Kauftipps: Darauf sollten Sie bei einem Blu-ray-Player achten
Großes Kino für kleines Geld mit Blu-ray-Playern
Bild: dpa
Ein moderner Flachbildfernseher mit
Riesendiagonale steht längst in zahlreichen Wohnzimmern. Je größer
das Bild, desto gröber wirkt allerdings auch die Auflösung
herkömmlicher DVDs. Immer mehr Cineasten kaufen ihre Lieblingsfilme
daher auf Blu-ray: Während der DVD-Umsatz in Deutschland im
vergangenen Jahr um drei Prozent auf 984 Millionen Euro sank, konnte die
Blu-ray um satte 20 Prozent auf 410 Millionen Euro zulegen. Das geht
aus den aktuellen Zahlen des Bundesverbands Audiovisuelle Medien
(BVV) hervor.
Bei der Player-Auswahl ist einiges zu beachten
Großes Kino für kleines Geld mit Blu-ray-Playern
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Abspielen lassen sich die Full-HD-Discs aber nur mit einem passenden
Player. Unsummen müssen Cineasten dafür nicht mehr ausgeben: Nach
Angaben von Roland Stehle von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und
Kommunikationselektronik (gfu) lag der Durchschnittspreis im
vergangenen Jahr bei knapp 100 Euro. Dass es in dieser Preisklasse
schon anständige Modelle gibt, zeigen die aktuellen Übersichten von
Chip und
Audio Video Foto Bild: Viele gut bewertete
Blu-ray-Player kosten demnach weniger als 100 Euro, einzelne Modelle
gibt es schon für 50 oder 70 Euro.
Mit zunehmendem Preis arbeiten die Laufwerke der Player in der Regel leiser. Außerdem ist die Ausstattung deutlich besser: Spitzenmodelle haben nicht nur eine Festplatte für TV-Mitschnitte an Bord, sondern auch die passenden Tuner für Kabel- oder Satellitenempfang. Aufnahmen lassen sich für das private Archiv direkt auf Blu-ray oder DVD brennen. Der beste Player mit den meisten Funktionen hilft allerdings nichts, wenn er nicht vernünftig zu bedienen ist. "Um das festzustellen, ist Ausprobieren beim Fachhändler hilfreich", rät Stehle.
Außerdem sollten Verbraucher unbedingt darauf achten, dass der Player einen Internetzugang mitbringt, so der Experte. Das gilt auch dann, wenn der Fernseher selbst schon netzwerkfähig ist. "Wegen der fortschreitenden technischen Weiterentwicklung und den damit verbundenen Updates spielt der Internetanschluss inzwischen eine große Rolle", erklärt Stehle. Vor allem namhafte Hersteller bieten über das Internet in regelmäßigen Abständen frische Firmware an. Damit werden Funktionen nachgeliefert oder Fehler und Kompatibilitätsprobleme behoben, zum Beispiel mit aktuellen Discs.
Ein wichtiges Kaufkriterium ist auch, ob der Player die Funktion BD-Live beherrscht. Die erlaubt es, Zusatzinhalte wie Filmtrailer oder Spiele aus dem Internet zu nutzen. Dafür braucht das Gerät neben dem Internetanschluss auch eine Speichermöglichkeit. Teurere Modelle haben dafür eine eingebaute Festplatte, alternativ können Festplatten oder Speichersticks über einen USB-Port angedockt werden.
Auf diesem Weg lassen sich häufig auch Videos auf USB-Sticks und anderen Medien abspielen. Welche Formate ein Modell genau beherrscht, verrät ein Blick aufs Datenblatt oder in die Anleitung. Zur Wiedergabe selbst gebrannter Discs oder archivierter Clips von Smartphone oder Camcorder sollte das Gerät mit Videoformaten wie DivX HD, MKV, AVCHD und MPEG4 umgehen können.
Spielkonsolen können Blu-ray-Player ersetzen
Wer eine aktuelle Spielkonsole wie die Playstation 3 zu Hause hat, kann sich den Kauf eines Blu-ray-Players eventuell aber auch ganz sparen. "Diese Spielkonsolen können einen Blu-ray-Player ersetzen", sagt Stehle. Eigenständige Player liefern aber mitunter eine deutlich bessere Bildqualität und stellen sich bei der Wiedergabe selbstgebrannter Discs weniger zickig an. Das gilt vor allem für die aktuellen Konsolen Playstation 4 und Xbox One, die in dieser Hinsicht noch unter Kinderkrankheiten leiden. 3D-Filme können sie zum Beispiel nicht wiedergeben.
Die alte DVD-Sammlung wird mit einem Blu-ray-Player übrigens nicht wertlos: Alle Geräte spielen auch die alten Scheiben ab. Teilweise sehen die Filme durch das sogenannte Hochskalieren, also das Umrechnen in Full-HD-Auflösung, sogar besser aus. Diese Aufgabe kann entweder der Fernseher oder der Blu-ray-Player übernehmen.
Aber welche Variante ist die bessere? "Dies hängt jeweils von der Qualität der beteiligten Geräte ab und kann pauschal nicht beantwortet werden", sagt gfu-Experte Stehle. Am besten probieren Nutzer daher beides einmal aus - einstellen lässt sich die Skalierung im Menü des Blu-ray-Players. Wählt der Nutzer hier für DVDs das Originalformat oder die Auflösung 576i aus, wird der Fernseher zum Skalierer. Stellt man dagegen 1 080p ein, übernimmt der Player die Arbeit.
1 080p oder Full HD ist allerdings noch nicht das Ende der Fahnenstange: Viele TV-Hersteller haben schon die ersten Fernseher mit Ultra-HD- oder 4K-Auflösung auf den Markt gebracht. Filme in dieser Auflösung lassen sich theoretisch auch auf Blu-rays speichern. Zum Abspielen wäre aber ein neuer Player erforderlich. Deswegen auf die Anschaffung zu warten, lohnt sich aber vermutlich nicht: Die ersten Discs mit der neuen Auflösung kommen nach einem Bericht der Zeitschrift Audiovision frühestens 2015 auf den Markt.
Für viele Filmfans gehört zum richtigen Kino-Feeling auch eine Großleinwand und ein Beamer dazu. Worauf es beim Kauf ankommt, haben wir für Sie in einer gesonderten Meldung zusammengefasst.