Rückblick

Kostenfallen, Ärgernisse & Co.: Die Highlights des Jahres 2010

Viele Verbesserungen, aber auch weiterhin viele Problempunkte auf dem TK-Markt
Von Marc Kessler

Doch naturgemäß gibt es auf dem hart umkämpften TK-Markt nicht nur positive Entwicklungen, sondern auch immer wieder - für den Kunden - teils teure Ärgernisse. So dürfen 0180-Gespräche vom Handy seit 1. März zwar einen bestimmten Minutenpreis nicht überschreiten - der liegt aber bei 42 Cent pro Minute und damit dem Dreifachen der aus dem Festnetz teuersten 0180-5-Nummern, die dort maximal 14 Cent pro Minute kosten dürfen. Immerhin setzt sich auch die Bundesnetzagentur in Bonn mittlerweile für eine Angleichung der 0180-Handy-Gebühren auf Festnetzniveau ein. Besonders ärgerlich wird es obendrein, wenn Unternehmen - eigener Aussage zufolge aufgrund eines "bedauerlichen Arbeitsfehlers" - auch noch monatelang viel zu hohe 0180-Entgelte berechnen.

Ein Problem, das - kostenmäßig - ebenfalls viele 0180-Service-Nummern-Anrufer ärgert, sind lange Warteschleifen, die ohne erbrachte Leistung des angerufenen Unternehmen richtig ins Geld gehen können. Zwar wird seit Monaten über die (gesetzliche) Einführung kostenfreier Warteschleifen im Zuge der Neufassung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) diskutiert, die TK-Branche wehrt sich jedoch mit Händen und Füßen und warnt vor hohen Kosten, die durch die technische Implementierung entstünden.

Unerwünschte Werbeanrufe nerven

Für Wutanfälle sorgen bei vielen Verbrauchern noch immer unerwünschte und damit illegale Werbeanrufe - oftmals verbotenerweise weiterhin mit unterdrückter Rufnummer. Auch die Bundesnetzagentur als Regulierer hat das Problem erkannt, BNetzA-Präsident Kurth kam erst kürzlich zu der klaren Feststellung "Die Drücker sind ans Telefon abgewandert" und forderte unter anderem umfassende Verbesserungen beim Kundenservice.

Kein DSL-Sonderkündigungsrecht bei Umzug

Für Unverständnis sorgt bei vielen ein Urteil des Bundesgerichtshofs zum Thema DSL-Anschluss und Umzug. Die höchsten Richter hatte im November entschieden, dass DSL-Kunden kein Sonderkündigungsrecht bei einem Umzug zusteht. Schließlich trage ein Kunde, der einen längerfristigen Vertrag über eine Dienstleistung abschließe, grundsätzlich das Risiko dafür, dass er aufgrund einer selbst gewählten Änderung seiner persönlichen Verhältnisse diese Dienstleistung nicht mehr nutzen kann. Auch ein Umzug aus beruflichen oder familiären Gründen sei daher kein ausreichender Grund für eine Kündigung. Denn dem DSL-Provider, so die Richter im konkreten Fall, sei es nicht zuzumuten, "aufgrund von allein aus der Sphäre des Kunden stammenden Umständen auf die Amortisation seiner Anfangskosten" verzichten zu müssen.

Kostenfalle: Roaming außerhalb der EU

Letztlich birgt auch das innerhalb der EU noch lobend erwähnte Thema Roaming außerhalb der EU ein enormes Kostenrisiko - vor allem dann, wenn unbemerkt oder ungewollt Verbindungen vom Handy oder Smartphone ins Internet aufgebaut werden. Seit der Einführung des Euro-Tarifs vor einigen Jahren haben viele Anbieter ihre Telefonminuten- und Datenpreise für die "Zone Welt" noch einmal deutlich angehoben - wohl auch, um Einnahmeverluste beim EU-Roaming zu kompensieren.

Natürlich gab es in diesem Jahr auch noch viele weitere Highlights - sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Was waren Ihre besonderen Erlebnisse auf dem TK-Markt 2010? Tauschen Sie sich doch mit anderen Lesern in unserem Forum aus - wir freuen uns auf Ihre Beiträge.

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