akku-Laufzeiten für so einen Sofa-Surfer sind zwar nicht so entscheidend wie für den Einsatz unterwegs, aber trotzdem nicht zu verachten. Ein angeschlossenes Stromkabel schränkt auch im kleinen Rahmen die Mobilität ein, zudem hat nicht jeder Nutzer einen freien Stromanschluss in der Nähe des bequemen Sofas.

Letzten Endes läuft die Rangliste der Akku-Laufzeit nahezu umgekehrt parallel zur Größe der Geräte. Die kleinen Smartphones laufen mit einer vollen Akku-Ladung ähnlich lange wie iPad und Galaxy Tab, die mit über zehn Stunden Laufzeit bei Benutzung jeden noch so langen Abend durchhalten. Manche Smartphones machen sogar früher schlapp als die großen Tablets. Aber auch aktuelle Netbooks schaffen im WLAN-Betrieb Laufzeiten von acht Stunden, wobei hier die Zeiten je nach Modell stark schwanken. Ein klarer Minuspunkt geht hier an große Laptops, die müssen schlicht zu oft zum Nachtanken an die Steckdose.

Leistung ist nicht alles

Bei der generellen Leistungsfähigkeit sind die meisten Notebooks sicherlich vor der Konkurrenz anzusiedeln - doch das bringt für das gelegentliche Surfen und andere kleine Tätigkeiten im Wohnzimmer keinen besonderen Vorteil. Ein Netbook etwa ist für solche Dinge ebenso gut gerüstet.

Beide "traditionellen" Computer haben gegenüber der Konkurrenz von Tablets und Smartphones aber einen deutlichen Nachteil: sie müssen erst hochgefahren oder aus dem Standby erweckt werden, während iPad und co. stets einsatzbereit sind. Gerade für den kurzen Griff zu Google oder Wikipedia ist das Gold wert. Ein dickes Plus beim Smartphone ist, dass das Handy meist ohnehin in der Hosentasche steckt oder in Griffweite liegt, also immer einsatzbereit ist. Im Internet surfen ist mit aktuellen Geräten wie dem Motorola Milestone ebenso wenig ein Problem wie mit iPad oder Galaxy Tab. Für weiterführende Tätigkeiten wie Bildbearbeitung oder das Schreiben längerer Texte taugen sie jedoch nicht.

Mobile Betriebssysteme bieten anderes Surf-Erlebnis

Surfen auf dem Samsung Galaxy Tab Surfen auf dem Samsung Galaxy Tab
Foto: teltarif.de
Die Leistungsfähigkeit hängt jedoch nicht nur vom Prozessor und der restlichen Hardware ab, sondern auch von der Software. Während an Notebook und Netbook mittlerweile im Regelfall Windows 7 zum Einsatz kommt, setzen die handlicheren Geräte auf mobile Betriebssysteme wie Apples iOS oder Google Android. Diese bringen sowohl Vorteile als auch Nachteile. Auf der positiven Seite ist etwa die gute Integration von vielen sozialen Netzwerken und sonstigen Diensten durch Apps und Widgets zu notieren. So entgeht dem Nutzer keine Neuigkeit seiner Freunde, am Laptop muss dazu meist der Browser gestartet und die entsprechende Website geöffnet werden.

iOS und Android unterscheiden sich vor allem beim Surfen von Windows-Systemen. Nicht alle Websites werden in der gewohnten Art und Weise angezeigt. Während am Apple iPad etwa kein Flash funktioniert und damit beispielsweise die gemütliche Runde Farmville wegfällt, werden an Tablet und Smartphone manche Seiten nur in der Mobil-Version geöffnet. Dies kann dann bedeuten, dass manche Elemente nicht angezeigt werden oder etwa das Vergrößern der Schrift nicht möglich ist - gerade auf den kleinen Displays weniger angenehm. Eingebette YouTube-Videos werden zum Beispiel bei Android ebenfalls in einer eigenen App gestartet, wodurch die Website zunächst verlassen wird. Die meisten Dinge funktionieren zwar, aber mitunter nicht so, wie vom großen Computer gewohnt. Wirkliche Ausfälle gibt es aber, vom fehlenden Flash auf dem iPad einmal abgesehen, kaum, und eine Gewöhnung an das Surfen mit mobilen Betriebssystemen geht meist schnell.

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