Persönlicher Musikgeschmack: Google kauft Songza
Google kauft den Musik-Streaming-Anbieter Songza.
Screenshot: teltarif.de
Google war mal wieder einkaufen - dieses Mal hat der Internet-Riese beim
Streaming-Dienstes Songza zugeschlagen. Songza
[Link entfernt]
stellt passende Lieder für verschiedene
Situationen zusammen. Nutzer der Songza-App können beispielsweise
zwischen "Musik zum Singen unter der Dusche", zum Autofahren oder zum
Joggen entscheiden. Solche Play-Listen werden von Songza-Mitarbeitern
zusammengestellt, es gibt Angebote für verschiedene Tageszeiten und
Stilrichtungen. Zugleich kann sich auch die Software hinter dem
Dienst an den Musikgeschmack der Nutzer anpassen. Die Musikauswahl
kann über Daten aus dem Netz auch das aktuelle Wetter am Standort des
Nutzers abgestimmt werden.
Google nannte bei Bekanntgabe des Deals keinen Kaufpreis. Nach Informationen der New York Times waren es mehr als 39 Millionen Dollar. Noch Anfang Juni hatte die New York Post von Gesprächen über 15 Millionen Dollar berichtet. Songza ist bisher nur in Nordamerika verfügbar und hatte Ende vergangenen Jahres 5,5 Millionen Nutzer.
Der kostenlose und werbefinanzierte Dienst werden zunächst unverändert weiter betrieben, erklärte Google. Mit der Zeit werde man nach Wegen suchen, wie die Musikplattform Google Play Music von Songza profitieren könnte. Google verkauft Musik-Downloads und hat auch einen Abo-Dienst gestartet.
Wettbewerb der Musik-Streaming-Anbieter wird härter
Google kauft den Musik-Streaming-Anbieter Songza.
Screenshot: teltarif.de
Die Übernahme bestätigt den Trend, Online-Musikangebote mit von
Menschen gepflegten Playlisten zu ergänzen. Apple kaufte jüngst den
Streaming-Musikdienst Beats, der ein ähnliches Konzept verfolgt.
Zusammen mit dem dazugehörenden Kopfhörer-Geschäft ließ sich Apple
Beats insgesamt rund drei Milliarden Dollar kosten. Beats hat
zugleich ein anderes Geschäftsmodell: Es gibt kein kostenloses
Musik-Angebot, sondern nur einen reinen Abo-Dienst. Seit dem Start in
den USA zu Jahresbeginn soll Beats einige hunderttausende Nutzer
gewonnen haben.
Die Nummer eins im Geschäft mit Musik-Streaming ist der schwedische Dienst Spotify mit zehn Millionen zahlenden Kunden und insgesamt 40 Millionen Nutzern. Dort kann man Playlisten anderer Nutzer erkunden. Ein neuer Player im Streaming-Geschäft ist Amazon: Der Online-Händler erweiterte jüngst in den USA das Angebot seiner Premium-Mitgliedschaft Prime um einen Musikdienst mit zunächst einer Million Songs. In Deutschland kämpft auch der französische Streaming-Anbieter Deezer um mehr Kunden - Deezer kooperiert hierzulande im der ProSiebenSat1-Gruppe. Vor einigen Tagen hat dieser Musik-Dienst den Preis für sein Premium-Angebot im Rahmen einer Aktion halbiert.
Eine Übersicht über die aktuellen Musik-Streaming-Angebote finden Sie in unserem Ratgeber-Bereich.