HTC U11 im Test: So stark wie das Samsung Galaxy S8
HTC will mit dem U11 die Highend-Klasse erobern und hat sich dafür einige Features einfallen lassen, die einem Galaxy S8 oder iPhone 7 fehlen. Ob die speziellen Funktionen wie Edge Sense oder das besondere Audio-System im Alltag überzeugen können, haben wir in diesem ausführlichen Test des HTC U11 überprüft. Unter anderem nehmen wir das Display, die Smartphone-Kamera, die Leistung und die Akku-Laufzeit unter die Lupe.
Das HTC U11 (Dual-SIM) ist in den Farbvarianten Silber, Schwarz, Blau, Weiß und Rot zu einem Preis von 749 Euro (UVP) zu haben. Ohne Dual-SIM-Funktion sind es rund 50 Euro weniger. Wir haben für den Test das HTC U11 ohne Dual-SIM erhalten. Rechtfertigt der hohe Preis die Highend-Smartphone-Ausstattung?
Design und Materialien
Mit der Highend-Ausstattung des HTC U11 geht es schon beim Einsatz von hochwertigen Materialien los.
So bestehen die Vorder- und Rückseite des HTC U11 aus einem kratzfestem Corning Gorilla Glass 5.
Allerdings wurde die Gehäuserückseite nicht aus einem Stück gefertigt, sondern ist aus mehreren Schichten zusammengesetzt.
HTC bezeichnet das Verfahren als Optical Spectrum Hybrid Deposition. Bei der Schichtung werden auch Mineralien eingesetzt, die
reflektierende und lichtbrechende Eigenschaften haben. Dadurch erscheint die Oberfläche des HTC U11 als wäre sie flüssig.
Rückseite des HTC U11 spiegelt stark und ist für Schlieren anfällig
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Das Design-Element mag eine Besonderheit sein, allerdings empfinden wir im Test des HTC U11 diese Oberfläche als unpraktisch.
So sind schnell Fingerabdrücke und Schlieren zu sehen. Zudem sind die zum Teil starken Spiegelungen nicht jedermanns Geschmack und
das Smartphone kann durch die sehr glatte Oberfläche auch schneller aus der Hand rutschen. Ob HTC dies bedacht hat? Ja,
denn im Lieferumfang hat HTC gleich ein Putztuch sowie ein durchsichtiges Case beigefügt.
Während das Putztuch schnell die Schlieren auf dem Smartphone beseitigt,
macht die Smartphone-Hülle im Test keinen guten Eindruck und ist eines Highend-Smartphones nicht würdig,
wie wir bereits im Unboxing des HTC U11 festgestellt haben.
Das HTC U11 ist 7,9 Millimeter dick
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Für die leicht gebogene Form des HTC U11 wurde die Glasrückseite leicht erhitzt und anschließend mit einem starken Druck gebogen.
Durch das 3D-Glas auf der Rück- und Vorderseite schmeichelt sich das HTC U11 der Handform an - in puncto Ergonomie hat HTC alles richtig gemacht.
Ansonsten haben wir im Test des HTC U11 keine Verarbeitungsfehler, scharfe Kanten oder überstehende Materialreste festgestellt.
Die geriffelte Power-Taste beim HTC U11 im Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Anschlüsse, Tasten und Kopfhörer
Die Anzahl der Tasten ist überschaubar: So sind auf der rechten Rahmenseite des HTC U11 eine Lautstärkewippe, gefolgt von der Power-Taste, integriert.
Beide Tasten haben im Test einen angenehmen Druckpunkt bewiesen - hier wackelt auch nichts. Gut finden wir, dass die Oberfläche der Power-Taste geriffelt ist, wodurch sich diese
noch besser erfühlen lässt. In puncto Anschlüsse sind ein microSD- und Nano-SIM-Kartenschacht in der oberen Rahmenseiten integriert.
In der Dual-SIM-Version des HTC U11 lässt sich dieser Slot für die Dual-SIM-Funktion nutzen.
Nano-SIM- und microSD-Karten-Slot lässt sich mit einem Tool öffnen
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Dass es ein Highend-Smartphone auch mit Dual-SIM gibt, ist nicht selbstverständlich.
Die Dual-SIM-Funktionalität der Version geht aber zu Lasten des microSD-Slots, auf den der Nutzer dann verzichten muss,
da es sich um einen Hybrid-Slot handelt.
So lassen sich entweder zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM- und eine microSD-Karte einstecken.
Auf der gegenüberliegenden Rahmenseite befindet sich der USB-Typ-C-3.1-Port.
Über diesen lässt sich der Akku laden, der Datenaustausch mit einem Computer oder das Anhören von Musik durchführen.
HTC verzichtet beim U11 komplett auf den 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss und packt kompatible Kopfhörer gleich mit in den Lieferumfang. Allerdings brauchen Besitzer von Kopfhörern mit Klinke keine Angst haben, dass sie diese beim HTC U11 nicht verwenden können. So wurde dem Zubehör ein entsprechender Adapter beigefügt. Manko dabei ist natürlich, dass man diesen immer dabei haben muss, wenn man die Musik per HTC U11 mit den eigenen Kopfhörern hören möchte. Zudem besteht die Gefahr, dass der Adapter aufgrund seiner kleinen Abmessungen schnell verloren gehen kann.
Was ist Active Noise Cancellation?
Ansonsten gibt es an den beiliegenden Kopfhörern nicht auszusetzen. Das HTC-USonic-Headset mit In-Ear-Kopfhörern hat einen Wert von 39,90 Euro
und ist auf das HTC U11 gut abgestimmt. Außerdem hat es eine besondere Eigenschaft: So wird per Sonar das Innenohr abgemessen und ein individuelles Benutzerprofil
für den Nutzer erstellt. Dadurch wird die Musikwiedergabe optimiert. Dies haben wir auch im Test gemerkt,
so haben wir normale In-Ear-Kopfhörer mit dem HTC U11 verwendet und danach das beiliegende Headset.
Die Akustik war hörbar besser und klarer. In den Einstellungen unter dem Punkt "HTC USonic mit Active Noise Cancellation"
lässt sich das persönliche Klangprofil schnell und einfach erstellen.
Persönliches Audioprofil erstellen und weitere Funktionen im Menü aktivieren
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
"Active Noise Cancellation" bezeichnet die intelligente Geräuschunterdrückung, die während der Nutzung des Headset Störungen durch Geräusche reduziert.
Dafür wird laut HTC in regelmäßigen Abständen der Umgebungsschallpegel überwacht und der Sound an die Umgebungsgeräusche angepasst.
Dies klappte im Test des HTC U11 gut, denn beim Musikhören in einem Einkaufszentrum mit vielen Geräuschen und dem Verlassen dessen wurde
der Ton im Vergleich zu herkömmlichen Kopfhörern gut angeglichen. Trotzdem lassen sich nicht alle Hintergrundgeräusche herausfiltern,
im Test haben wir manchmal doch einige laute Töne wahrgenommen.
Einrichtung und Fingerabdruckscanner im Test
Die Einrichtung des HTC U11 hat im Test einige Zeit in Anspruch genommen, bis wir mit den Voreinstellungen durch waren. So mussten wir unter anderem die Google-Dienste bestätigen, wurden nach dem Anlegen eines HTC-Kontos gefragt, konnten Edge Sense einrichten, mussten eine Internet-Verbindung per WLAN konfigurieren und mehr. Dies hat bei der Ersteinrichtung des Modells etwas genervt. Insbesondere das Anlegen eines HTC-Kontos sowie die Einrichtung von Edge Sense ist aber zum Glück als spätere Auswahl-Möglichkeit definiert.
Unterhalb des Displays des HTC U11 sitzt der Fingerabdruckscanner, der sich im Test schnell ohne Probleme einrichten ließ.
Bis zu fünf Fingerabdrücke lassen sich hinzufügen. Mit dem Fingerabdruckscanner kann per Tipp auf diesen das Handy aufgeweckt werden.
Dies klappte im Test einwandfrei: Von 10 Versuchen wurde das Smartphone auch 10 Mal aufgeweckt.
Alternativ lässt sich auch eine Displaysperre über ein Muster, einen PIN oder ein Passwort einstellen.
Zudem muss der Nutzer trotz des eingerichteten Fingerabdrucks ein Backup für die Bildschirmsperre festlegen
- dies kann über die genannten drei Methoden erfolgen.
Fingerabdruckscanner des HTC U11 im Test
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Wasser-Test mit dem HTC U11
Das HTC U11 ist nach der Schutzklasse IP67 in einem gewissen Umfang vor Wasser und Staub geschützt.
So kann es für 30 Minuten in einer Wasser-Tiefe von etwa 1 Meter
eingetaucht werden. Allerdings muss es sich um nicht zu kaltes oder warmes Süßwasser handeln, das frei von jeglichen Zusätzen ist.
So lässt sich das HTC U11 einwandfrei benutzen, wenn es regnet und der Nutzer muss keine Angst haben, dass die Elektronik einen Schaden nimmt.
Zudem führt HTC als Beispiel an, dass sich das HTC U11 dank Edge Sense auch unter Wasser bedienen lässt.
Durch das Drücken des Smartphones kann so per Handy-Kamera ein Foto geschossen werden.
Dies klappte im Test ganz gut und wir haben von einem kleinen Fußball problemlos ein Foto unter Wasser schießen können.
Wir haben das Modell zunächst für einige Minuten unter den Wasserhahn gehalten
und danach ein Unterwasserfoto im gefüllten Spülbecken gemacht.
Auch noch Stunden nach dem Wasser-Test haben wir keine Schäden am HTC U11 festgestellt.
Allerdings hat das Display des HTC U11 im Wasser-Test verrückt gespielt, als wir es unter den Wasserhahn gehalten haben. So wurde
immer Google aufgerufen, sobald Wasser auf das Display lief.
Display des HTC U11 spielt im Wasser-Test verrückt
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Der Nutzer muss aber einige wichtige Dinge vor und nach dem Tauchgang bedenken, wie HTC schreibt:
"Versuchen Sie nicht, den USB-Typ-C-Anschluss eines nassen HTC U11 zum Laden oder anderweitig zu verwenden.
Ziehen Sie für Hinweise zum Trocknen und für Tipps zur Aufrechterhaltung der wasserabweisenden Eigenschaften das Benutzerhandbuch,
die Support-Website oder die Hilfe-App auf dem Gerät heran. Feuchtigkeitsschäden können nicht von der Garantie abgedeckt werden."
QHD-Display& starker Prozessor
Das Display des HTC U11 misst 5,5 Zoll in der Diagonale bei einer Auflösung von 1440 mal 2560 Pixel (QHD).
Die Pixeldichte beträgt 539 ppi.
Der Hersteller setzt dabei auf die Super-LCD-5-Technik und geschützt wird das Display durch 3D-Corning-Gorilla Glass 5.
Hinsichtlich der Blickwinkelstabilität gibt es an dem HTC U11 kaum etwas auszusetzen. So lässt sich das Display
auch aus einem kleinen Winkel von der Seite gut ablesen. Allerdings verliert es minimal an Helligkeit.
Blickwinkelstabilität des HTC U11 im Test
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Punkten kann das Display des HTC U11 dagegen mit einem sehr guten Kontrast-Wert von 1041:1.
Auch die Display-Helligkeit von 448 cd/m² ist in Ordnung. Weiter geht es mit dem Delta-E-Wert, der umso besser ist, je niedriger dieser ausfällt - dann liegt er näher am Ideal.
Im Display-Test hat das HTC U11 ein gutes Ergebnis von 4,78 erreicht.
CIE-Diagramm des HTC U11
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Zudem reicht das Display fast bis zum Rand, wodurch die Bedienung angenehmer wird.
Im Test ließ sich das Display nicht mit einer Hand bequem bedienen. Mit dem Daumen gelangten wir nicht bis in jede Ecke.
Dank eines Handschuhmodus lässt sich das Display auch fast problemlos mit einem normalen Handschuh bedienen, bei dicken Ski-Handschuhen reagierte
das Display nicht immer auf die Eingaben.
Einen Pluspunkt erhält das Display des HTC U11 im Test dafür, dass eine Display-Farbpersonalisierung zur Verfügung steht.
Die Farbtemperatur lässt sich in den Display-Einstellungen anpassen, indem über einen Schieberegler zwischen "Wärmer" und "Kälter"
ein virtueller Regler in die entsprechende Position geschoben wird.
Einhändige Bedienung des HTC U11 ist im Test schwierig
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Starker Prozessor und aktuelles Android
Löblich ist, dass im HTC U11 mit dem Snapdragon 835 ein leistungsstarker Prozessor arbeitet.
Dieser besteht aus insgesamt acht Kernen die mit bis zu 2,45 GHz takten.
Der CPU stehen eine Adreno-540-GPU sowie 4 GB RAM zur Seite. Auch im Test zeigte sich das HTC U11 von seiner
besten Seiten und kam beim Spielen von leistungshungrigen 3D-Games wie Asphalt Xtreme oder GTA San Andreas
nicht ins Schleudern. Sowohl CPU als GPU haben ein flüssiges und grafisch einwandfreies Spielen ermöglicht.
Unseren Eindruck bestätigen auch die Benchmark-Tests mit 3DMark und Geekbench:
So hängt das HTC U11 beim 3DMark-Test im Unlimited-Score mit 40 424 Punkten das Sony Xperia XZ Premium mit 40 167 Zählern ab.
Das Sony-Smartphone ist ebenfalls mit einem Snapdragon-835-Prozessor und 4 GB RAM ausgestattet und bietet sich daher für einen Vergleich gut an.
Im Geekbench-Test beim Single-Core und Multi-Core nehmen sich dagegen beide Modelle nicht viel.
Während das HTC U11 1922 Punkte (Single-Core) und 6470 Punkte (Multi-Core) schaffte,
erreichte das Sony-Modell 1916 Punkte (Single-Core) und 6473 Punkte (Multi-Core).
In unserem eigenen Browser-Benchmarkt haben wir die Schnelligkeit gemessen, mit der sich der vorinstallierte Standard-Browser
bedienen lässt (weitere Infos zum Testverfahren). Hier hat das HTC U11 immerhin einen Wert von 148 geschafft, was
im Vergleich zu anderen Smartphones überdurchschnittlich gut ist. Zum Vergleich: Das Sony Xperia XZ Premium mit ähnlich guter Ausstattung
hat einen Wert von 140 erreicht; das Huawei P10 liegt mit 112 deutlich darunter.
Wenig Bloatware auf dem HTC U11
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Der interne Speicher des HTC U11 bietet eine Kapazität von 64 GB - davon sind rund 13 GB belegt.
Über den microSD-Slot lässt sich mit einer Speicherkarte eine Erweiterung um bis zu 256 GB durchführen.
Dafür muss bei der Dual-SIM-Version der zweite SIM-Kartenslot verwenden werden. Eine Variante des HTC U11 besitzt nämlich einen Hybrid-Slot:
Der Nutzer steht somit vor der Wahl, ob die Dual-SIM-Funktion oder die microSD-Karte verwenden möchte.
Ab Werk läuft auf dem HTC U11 mit Android 7.1 alias Nougat eine aktuelle Betriebssystem-Version. Die Benutzeroberfläche HTC Sense sieht etwas farbenfroher aus als das Stock-Android, allerdings hält sich die Bloatware auf dem HTC U11 im Test in Grenzen. So gehören typische Google-Apps wie Maps sowie Facebook, Instagram und Vivesport zu der vorinstallierten Software. Negativ fällt dabei ins Gewicht, dass sich diese Apps leider nicht deinstallieren, sondern nur deaktivieren lassen. Die Sprachassistenten Google Assistant und Amazon Alexa werden vom HTC U11 unterstützt.
Edge Sense und Kamera-Test
Mit der neuen Funktion Edge Sense will sich das HTC U11 aus der Masse an Highend-Smartphones hervortun. Doch schafft es das im Test auch?
Durch Edge Sense reagiert der untere Bereich des Smartphones auf Handdrücken. In den Einstellungen lässt sich Edge Sense aktivieren oder deaktivieren.
Die Einrichtung der Funktion ist sehr einfach und gut erklärt.
Nachdem der Einrichtungsmodus ausgewählt wurde, wird die individuelle Empfindungsstufe erstellt - denn jeder Mensch wendet eine andere Kraft beim Drücken an.
So mussten wir im Test das HTC U11 dreimal hintereinander drücken. Danach wurde von den 10 möglichen Stufen die optimale bestimmt.
Wir sind im Test im mittleren Bereich der Empfindlichkeitsstufen gelandet. Nachdem diese erfolgreich ermittelt wurde, muss dies nochmals bestätigt werden.
Danach kann der Nutzer seine Druckkraft testen. Dafür muss den Anweisungen von HTC gefolgt und durch Druckkraft ein Ballon gefüllt werden. Erst dann ist Edge Sense einsatzbereit.
Wichtig ist, dass Edge Sense mit einigen Gerätehüllen nicht funktioniert. Im Lieferumfang befindet sich ein zusätzliches Case von HTC, mit dem das gut gelingt.
Edge Sense einrichten - Druckintensität wird gemessen
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Wie wir bereits getestet haben, lässt sich mit Edge Sense ein Foto schießen oder eine bestimmte Funktion ausführen. Dies ist besonders praktisch, wenn man
unter Wasser ein Foto machen möchte. Gut finden wir im Test auch, dass die Funktion dazu da ist, um per Druck bestimmte Apps zu starten. So hat es sich
als nützlich erwiesen, zum Beispiel schnell Instagram zu öffnen, um Neuigkeiten abzurufen.
Edge Sense des HTC U11 im Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Beste Kamera aller Zeiten?
Im HTC U11 ist auf der Rückseite eine 12-Megapixel-Kamera integriert. Diese wird von einem UltraSpeed-Autofokus, einemn BSI-Sensor, einem zweifarbigen LED-Blitz sowie einem optischen
Bildstabilisator unterstützt. Die f/1,7-Blende lässt genügend Licht auf die Linse, um noch bessere Fotos zu schießen. Mit der höchsten Auflösung lassen sich
Fotos im 4:3-Format erstellen. Der Nutzer hat die Wahl zwischen einem Auto- und Profi-Modus mit weiteren Einstellungsmöglichkeiten.
HTC preist die Smartphone-Kamera des HTC U11 als "Die am besten bewertete Kamera aller Zeiten" an. So hat die Handy-Kamera 90 Punkte bei DxOMark erreicht.
Doch wie schneidet die Hauptkamera in unserem Test ab? Schließlich muss die Kamera ihr Können bei guten Lichtbedingungen und Low Light unter Beweis stellen.
Die Einstellungen in der Kamera-App der HTC U11
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Die Sensor-Autofokus-Technologie ermöglicht eine schnellere und präzisere Fokussierung von Personen oder Objekten, die in Bewegung sind.
Im Test funktionierte dies gut, so waren 7 von 10 Fotos von einer laufenden Person scharf, bei den übrigen drei Fotos haben wir leichte Unschärfe festgestellt.
Die Kamera-Software hat HTC beim U11 ebenfalls angepasst und mit einem HDR-Boost ausgestattet. Dabei macht die Kamera hintereinander drei Fotos und setzt diese
zu einem optimalen Fotoergebnis zusammen. Im Vergleich zu anderen Smartphone-Kameras haben wir beim HTC U11 auch ein solides Stabilisierungssystem festgestellt, das
dem Nutzer dabei hilft, gute Fotos zu schießen, auch wenn die Hand etwas zittert.
12-Megapixel-Hauptkamera mit zweifarbigem LED-Blitz
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Nun muss das HTC U11 aber in unserem Testverfahren beweisen, ob es zurecht die am besten bewertete Kamera hat.
Bei guten Lichtbedingungen macht die Hauptkamera gute Fotos, die allerdings etwas zu dunkel sind. So kann die Testaufnahme zwar mit Detailreichtum und einer
einwandfreien Farbwiedergabe punkten, aber im Vergleich zu den Fotos anderer Highend-Smartphones ist die Aufnahme etwas zu dunkel geraten.
Dagegen kann die Kamera des HTC U11 bei schummrigen Lichtverhältnissen mit einer überdurchschnittlich hellen Testaufnahme punkten.
Viele Details wie die einzelnen Blütenblätter der Rose sowie die Pollenblätter sind gut zu sehen und auch die Umrisse der farbigen Quadrate sind problemlos erkennbar.
Einziges Manko ist das Bildrauschen auf dem Testfoto, dass etwas stört, aber dennoch vergleichsweise fein ist.
Trotz der sehr guten Ergebnisse bei Dämmerlicht müssen wir allerdings HTC und Dx0Mark widersprechen: das HTC U11 hat zumindest bei uns nicht die am besten bewertete Handy-Kamera aller Zeiten, aber
wird sich in unserem noch folgenden Kamera-Vergleichs-Test sicherlich weit vorne einordnen.
Für einen ersten Blick auf die Fotoqualität haben wir Bilder in Originalgröße angehängt, die sowohl bei Kunstlicht als auch im Dunklen ohne Blitz aufgenommen wurden:
- Testfoto 1: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Testfoto 2: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Selfie: Gute Lichtverhältnisse
- Selfie: Schlechte Lichtverhältnisse
HTC hat die Videoaufnahmen der Hauptkamera im 4K-Modus (2160 mal 3840Pixel) ab Werk auf maximal sechs Minuten eingestellt. Vermutlich aus dem Grund,
dass das HTC U11 nicht zu heiß wird oder die Datei zu viel Speicherkapazität einnimmt. Nach den sechs Minuten wurde das Smartphone
im Test zumindest fühlbar wärmer und hatte eine Temperatur (gemessen mit einem Laser-Thermometer aus etwa 30 Zentimeter Entfernung)
von 44,3 Grad Celsius. Die Aufnahme hat eine Dateigröße von 2,3 GB.
Dank Edge Sense unter Wasser Fotos schießen
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Eine Selfie-Kamera, auf die Verlass ist
Die Selfie-Kamera des HTC U11 schießt Aufnahmen mit bis 16 Megapixel und ist mit einem BSI-Sensor, einer f/2.0-Blende sowie ebenfalls einem HDR-Boost für bessere Fotos ausgestattet. Einen zusätzlichen Blitz gibt es nicht, Fotos bei Dunkelheit werden durch ein Display-Licht kurzzeitig aufgehellt. Allerdings reicht die Lichtquelle nur dazu aus, um das Gesicht gut auszuleuchten, für die Haare oder weitere Details der Kleidung ist das Display-Licht schlicht zu schwach. Aber der Nutzer kann schon froh sein, dass überhaupt eine Display-Aufhellung zur Verfügung steht, denn es existieren immer noch viele Modelle, die keine zusätzliche Aufhellung integriert haben - selbst in der Oberklasse, was nicht zeitgemäß ist. Anders sieht es da bei den Fotoergebnissen bei guten Lichtbedingungen aus. Hier haben wir gute Aufnahmen erhalten, die scharf und detailreich sind. Auf die Seflie-Kamera kann man sich somit bei Tageslicht verlassen.
Test-Fazit, Telefonie und Akku-Laufzeit
Einen dicken Pluspunkt erhält das HTC U11 von uns für sein BoomSound-System, bei dem sich andere Hersteller noch ein Stück abschneiden können. So hat das HTC U11 an beiden Enden des Gehäuses HiFi-Lautsprecher integriert, die durch eine auf den Sound ausgerichtete Bauform des Smartphones einen sehr guten Klang haben. Die Lautsprecher und der obere Bereich des Smartphones sorgen für die hohen Töne, während der untere Bereich für die tiefen und mittleren Töne sorgt. Durch das Zusammenspiel haben wir im Test klare, deutliche und lautere Töne erhalten. Dabei ist es egal, wie herum man das Smartphone hält.
Einen guten Klang haben wir auch während der Telefonie mit einem Gesprächspartner erhalten. So war der Gesprächspartner sogar an einer stark befahrenen Straße
einwandfrei zu hören und die Hintergrundgeräusche wurden gut herausgefiltert. Das Umschalten zwischen zwei Mobilfunkstandards von UMTS zu LTE lief im Test flott ab.
Weiterhin haben wir keine Empfangsprobleme mit einer Telekom-SIM-Karte im Test festgestellt.
Das 5,5-Zoll-Display des HTC U11 im Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Das HTC U11 ist in puncto LTE bereits für die Zukunft gerüstet: Es unterstützt LTE Cat. 15 und damit bis zu 800 MBit/s im Downstream bzw. bis zu 75 MBit/s im Upstream.
HTC wird künftig mit Vodafone kooperieren und das U11 bei Vodafone mit oder ohne einen Mobilfunk-Vertrag anbieten. Vodafone hatte
erst kürzlich in einigen Städten eine Geschwindigkeit von bis zu 500 MBit/s per LTE gestartet.
Zu den weiteren Funktionen des HTC U11 gehören die Unterstützung von WLAN-n und -ac (Dualband: 2,4 GHz und 5 GHz).
Es werden auch NFC-Support, Bluetooth 4.2 sowie GPS, A-GPS, GLONASS und Beidou geboten. Die Unterstützung von VoLTE und Wifi Calling gehört ebenfalls zur Ausstattung des HTC U11.
Über das HTC U11 lässt sich aber auch per HTC Connect kabelloses Media Streaming vom Smartphone aus auf kompatible TVs, portable Lautsprecher,
Multi-Room-Systeme oder Home-Entertainment-Systeme durchführen.
Akku im Test
Der Akku des HTC U11 hat eine Kapazität von 3000 mAh und ist fest eingebaut. Ähnlich wie beim Samsung Galaxy S8 ist die Kapazität
für ein Modell mit einem großen Display etwas zu gering. Dementsprechend fällt auch unser Ergebnis im Akku-Test von teltarif.de gut, aber nicht
überragend aus. So hat der Akku des HTC U11 genau 7 Stunden geschafft. Bei diesem Testverfahren werden in einer Schleife typische Anwendungen, wie das Browsen oder das Abspielen von Videos, simuliert. Bei normaler Nutzung haben wir aber im Test des U11 festgestellt, dass man mit einer vollen Akku-Ladung durchaus das Smartphone fast zwei Tage nutzen kann, bis es Strom benötigt.
HTC verzichtet beim U11 auf die Klinke
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Geladen wird der Akku über den USB-Typ-C-3.1-Port. Die schnelle Ladung per Quick Charge 3.0 wird unterstützt.
Innerhalb von knapp einer Stunde war der Akku des Smartphones dank Schnellladenetzteil wieder voll.
Zudem stehen in den Einstellungen im Menü unter Akku ein Energiesparmodus sowie ein Extrem-Energiesparmodus zur Verfügung.
Allerdings werden insbesondere beim Extrem-Sparmodus die Funktionen des HTC U11 eingeschränkt, die viel Strom benötigen.
Das HTC U11 ist so stark wie Samsung Galaxy S8 in unserem Leistungs-Test und reiht sich damit bei unseren Top 10 der besten Smartphones 2017 auch hinter dem Samsung Galaxy S8 Plus ein.
Unser Fazit: Ein Smartphone zum Drücken mit Schwächen
Das HTC U11 kann im Test mit einer großen Vielfalt an Funktionen und besonderen Ausstattungsmerkmalen punkten, die im Alltag wirklich hilfreich sind. Dazu gehören Edge Sense, die intelligente Audiowiedergabe sowie ein starkes Herzstück im Form des Snapdragon 835 und ein gutes Display sowie die Unterwasser-Nutzung. Auch mit der Handy-Kamera lassen sich bei guten Lichtverhältnissen gute Ergebnisse erzielen. Schwächen zeigt das Modell wiederum bei Low-Light-Aufnahmen der Selfie-Kamera und auch das Gehäuse ist trotz der verarbeiteten Materialien bei der Nutzung zum Teil unpraktisch. Da hilft es auch nichts, dem Lieferumfang ein Putztuch und ein zusätzliches Case beizupacken. Ansonsten wird das HTC U11 einem Highend-Smartphone gerecht und muss sich hinter einem Samsung Galaxy S8 oder iPhone 7 nicht verstecken. Es ist einfach ein Flaggschiff zum "Drücken"!
Gesamtwertung von teltarif.de
HTC U11
- BoomSound
- Edge Sense
- Wasserdicht
- Starker Prozessor
- Alternatives Dual-SIM
- Schlieren/Fingerabdrücke
- Bloatware nicht deinstallierbar
- Low-Light-Selfies
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden
Einzelwertung HTC U11
-
Gehäuse / Verarbeitung
10/10
- Material 10/10
- Haptik 10/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
9/10
- Touchscreen 10/10
- Helligkeit 8/10
- Pixeldichte 9/10
- Blickwinkelstabilität 8/10
- Farbechtheit (DeltaE) 9/10
- Kontrast 8/10
-
Leistung
9/10
- RAM 8/10
- Benchmark 3DMark 10/10
- Benchmark Geekbench 10/10
- Benchmark Geekbench Single -
- Benchmark Geekbench Multi -
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu -
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 8/10
-
Internet
10/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 3G 10/10
- 5G -
- Empfangsqualität 10/10
- Dual-SIM -
-
Telefonie
10/10
- Sprachqualität 10/10
- Lautstärke 10/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 10/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 10/10
- Bluetooth 9/10
- Kopfhörerbuchse 6/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Iris-Scanner 0/10
- Gesichtserkennung -
-
Speicher
9/10
- Größe 8/10
- SD-Slot vorhanden 10/10
-
Akku
8/10
- Laufzeit (Benchmark) 8/10
- Wechselbar 0/10
- Induktion 0/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
7/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 7/10
- Bildstabilisator 10/10
- Blende 0/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 8/10
- Bildqualität dunkel 5/10
- Kameraanzahl -
- Video 8/10
- Handling 10/10
- Bonus 2
- IP67, Edge-Sense-Oberfläche