Medienwissenschaftler warnt: Google bevormundet Nutzer
Google bevormundet seine Nutzer
Bild: dpa
Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard
Pörksen warnt vor unsichtbaren
Informationsfiltern. "Wer den Algorithmus programmiert, der
bestimmt, welchen Realitätsausschnitt wir zu sehen bekommen", sagte
Pörksen in Berlin und nannte dabei die Auswahlkriterien
der Suchmaschine Google.
In der Welt solcher unbekannter Auswahlentscheidungen habe die Gesellschaft ein Oligopol zugelassen, also eine Gruppe von einigen wenigen großen Unternehmen, betonte Pörksen. "Hier müssen wir uns auf dem Weg zu echter Informations-Souveränität die Basis erstreiten, um die Macht der Oligopole zu begrenzen."
"Welt der prinzipiell bekannten Auswahlentscheidungen"
Google bevormundet seine Nutzer
Bild: dpa
Die Medien bilden nach Darstellung Pörksens hingegen eine "Welt der
prinzipiell bekannten Auswahlentscheidungen". Hier herrsche mehr
Transparenz, sagte der Tübinger Professor und fügte hinzu: "Wir alle
folgen längst unseren persönlichen Trüffelschweinen im
Informationsuniversum, denen wir Relevanzvertrauen schenken."
Der Medienwissenschaftler stellte die These der ständigen Informationsüberflutung in Frage. Diese stehe in einer Tradition des Kulturpessimismus und verkenne, "dass Filter nach wie vor überall sind, dass der wichtigste Filter am Ende des Tages wir selbst sind".