Rückblick

Rückblick: 10 Jahre DSL in Deutschland

Vor zehn Jahren kostete allein der DSL-Anschluss fast 100 Mark
Von Marc Kessler

2006 schließlich begann die VDSL-Ära, die über das von der Telekom (teilweise) neu errichtete Glasfaser-Netz realisiert wird. Zunächst gab es die schnellen Anschlüsse mit bis zu 50 MBit/s im Downstream aber ausschließlich in Kombination mit dem IPTV-Angebot Entertain zu relativ hohen Preisen und auch nur in zehn Städten. Heute, im Jahr 2009, gibt es VDSL in 50 Städten - und seit kurzem auch VDSL-Double-Play-Pakete zu Preisen ab 44,95 Euro. Die Pakete sollen nach einer ersten Vermarktungsphase bald regulär ins Tarif-Portfolio aufgenommen werden. Ebenfalls im Jahr 2006 startete die Telekom ihre Call & Surf-Pakete, nachdem immer mehr Kunden zu Komplettpaketen alternativer Anbieter abgewandert waren.

Zoff um die TAL: Telekom muss letztlich klein beigeben

Im Jahr 2007 eskalierte der Streit zwischen der Telekom und ihren Wettbewerbern um die Teilnehmeranschlussleitung, kurz TAL. Diesmal ging es nicht primär um die monatlichen Kosten für die TAL-Miete, sondern darum, dass es zu immer größeren Engpässen bei der Freischaltung von Anschlussleitungen für die Wettbewerber kam, so dass teilweise monatelange Verzögerungen entstanden. Telefónica Deutschland und Arcor stellten daraufhin den Antrag auf Eröffnung eines Missbrauchsverfahrens bei der Bundesnetzagentur. Die BNetzA verlangte daraufhin eine höhere Zahl von Umschaltungen durch die Telekom. Dieser Forderung kam das Unternehmen schließlich auch nach. Nachdem das magentafarbene Unternehmen den Auftragsstau bis Mai 2008 aufgrund des Drucks durch die BNetzA abgearbeitet hatte, stellte der Regulierer das Missbrauchsverfahren ein. Zudem verpflichtete sich die Telekom dazu, die Bundesnetzagentur zunächst 18 Monate lang regelmäßig über die TAL-Nachfrage- und Bereitstellungssituation zu unterrichten.

Heute ist das breitbandige Internet per DSL nicht mehr wegzudenken. Auch in den kommenden Jahren ist - vor allem durch den Ausbau von Glasfasernetzen - mit weiter steigenden Bandbreiten zu rechnen. 100 MBit/s sind auch für einen Privathaushalt keine Utopie mehr. Für Bewohner ländlicher Gebiete könnte sich die Situation durch den Ausbau der digitalen Dividende kurzfristig verbessern; langfristig - und vor allem für höhere Bandbreiten - ist aber auch sie kein Allheilmittel.

Fotostrecke: Die DSL-Hardware von einst

10 Jahre DSL: Können Sie sich noch an die Anfänge des schnellen Internet-Zugangs erinnern? Welches DSL-Modem haben Sie mit Ihrem Anschluss genutzt? Benutzen Sie noch Ihren "Uralt-Splitter"? In unserer Bilderstrecke finden Sie einige der alten Schätzchen, die in den meisten Fällen wohl bereits auf dem Recyclinghof gelandet sein dürften.

Was sind Ihre DSL-Erfahrungen über die vergangenen zehn Jahre? Über welche Erlebnisse können Sie berichten? Schreiben Sie einen eigenen Beitrag unter Frei Sprechen oder diskutieren Sie mit anderen Usern in unserem Forum.

Zum Start der Bilderstrecke klicken Sie einfach auf das Bild! DSL-Splitter Einer der ersten Splitter der Deutschen Telekom
Foto: teltarif.de

Weitere Artikel zu "10 Jahre DSL"