Studie

Digitaler Behördengang: Deutsche eher misstrauisch

Datenschutz ist für deutsche Befragte ein sensibles Thema
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Digitaler Behördengang Digitaler Behördengang
Bild: Twitter, Facebook, teltarif.de
Die Nutzung von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter sowie E-Mails gehören längst zum Alltag der Deutschen. Da liegt es nahe, dass auf diesem Weg künftig auch Behördengänge erledigt werden könnten. So könnte beispielsweise die Ummeldung des Kraftfahrtzeugs per E-Mail stattfinden oder das Bürgeramt von entsprechend bei einem Problem über Twitter schnell kontaktiert werden.

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Bild: Twitter, Facebook, teltarif.de
Aus einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Accenture geht hervor, dass fast die Hälfte der befragten deutschen Bürger ihre Behördengänge auch in digitaler Form erledigen würden, wie das Handelsblatt berichtet. Allerdings belegt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern den letzten Platz, da die Befragten der zentralen Datenspeicherung für Behörden deutlich zaghafter zustimmen, als die übrigen Befragten in den ausgewählten Ländern. Dabei zeigen die Bürger in Singapur mit einer Zustimmung von 76 Prozent weniger Misstrauen, gefolgt von Indien mit 67 Prozent und den USA mit 57 Prozent. Der prozentuale Anteil von Deutschland liegt bei 47 Prozent.

Bürger in Deutschland eher misstrauisch

Die Studie macht deutlich, dass die Deutschen sich, im Gegensatz zu den anderen Ländern, eher dazu überwinden müssen einen digitalen Dienst der Behörden zu nutzen. Nur ein Drittel der Befragten in Deutschland greifen wohlwollend auf die digitalen Services der Behörden zu - dies ist der niedrigste Wert im Vergleich. Schon etwas besser genutzt werden digitale Dienste von nicht offiziellen Stellen. Wie die Accenture-Expertin Catrin Hinkel sagt, sei daran die hierarchisch organisierte Behördenkultur Schuld, die sich nicht so einfach mit der schnelllebigen und transparenten Internetkultur verbinden ließe. Dabei existiere bisher auch kein Gesetz zur Regelung von digitalen Behördendiensten und es wäre nicht immer leicht fachkompetente Mitarbeiter für eine Verwaltung zu finden, die sich mit der Nutzung solcher digitalen Dienste auch auskennen, so Hinkel.

Datenschutz: sensibles Thema

Ein weiterer im Weg liegender Stein ist hierzulande das sensible Thema um den Datenschutz. So möchte die Hälfte der Deutschen nicht, dass die Behörden einen zentralen Zugriff auf die persönlichen Daten haben. Immerhin 14 Prozent hätten laut Studie kein Problem damit, dass von den Behörden auf die persönlichen Daten zugegriffen werden kann. Insgesamt sind die deutschen Bürger zwar bei der Nutzung von digitalen Diensten der Behörden noch distanziert, aber auch nicht abgeneigt.

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