Windows 10

Windows 10: So verbessern Sie den Datenschutz

Windows 10 ist schnell, meist beim neuen Computer dabei und über­mit­telt fleißig Benut­zer­daten an Micro­soft - wenn man das nicht einschränkt. Über Einstel­lungen oder spezi­elle Tools lässt sich der Daten­schutz in Windows 10 verbes­sern.
Von Melanie Spies /

Sein Ruf eilte der ersten Version von Windows 10 voraus - es war leider kein guter. Was den Daten­schutz betraf, galt Windows 10 zunächst als eine der unsi­chersten Windows-Versionen. Die Ver­braucher­zentrale Rhein­land-Pfalz bezeich­nete das Betriebs­system gar als "eine Art private Abhör­anlage". Harsche Kritik.

Doch Micro­soft hat inzwi­schen an vielen Stellen nach­gebes­sert und die Nutzer sind der digi­talen Aushorchung durchaus nicht hilflos ausge­lie­fert. Vieles lässt sich mit den rich­tigen Einstel­lungen umgehen. Wer aller­dings bei der Instal­lation munter auf "Über­nehmen" klickt, verwendet die empfoh­lenen Express-Einstel­lungen und gestattet unter anderem, dass viele Apps Zugriff auf Webcam und Mikrofon haben oder dass der gesamte Browser-Verlauf gerä­teüber­grei­fend gespei­chert wird. Sogar auf Inhalte von E-Mails und Kurznach­richten könnte das System zugreifen. Unheim­lich? Wir zeigen, wie Sie den Daten­schutz in Windows 10 verbes­sern. Datenschutzeinstellungen unter Windows 10 Datenschutzeinstellungen unter Windows 10
Screenshot: teltarif.de

Die Daten­schutz-Einstel­lungen: Wich­tigste Anlauf­stelle

Wer die von Micro­soft empfoh­lenen Express-Einstel­lungen stan­dard­mäßig verwendet hat, kann auch im bereits instal­lierten System noch die Daten­schutz-Einstel­lungen ändern. Am schnellsten errei­chen Sie das Menü, indem Sie das Wort "Daten­schutz" in die Such­leiste am linken unteren Bild­schirm­rand eingeben. Die Einstel­lungen ermög­lichen unter anderem das Abschalten der Werbe-ID und der Über­wachung des Schreibver­haltens. Zudem lässt sich auswählen, welche Apps Zugriff auf Mikrofon, Kamera, Posi­tion oder die Kontakte haben dürfen.

Wenn die Funk­tion "Mich Kennen­lernen" akti­viert ist, sammelt Windows 10 konti­nuier­lich Daten über Stimme und Hand­schrift des Nutzers, um damit seine wenig erfolg­reiche Sprach­assis­tentin Cortana zu verbes­sern. Dies lässt sich unter "Sprach­erken­nung" und "Frei­hand und Einga­bean­pas­sung" unter­binden. Wenn Sie bei "Mich kennen­lernen" den Schalter nach links schieben, werden die gesam­melten Daten vom lokalen PC gelöscht (nicht jedoch aus der Micro­soft-Cloud). Aller­dings werden dann auch die Diktier-Funk­tion und Cortana komplett deak­tiviert.

Unter "Diagnose und Feed­back" lässt sich einstellen, wie viele Diagnose- und Nutzungs­daten an Micro­soft gesendet werden dürfen. Achtung: Die Vorein­stel­lung "Optio­nale Diagno­sedaten" erlaubt, dass auch Teile privater Daten zu Analy­sezwe­cken an den Konzern über­mit­telt werden. Unter Einstel­lungen -> E-Mail & Konten -> Einstel­lungen synchro­nisieren lässt sich fest­legen, ob zum Beispiel Kenn­wörter, Sprach­ein­stel­lungen oder Hinter­grund­bilder geräteüber­greifend synchro­nisiert und somit in der Micro­soft-Cloud gespei­chert werden sollen. Das ist zwar prak­tisch für alle, die regel­mäßig mit mehreren Geräten arbeiten. Wer statt­dessen Wert auf echte Privat­sphäre legt, sollte die Synchro­nisa­tion lieber abstellen.

WiFi Sense: Weiter­gabe von WLAN-Pass­wör­tern abge­schafft

Die meisten von uns fragen sich, wie sie ihren WLAN-Zugang vor "Eindring­lingen" schützen können. Windows 10 indes beinhal­tete ursprüng­lich ein Feature, das genau das Gegen­teil bewirkte. Mit der Funk­tion WiFi Sense konnten Nutzer ihr Draht­los­netz­werk über das Menü "WLAN-Opti­mie­rung" mit nur einem Klick für sämt­liche Skype-, Face­book- oder Outlook-Kontakte frei­geben. Da die Funk­tion jedoch äußerst umstritten war, wurde WiFi Sense später wieder abge­schafft.

Grund waren massive Sicher­heits­bedenken. Zwar ersparte einem die Funk­tion die lästige Weiter­gabe ellen­langer Zahlen­folgen, dafür wurden aber auch sensible Zugangs­daten mit sämt­lichen Face­book-Bekannt­schaften geteilt, sobald in den Windows-10-Einstel­lungen ein Häkchen an der falschen Stelle saß. Einsehen konnten die Kontakte den WLAN-Schlüssel zwar nicht, sich aber mit ihren Windows-Geräten ins Netz­werk einloggen, sobald diese in der Nähe des Routers waren. Die WLAN-Opti­mie­rung ist zwar immer noch Teil von Windows 10, sie dient mitt­ler­weile jedoch nur noch dazu, das Gerät mit offenen Netz­werken (WLAN-Hotspots) zu verbinden.

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Daten­schutz schon bei der Windows-Instal­lation

Bei einem neu gekauften Computer mit vorin­stal­liertem Windows 10 erscheint nicht sofort der Desktop, nach dem ersten Einschalten müssen zunächst diverse Einstel­lungen vorge­nommen werden. Das ist auch der Fall, wenn Windows 10 über das Media Crea­tion Tool, einen USB-Stick oder eine DVD neu instal­liert wird.

Beim ersten Hoch­fahren fragt Micro­soft wie immer wich­tige Dinge ab, und zwar das Land, das Tasta­tur­layout und eine gege­benen­falls zweite Tasta­tur­sprache.

Vorsicht vor der Internet-Verbin­dung

Beim nächsten Schritt sollte man ganz beson­ders vorsichtig sein. Natür­lich wird ein Groß­teil der Nutzer WLAN verwenden, insbe­son­dere da zahl­reiche flache Laptops keine einge­baute Ethernet-Schnitt­stelle mehr haben. Doch wer jetzt eine Verbin­dung mit dem WLAN herstellt, ist auch dazu gezwungen, einen Micro­soft-Account anzu­geben oder neu anzu­legen, sonst lässt sich die Instal­lation nicht fort­setzen. Anschlie­ßend muss der Lizenz­ver­trag akzep­tiert werden.

Nun kommt der heikle Punkt mit dem Pflicht-Micro­soft-Konto: Hat man den Computer per LAN-Kabel verbunden, kann man dies an dieser Stelle noch heraus­ziehen. Dann bietet Windows noch die Möglich­keit an, nur mit einem lokalen Benut­zer­konto zu arbeiten. Wer voller Feuer­eifer schon die WLAN-Daten einge­geben hat, kann die Verbin­dung nicht mehr trennen, muss einen Micro­soft-Account angeben und kann erst später unter den Konto-Einstel­lungen von Windows wieder zurück­wech­seln auf ein lokales Benut­zer­konto. Für den Micro­soft Store und eine gerä­teüber­grei­fende Synchro­nisie­rung ist das Micro­soft-Konto natür­lich wichtig. Schon bei der Windows-Installation: Nicht alles lässt sich unterbinden Schon bei der Windows-Installation: Nicht alles lässt sich unterbinden
Screenshot: teltarif.de

Weitere Daten­schutz­ein­stel­lungen

Falls das verwen­dete Gerät einen Finger­abdruck­sensor hat, fragt Micro­soft nun, ob man diesen für die Windows-Anmel­dung hinter­legen will. Das lässt sich über­springen. Wer einen Micro­soft-Account ange­geben hat, muss nun aber eine Windows-Hello-PIN eingeben, mit der sich das Gerät schneller entsperren lässt.

Nun geht es wieder um zahl­reiche Daten­schutz­ein­stel­lungen, bei denen der Nutzer zwar nicht immer alles unter­binden, die Daten­über­tra­gung an Micro­soft aber deut­lich redu­zieren kann. Die Online-Sprach­erken­nung, die posi­tions­basierten Features (Standort-Frei­gabe) sowie die Funk­tion "Mein Gerät suchen" können komplett deak­tiviert werden. Bei den an Micro­soft gesen­deten Diagno­sedaten ist das leider nicht möglich, hier kann man nur zwischen "optio­nalen" und "erfor­der­lichen" Diagno­sedaten wählen, wobei bei den "erfor­der­lichen" weniger gesendet wird.

"Frei­hand und Eingabe verbes­sern" und "Mithilfe von Diagno­sedaten ange­passte Erfah­rungen erhalten" lassen sich wieder komplett deak­tivieren. Dass Apps die Werbe-ID verwenden dürfen, lässt sich zwar unter­binden, das bedeutet aber nur, dass Anzeigen nicht perso­nali­siert werden. An der Anzahl der ange­zeigten Werbe­anzeigen ändert sich nichts.

Nun fragt Windows auf einem Bild­schirm namens "Gerät anpassen" nach der zu erwar­tenden Verwen­dung. Hier kann der Nutzer aus diversen Profilen wie Gaming, Kreativ, Familie, Schul­arbeit, Unter­hal­tung und Unter­nehmen eines oder mehrere auswählen. Welche Vorein­stel­lungen Micro­soft dann im Hinter­grund vornimmt, gehen an dieser Stelle aber nicht klar aus den Infor­mationen hervor. Der Bild­schirm lässt sich auch über­springen.

Bewer­bung von Android-Sync-App, OneDrive, Office

Auf einem nach­fol­genden Bild­schirm bewirbt Micro­soft dann seine Android-App "Begleiter für Ihr Smart­phone", die eine Synchro­nisa­tion von Windows-Daten mit dem eigenen Android-Gerät erlaubt. Auch vom iPhone können immerhin Webseiten an den Computer gesandt werden. Für die Verknüp­fung will Micro­soft die Handy-Nummer wissen. Doch das ist unnötig: Die Android-App kann auch später noch instal­liert und mit dem Micro­soft-Konto verknüpft werden - ohne Angabe der Handy-Nummer. Der Bild­schirm lässt sich mit "Später erle­digen" über­springen.

Als nächstes macht Micro­soft dann Werbung für seinen Online-Spei­cher­dienst OneDrive und bietet an, auto­matisch alle Nutzer­daten dorthin zu synchro­nisieren. Wer das nicht möchte oder sich das noch über­legen will, sollte auf "Dateien nur auf diesem PC spei­chern" klicken.

Der dritte "Werbe­block" bezieht sich auf Micro­soft Office im Abon­nement, das inzwi­schen "Micro­soft 365" heißt und das der Konzern an dieser Stelle gerne verkaufen möchte. Meist wird ein kosten­loser Test­zeit­raum von beispiels­weise einem Monat ange­boten. Wer diesen nutzen möchte, schließt aber gleich ein Abon­nement ab und muss seine Zahlungs­daten angeben. Wer lieber ein Open-Source-Office wie LibreOffice instal­lieren oder mit webba­sierten Online-Office-Diensten arbeiten möchte, kann den Bild­schirm getrost über­springen.

Einga­beme­thoden: Cortana und Tastatur

Auf den folgenden Einrich­tungs-Bild­schirmen beschäf­tigt sich Micro­soft mit Einga­beme­thoden. Noch vor der Tasta­tur­ein­gabe wird die haus­eigene, wenig erfolg­reiche Sprach­assis­tentin Cortana ange­priesen. "Lassen Sie sich von Cortana helfen, um Dinge zu erle­digen", schreibt Micro­soft; an vielen Büro-Arbeits­plätzen dürfen aber ohnehin gar keine Sprach­ein­gaben vorge­nommen werden, damit im Büro Ruhe herrscht.

Anschlie­ßend hat der Nutzer die Einrich­tung geschafft, falls der Computer-Hersteller hier nicht noch weitere Einrich­tungs-Abfragen macht, und der Windows-Desktop sollte erscheinen.

Micro­soft-Konto deak­tivieren

Seit Windows 8 werden Nutzer - ähnlich wie bei Android und iOS - beim Einrichten des Betriebs­sys­tems stan­dard­mäßig dazu aufge­for­dert, sich mit einem Micro­soft-Konto anzu­melden. Dabei kann es sich zum Bei­spiel um einen Skype-, einen Outlook- oder einen alten Hotmail-Account handeln, Haupt­sache das System wird mit einem Online-Konto von Micro­soft verbunden. Wenn keines vor­handen ist, müssen Nutzer für eine Neu-Regis­trie­rung bei Micro­soft ihren Namen und ihr Geburts­datum angeben. Im Gegenzug erhalten sie Zugriff auf den Cloud-Spei­cher OneDrive, den Windows Store und viel­fäl­tige Synchro­nisa­tions-Möglich­keiten. Dafür kann der Konzern aber auch zahl­reiche PC-Akti­vitäten des Nutzers einsehen und massig Daten über dessen Surf- und Konsum-Verhalten sammeln.

Der Zwang zum Micro­soft-Konto ist jedoch umgehbar. Wenn man wie weiter vorne beschrieben dafür sorgt, dass während der Einrich­tung des Systems keine Internet-Verbin­dung besteht, bietet Windows 10 auto­matisch das Erstellen eines lokalen Kontos an, wie es bei früheren Windows-Versionen noch Stan­dard war. Ohne Micro­soft-Account entfällt aller­dings auch die Möglich­keit, seine Daten in der Micro­soft-Cloud zu synchro­nisieren. Windows 10 Microsoft Windows 10 übermittelt Benutzerdaten an Microsoft
Foto: dpa

Lokales Benut­zer­konto nach­träg­lich einrichten

Auch wenn bei der Windows-Instal­lation bereits ein Micro­soft-Konto einge­richtet wurde, kann noch nach­träg­lich ein lokales Benut­zer­konto erstellt werden. Wählen Sie hierzu in den Einstel­lungen den Punkt "E-Mail & Konten - Ihre Infos". Dort finden Sie die Option "Statt­dessen mit einem lokalen Konto anmelden". Um ein solches Offline-Konto zu erstellen, vergeben Sie einen neuen Benut­zer­namen und ein neues Kenn­wort. Sämt­liche Dateien und Einstel­lungen bleiben dabei auf dem Rechner erhalten.

Das alte Micro­soft-Konto wird bei diesem Schritt nicht gelöscht. Falls Sie also später doch wieder Ihren Micro­soft-Account nutzen wollen, lässt sich der Schritt problemlos rück­gängig machen. Navi­gieren Sie hierzu einfach wieder zu den Windows-Einstel­lungen und wählen Sie die Option "Statt­dessen mit einem Micro­soft-Konto anmelden" - fertig. Das Hin- und Herwech­seln zwischen den Konten ist zwar etwas umständ­lich, erlaubt aber die gezielte Nutzung der Windows-10-Dienste, und zwar nur dann, wenn man sie gerade braucht.

Cortana ausschalten

Die Sprachassis­tentin Cortana war zwei­fels­ohne für die Benut­zung von Windows eine tolle Idee. Sie erle­digt Anrufe, weist auf Termine hin und hat stets den Wetter­bericht parat. Sogar Witze erzählen und jodeln kann die smarte Siri-Konkur­rentin. Um optimal funk­tio­nieren zu können, benö­tigt sie aller­dings so viele persön­liche Infor­mationen wie möglich. Hierzu zählen Kontakte, Browser-Verlauf, Stand­orte, Kalen­der­ein­träge, Inhalte von Nach­richten und natür­lich Sprach-Eingaben. Soll Cortana zudem auf das Hotword "Hey Cortana" reagieren, muss das Geräte-Mikrofon sogar perma­nent im Hinter­grund aktiv sein. Doch die Dauer-Aus­horchung lässt sich umgehen.

Über Cortanas "Notiz­buch" können Nutzer relativ genau einsehen und konfi­gurieren, was die Assis­tentin über sie wissen darf und was nicht. Dort können Sie fest­legen, auf welche Konten Cortana zugreift und welche Vorlieben sie sich merkt. Bereits gespei­cherte Daten können auch nach­träg­lich noch gelöscht werden. Die entspre­chende Option finden Sie in den Cortana-Einstel­lungen unter "Alles, was Cortana über mich weiß, in der Cloud verwalten". Mehr Infor­mationen gibt es auf Micro­softs eigener Seite zu Cortana und Daten­schutz. Cortana Microsoft Assistentin Neugierige, inzwischen degradierte Assistentin Cortana
Bild: Microsoft

Cortana: Assis­tentin in die Schranken gewiesen

Bezüg­lich der mehr oder weniger starken Inte­gra­tion von Cortana in Windows ist Micro­soft einen Schlin­ger­kurs gefahren. Wer in der ersten Windows-10-Version ganz sicher gehen wollte, brauchte nur in den Cortana-Einstel­lungen einen Schie­beregler auf "Aus" stellen und war die neugie­rige Sekre­tärin ein für alle Mal los. Wahr­schein­lich haben das aber zu viele Nutzer gemacht, und darum verkün­dete Micro­soft die Stra­tegie, dass Cortana die alte Windows-Suche komplett ersetzen solle.

Seit dem Anni­ver­sary Update vom August 2016 ließ sich die Assis­tentin nicht mehr wie bisher einfach abschalten. Zudem konnte die Cortana-Suche aber auch nicht mehr auf den lokalen PC beschränkt werden. Sämt­liche Such­anfragen liefen also über die Micro­soft-Such­maschine Bing.

Das führte natur­gemäß wieder zu zahl­rei­chen Protesten von Anwen­dern und Daten­schüt­zern. Seit dem Herbst-Update 2019 hat Micro­soft die "Einmi­schung" Cortanas in die Arbeit mit Windows aber von sich aus deut­lich redu­ziert. Cortana ist nun nur noch ein Symbol neben der Windows-Suche, das sich mit einem Rechts­klick deak­tivieren lässt. Ansonsten ist Cortana ledig­lich eine klas­sische Windows-App.

Wer nicht selber Hand ans Windows-System legen will, kann auch auf vor­gefer­tigte Soft­ware zurück­greifen, um den Daten­schutz zu verbes­sern.

Daten­schutz-Tools für Windows 10

So schlecht war der Ruf von Windows 10 zunächst, dass sogar eigene Tools entwi­ckelt wurden, um die Privat­sphäre der Nutzer zu schützen. Das wohl bekann­teste unter ihnen ist die Free­ware DoNotSpy10. Das One-Click-Tool präsen­tiert die kritischsten Einstel­lungen übersicht­lich unter einer Ober­fläche, sodass Windows-10-Nutzer einzelne Funk­tionen bequem deak­tivieren können, ohne selbst kompli­zierte Ände­rungen in den Tiefen des Systems vornehmen zu müssen. Die Gratis-Version von DoNotSpy10 ist aller­dings werbe­finan­ziert. Freeware-Tool O&O ShutUp10 Windows 10 Datenschutz im Überblick: Das Freeware-Tool O&O ShutUp10
Bild: O&O

Weitere Windows-10-Daten­schutz-Tools in der Über­sicht:

  • O&O ShutUp10:
    Dieses kosten­lose Tool bietet eine intui­tive Benut­zer­ober­fläche und zeigt Empfeh­lungen für Einstel­lungen in Form von grünen, gelben oder roten Symbolen an. Dank vieler Erklä­rungen eignet sich das Programm auch für Nutzer, die tech­nisch weniger ver­siert sind.
  • W10Privacy:
    Auch dieses Tool kostet nichts, aller­dings ist die Benut­zer­ober­fläche weniger simpel und auch auf Empfeh­lungen und Erklä­rungen wurde verzichtet. W10Privacy richtet sich daher eher an fort­geschrit­tene Nutzer.
  • xp-AntiSpy:
    xp-AntiSpy wurde ursprüng­lich für Windows XP, Vista und Windows 7 entwi­ckelt. Zunächst wurde der Klas­siker unter den Antispy-Tools auch für die ersten Versionen von Windows 10 fit gemacht. Im Menü "Profile" finden sich empfoh­lene Einstel­lungs­sätze, die die Windows-Siche­rung bequemer machen sollen. Das Tool wurde aller­dings seit 2015 nicht mehr aktua­lisiert.

Natür­lich gibt es noch unzäh­lige weitere Daten­schutz-Tools für Windows 10. Bei der Auswahl ist jedoch Vorsicht geboten. Immerhin operieren die Programme tief im Windows-System und können entspre­chenden Schaden anrichten. Vor der Nutzung sollte daher unbe­dingt ein Backup oder wenigs­tens ein Wieder­her­stel­lungs­punkt ange­legt werden. Außerdem empfiehlt es sich, das entspre­chende Tool vorab einem Viren-Scan zu unter­ziehen.

Daten­schutz zulasten des Komforts

Was man bei aller Empö­rung nicht vergessen sollte: Natür­lich ist Micro­softs Daten­sam­melei bis zu einem gewissen Grad notwendig. Um sein System möglichst benutzerfreund­lich und komfor­tabel zu gestalten, ist das Unter­nehmen auf Feed­back und Informatio­nen über seine Nutzer ange­wiesen. Ohne Mikrofon-Zugriff keine Sprach­erken­nung, ohne Posi­tions­erken­nung keine lokalen Dienste, ohne persön­lichen Infor­mationen keine persön­liche Assis­tentin, die auf Zugver­spä­tungen hinweist oder die Lieb­lings-Sport­nach­richten bereit­hält. Wer viele Extra-Funk­tionen wünscht, muss eben auch viel preis­geben.

Immerhin: Welche Daten im Einzelnen erhoben werden, darüber infor­miert Micro­soft in seinen Daten­schutz­bestim­mungen recht offen­herzig. Aber recht­fer­tigt diese Offen­heit die laxen Express-Einstel­lungen, bei denen sich der Konzern stan­dard­mäßig eine groß­zügige Daten-Verwen­dung einräumt? Das muss jeder Windows-Nutzer für sich entscheiden.

Der Nach­folger von Windows 10 wird Windows 11 werden.

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