Laptop mit Prototyp von Polizeisoftware gestohlen
Unklar ist, ob die Diebe wussten was sie stahlen
Bild: dpa
Einbrecher haben in Jena einen Laptop mit dem
Prototyp einer neuen Polizeisoftware gestohlen. Die
Staatsanwaltschaft machte heute zunächst keine Angaben zu
Informationen von MDR Thüringen
[Link entfernt]
, dass Unterlagen zu einem Mordfall
auf dem Rechner gewesen seien. Am Mittag dementierte das
Landeskriminalamt, dass sich polizeiliche Daten auf dem Rechner
befunden hätten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erbeuteten die
Täter bei dem Einbruch Mitte September in einer Softwarefirma
insgesamt zwei hochwertige Laptops. Außerdem stahlen sie demnach
Autoschlüssel eines Firmenwagens, mit dem sie verschwanden.
Unklar ist, ob die Diebe wussten was sie stahlen
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Nach Angaben eines Behördensprechers waren die Laptops
passwortgeschützt. Allerdings machte er keine Angaben, wie stark und
weitreichend der Schutz war. Die sogenannte Fallbearbeitungssoftware
soll das Material in Ermittlungsfällen aufbereiten.
Auf dem zweiten Laptop befinden sich nach MDR-Informationen interne Daten des Softwareunternehmens. Es habe den 1,4 Millionen Euro schweren Auftrag für das Programm im Herbst 2012 erhalten. Es soll alle Akten und Informationen zu einem Ermittlungsverfahren digital aufbereiten und abrufbar machen.
Büro der Firma sei durchsucht, aber nicht beschädigt worden
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft nutzten die Einbrecher am 11. September vermutlich zunächst die bis 23.30 Uhr noch offene Eingangstür des Geschäftshauses mit mehreren Unternehmen. Später seien die Diebe vermutlich nicht gekommen, da diese Tür am nächsten Morgen unbeschädigt gewesen sei. In die Glastür am Eingang der Softwarefirma hätten die Diebe ein kleines Loch geschlagen, um dann die Tür zu öffnen. Sie hätten "einiges" durchsucht, aber keinen Schaden angerichtet, sagte der Behördensprecher.
In der Vergangenheit verschwanden mehrmals Computer aus sensiblen Bereichen oder mit brisanten Daten, wobei bisher bei keinem Fall ein gezielter Datendiebstahl als Motiv bekannt wurde. Unter anderem erbeutete 2002 ein kurz darauf gefasster Serieneinbrecher beim damaligen Innenstaatssekretär Manfred Scherer dessen Laptop. Massive politische Auseinandersetzungen löste das Verschwinden von zwei PC des Innenministeriums während dessen Umzugs innerhalb von Erfurt Ende 1997 aus. Auf einem befand sich eine Vielzahl brisanter Daten, auch aus dem Verfassungsschutzbereich. Die Computer blieben verschwunden, der Fall ungeklärt.