Medien

Neuer Medien-Gigant: Fox & News Corp sollen fusionieren

Rupert Murdoch zählt mit seinem Konglo­merat News Corp zu den mäch­tigsten Medi­enma­gnaten der Welt. Nach einer Aufspal­tung folgte 2019 der Teil­ver­kauf von Fox an Disney. Womög­lich kommen beide Unter­nehmen wieder zusammen.
Von Björn König

Zuletzt wurde es ruhiger um Rupert Murdoch. Der austra­lisch-ameri­kani­sche Medi­enmogul ist aber mit seinen 91 Jahren offenbar noch längst nicht aus dem Geschäft, wie nun ein Bericht des "Wall Street Journal" andeutet. Demnach plant Murdoch sein TV- und Verlags­seg­ment wieder unter einem Dach zu vereinen. In den USA entstünde somit ein neuer Medi­engi­gant.

Verkauf an Disney

Foto: AFP Rupert Murdoch will einen neuen Medienkonzern formen
Foto: AFP
Bis 2019 zählte Murdoch bereits zu den welt­weit einfluss­reichsten Medi­enma­nagern. Der Austra­lier mit ameri­kani­schem Pass baute das Impe­rium nach dem Tod seines Vaters mit einer kleinen Zeitung in Adelaide auf, im Laufe der Jahre kamen unzäh­lige Titel hinzu - darunter das in Groß­bri­tan­nien führende Tabloid "The Sun".

Neben dem Nach­rich­ten­geschäft expan­dierte Murdoch eben­falls in Unter­hal­tung. So zählte das renom­mierte Film­studio 20th Century Fox und alle zuge­hörigen Enter­tain­ment­kanäle zum Port­folio des Verle­gers. Im Jahr 2019 war damit aller­dings Schluss: Murdoch sah im harten Wett­bewerb kaum Wachs­tums­per­spek­tiven für Fox und spal­tete das Enter­tain­ment- und Film­pro­duk­tions­geschäft ab. Den Zuschlag bekam schließ­lich Disney für rund 71 Milli­arden US-Dollar.

Wieder im Nach­rich­ten­geschäft

Nachdem sich Murdoch vom Unter­hal­tungs­geschäft trennte, widmete er sich wieder ganz den Nach­richten. Im Mittel­punkt stehen dabei vor allem das Wall Street Journal, die New York Post, abseits dessen aber auch der welt­weit führende Buch­verlag HarperCollins Publishers. In Deutsch­land spielte Murdoch vor allem im Pay-TV-Geschäft eine zentrale Rolle, so enga­gierte sich sein Konglo­merat bis zum Verkauf an Comcast bei Sky.

Murdoch macht bis heute keinen Hehl aus seinen poli­tischen Ansichten und unter­stützte stets die Repu­bli­kaner, als deren Speer­spitze gilt das konser­vative Nach­richten-Network Fox News. Jenes verbucht regel­mäßig Reich­wei­ten­rekorde, obwohl die Konkur­renz mit "One America Network" und "Newsmax" durchaus zuge­nommen hat. Haupt­kon­kur­rent bleibt für Murdoch aber auch heute noch die Warner-Bros.-Disco­very-Tochter CNN.

Ziel ist Kosten­sen­kung

Laut Berichten hält Familie Murdoch Stimm­rechts­anteile von 42 Prozent an Fox und 39 Prozent an News Corp. Der Markt­wert von Fox beträgt etwa 17 Milli­arden US-Dollar, während der von News Corp. bei Börsen­schluss am Freitag etwa neun Milli­arden US-Dollar betrug. Mit Blick auf die Markt­kapi­tali­sie­rung würde somit auch ein kombi­niertes Unter­nehmen nicht zur großen US-Konkur­renz aufschließen, im Nach­rich­ten­geschäft wären News Corp. und Fox hingegen nahezu unan­greifbar.

Hinter­grund ist vor allem das Thema Kosten­sen­kung. Murdochs Nach­rich­ten­geschäft leidet wie die Branche insge­samt unter globalen Krisen, insbe­son­dere Infla­tion und drohender Rezes­sion. Beson­ders die starke Fokus­sie­rung auf Zeitungen scheint sich nun zu rächen, so kann sich der Konzern bei Umsätzen nicht mehr auf Holly­wood stützen. Ob die Kombi­nation von TV und Verlags­geschäft letzt­end­lich Erfolg verspre­chend ist, steht in den Sternen. Eine ähnliche Stra­tegie verfolgt hier­zulande RTL, der Kölner Medi­enkon­zern hatte sich das Verlags­geschäft von Gruner + Jahr einver­leibt.

Fox News: US-Nach­rich­ten­sender startet Strea­ming-Dienst

Mehr zum Thema Fernsehen