CovPass: EU-weite Widerrufs-Funktion für Fälschungen
Gefälschte Impfnachweise werden unbrauchbar
Bild: Robert Koch-Institut
Seit Mitte vergangenen Jahres gibt es digitale Impfzertifikate. Apps wie CovPass und die Corona Warn App bieten die Möglichkeit, die beispielsweise von Apotheken und Impfzentren generierten QR-Codes einzulesen. Auch die Apple Wallet eines iPhone eignet sich für den digitalen Impfnachweis, wenn die Zertifikate dort hinterlegt werden.
Neben authentischen Impfzertifikaten kursieren aber auch Fälschungen. In anderen Fällen sind die Impfnachweise fehlerhaft. Diese Dokumente lassen sich künftig innerhalb der Europäischen Union nicht mehr einsetzen. Vergangene Woche hat die EU-Kommission einen Mechanismus beschlossen, der es ermöglicht, gefälschte und fehlerhafte COVID-Zertifikate grenzüberschreitend zu widerrufen.
Die Neuerung sieht vor, dass sich Zertifikate in allen Mitgliedstaaten der EU nicht mehr einsetzen lassen, wenn sie in einem Land der Europäischen Union für ungültig erklärt wurden. Betroffen sind den Angaben der EU-Kommission zufolge mehr als 1,7 Milliarden Dokumente, die seit Sommer vergangenen Jahres ausgegeben wurden. Wann der europaweite Sperr-Mechanismus greift, ist nicht bekannt.
Betrugsversuche eher selten
Gefälschte Impfnachweise werden unbrauchbar
Bild: Robert Koch-Institut
Die Fälschungen oder fehlerhaften Impfnachweise seien vereinzelt für Betrugsversuche verwendet wurden, da diese bei Reisen in Europa teilweise Vorteile mit sich bringen würden, heißt es weiter. Insgesamt sei die Zahl der bewusst oder unbewusst falsch ausgestellten Impfnachweise aber nach wie vor sehr gering.
Auf nationaler Ebene haben mehrere EU-Mitgliedsstaaten bereits dafür gesorgt, dass solche ungültigen Nachweise auffallen und nicht genutzt werden können. Das nun geplante System soll den Widerruf der Impfnachweise EU-weit ermöglichen. Damit soll nicht zuletzt auch das Vertrauen in das System der digitalen COVID-Impfpässe gesteigert werden.
Deutschland reagiert im April
In Deutschland war es einem Golem-Bericht zufolge bisher nicht möglich, einzelne Zertifikate zurückzuziehen. Das soll sich bis Ende April ändern. Dann werde beispielsweise auch die Möglichkeit bestehen, alle von einer bestimmten Institution ausgestellten Impfnachweise für die weitere Nutzung zu sperren.
Kurz nach der Einführung der digitalen COVID-Zertifikate kursierte im Internet beispielsweise ein auf Adolf Hitler ausgestellter Impfnachweis, der als gültig erkannt wurde. Bei Versuchen, Fälschungen zu sperren, wurden versehentlich auch Zertifikate für ungültig erklärt, die echt waren und rechtmäßig erworben wurden.
In einer weiteren Meldung haben wir über ein Update für die Corona Warn App berichtet.