Google baut eigenen Backbone: Untersee-Datenkabel im Pazifik geplant
Google sichert sich offenbar Backbone-Anteile
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Google will laut einem Medienbericht mehrere
Millionen Dollar in ein privates Unterseekabel im Pazifik
investieren. Damit könne sich der Internet-Konzern mehr Kontrolle
über die Behandlung der Datenströme und deren Qualität sichern, heißt
es in einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ). Mit der Investition
würde sich Google einen Anteil an einem neuen Seekabel durch den
Pazifik sichern, das das eigene Datencenter in Oregon mit Japan
verbinde. Die Zeitung beruft sich dabei auf zwei mit den Plänen
vertraute Personen.
Softwarekonzerne wie Google und Facebook seien derzeit für den Löwenanteil des Datenwachstums weltweit verantwortlich. Investitionen in eigene Datenkabel illustrierten vor diesem Hintergrund einen Trend, der auch aus der Debatte um die Netzneutralität entstanden sei. Inzwischen würden Internetfirmen, Banken und Forschungsinstitute rund ein Viertel der weltweit verfügbaren Bandbreite bereits über private Netzwerke realisieren. Im Atlantik liefen den Marktforschern von TeleGeography zufolge bereits 40 Prozent des Datenverkehrs in privaten Netzen. In der Regel teilen sich dabei mehrere Unternehmen die Leitungen. Bei eigenen Leitungen sind die Internetriesen dann nicht mehr auf die Gunst anderer Backbone-Betreiber angewiesen, um Daten von A nach B zu übertragen und so auch zu ihren Kunden zu bekommen.
Google sichert sich offenbar Backbone-Anteile
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"Es ist schon ein Rüstungswettlauf", sagte Yousef Khalidi, der bei
Microsoft für das Unternehmensnetzwerk verantwortlich ist, der
Zeitung. "Man muss in eine Menge Hardware investieren, um im Geschäft
zu bleiben." Investitionen in Netzwerke machten bei Microsoft ein
Fünftel der Ausgaben für Hardware aus, wozu auch Hunderttausende von
Servern und große Speicher gehörten. Der Zeitung zufolge hatte Google
sich für 300 Millionen Dollar bereits einen Anteil für ein 2010
fertiggestelltes Unterseekabel gesichert.