Rückblick

Kostenfallen, Ärgernisse & Co.: Die Highlights des Jahres 2010

Viele Verbesserungen, aber auch weiterhin viele Problempunkte auf dem TK-Markt
Von Marc Kessler

Kostenfallen und Ärgernisse wird es auf dem Telekommunikations-Markt wohl immer geben. Doch in jedem Jahr ändern sich die Bedingungen, fallen manche Probleme weg, während andere bislang unbekannte Themen Grund für Reklamationen und verärgerte Kunden sind. Wir haben uns zum Jahresende einmal umgesehen: Welche Problempunkte sorgen noch immer für Wut beim Kunden oder hohe Rechnungsbeträge? Und wo haben die Unternehmen oder die Politik reagiert und bieten verbraucherfreundlichere Regelungen an? teltarif.de zeigt Ihnen die Highlights - sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht.

Die positiven Veränderungen im Jahr 2010

Kostenfalle Irgendeine Kostenfalle
wird es wohl immer geben
Jürgen Acker - Fotolia.com / Montage: teltarif.de
Eine der für Verbraucher in Deutschland wohl spürbarsten Verbesserungen betrifft das Roaming im EU-Ausland. Neben der - fast schon zur Gewohnheit gewordenen - jährlichen Senkung der maximal erlaubten Entgelte für eingehende und abgehende Telefonate im Urlaubsland gibt es zwei weitere wichtige Optimierungen: Einerseits entfällt - zumindest innerhalb der EU - die Kostenfalle Mailbox, andererseits können auch bei der Nutzung des mobilen Internets ohne spezielle (Datenroaming-) Option keine Horror-Rechnungen mehr entstehen. Denn eine automatisch eingerichtete Kostenbegrenzungsfunktion ("Cut-off-Mechanismus") begrenzt den maximalen Rechnungsbetrag für mobile Daten für deutsche Kunden auf 59,50 Euro.

Wo wir schon beim mobilen Internet sind: Der Netzbetreiber o2 hat hier eine besonders kundenfreundliche Regelung eingeführt, indem die Münchener auch für Kunden ohne gebuchte Datenoption sowohl einen Maximalbetrag für (innerdeutsche) mobile Datenverbindungen pro Tag (3,50 Euro) als auch pro Monat (75 Euro) eingeführt haben.

Voll im Trend: Der Kosten-Airbag

Insbesondere für Vieltelefonierer bieten Kosten-Airbag-Tarife die Gewähr dafür, dass der monatliche Rechnungsbetrag - mindestens für nationale Gespräche und SMS - nicht über einen bestimmten Kostendeckel pro Rechnungszeitraum steigen kann. Vorreiter o2 startete schon im Mai 2009 mit dem ersten Kosten-Airbag-Tarif überhaupt - dem o2 o. In diesem Jahr folgte Lidl Mobile (ebenfalls im o2-Netz) mit einem noch geringeren Kostenlimit (40 Euro).

Zudem gibt es nun auch Kosten-Airbag-Tarife, die die mobile Nutzung des Internets im Inland mit abdecken. Beispiele dafür sind die erweiterten Prepaid-Tarife von simyo ("Kostenstopp") und Blau ("Kostenschutz") im E-Plus-Netz, die für alle drei Nutzungsarten einen Maximalbetrag von 39 Euro pro Monat garantieren. Das mehrheitlich zu Drillisch gehörende Unternehmen eteleon startete mit der im o2-Netz realisierten DeutschlandSIM zudem den bislang günstigsten Dreifach-Airbag-Tarif mit einem Kostendeckel, der bei 35 Euro liegt.

simyo / Blau o2 o
(online)
Lidl
Mobile
DeutschlandSIM
Netz E-Plus o2
Min. / SMS 0,09 0,15 (0,135) 0,09 0,09
Laufzeit keine keine keine 1 Monat
Abrechnung Pre-/Postpaid Pre-/Postpaid Prepaid Postpaid
Kosten-Airbag 39,00 50,00 (45,00) 40,00 35,00
Airbag-Umfang Voice, SMS, Daten Voice, SMS Voice, SMS Voice, SMS, Daten
Stand: Dezember 2010, Preise in Euro. Aktionen nicht berücksichtigt.

Immer mehr flexible Tarifkonzepte verfügbar

Ein weiterer - sicher auch durch den Boom der Prepaid-Discounter ausgelöster - Trend: Viele Vertragstarife sind nicht mehr nur mit unflexibler und starrer Vertragslaufzeit von zwei Jahren samt fixen Grundkosten zu haben, sondern ermöglichen Flexibilität entweder durch nur einmonatige Laufzeiten oder zumindest durch die Möglichkeit der Abwahl aller kostenpflichtigen Bestandteile. Beispiele für solche Tarife sind etwa der schon erwähnte o2 o sowie die ebenfalls von o2 angebotenen Blue-Flex-Offerten (wobei diese bei 24-Monats-Laufzeit mit einer Gratis-SMS-Flatrate in alle Netze locken) und das Mein-BASE-Tarifkonzept von E-Plus, das am 1. Februar an den Start ging.

Der Mein-BASE-Grundtarif besitzt zwar eine Zwei-Jahres-Laufzeit, die das vorzeitige Wegportieren der Rufnummer unmöglich macht, bietet aber je 30 kostenfreie Minuten und SMS ins E-Plus-Netz. Zudem kommen alle optional hinzubuchbaren Komponenten der "Tarifblume" mit lediglich einmonatiger Laufzeit. In dieselbe Kerbe schlägt der seit Oktober erhältliche Baukasten-Tarif free aus dem Hause des Service-Providers mobilcom-debitel. Hier sind zwar die buchbaren Tarifoptionen nicht übermäßig günstig, dafür kommt auch der Basistarif ohne Laufzeit. Und zu guter Letzt bietet auch die DeutschlandSIM von eteleon neben der schon vorgestellten Kosten-Airbag-Funktion eine lediglich einmonatige Laufzeit.

Auf der nächsten Seite zeigen wir Ihnen unsere Negativ-Highlights auf dem TK-Markt im Jahre 2010.

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