2. Auswertung

E-Plus-Nutzer zahlen am wenigsten und telefonieren am meisten

Wir haben angekündigt, weitere Details zu unserer Umfrage zur mobilen Telefonie zu liefern. So verwenden immer mehr Kunden den Mobilfunkanschluss als Ersatz für das Festnetz-Telefon. Und bei der Nutzung von SMS und Messengern gibt es einen neuen Favoriten.
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Bild: Vodafone Telefonica E-Plus Telekom/Montage: teltarif.de
Die Kunden telefonierten im E-Plus-Netz nach eigener Einschätzung durchschnittlich 5,5 Stunden im Monat - mehr als jeweils die Kunden der anderen drei Netze.

Netz Gesprächsminuten
2012 2013 2014 2015
Telekom 279 272 272 294
Vodafone 305 383 347 302
E-Plus 332 352 327 327
o2 336 343 295 296
Durchschnittliche Werte pro Monat.
Das durchschnittliche Minutenaufkommen der Befragten im E-Plus-Netz lag im Vorjahresvergleich fast auf dem selben Niveau.

Deutlich geringer war das Minutenaufkommen im Netz von Vodafone: Statt 5 Stunden und 47 Minuten im Vorjahresschnitt telefonierten die Befragten 2015 nur noch gut 5 Stunden. Damit setzte sich eine absteigende Tendenz fort. Das Vodafone-Netz trat in diesem Jahr hinter das E-Plus-Netz. Mit jeweils knapp 5 Stunden pro Monat und Nutzer war das Telefonieaufkommen bei der Telekom und bei o2 nur etwas niedriger als bei Vodafone.

Kaum überraschend: Flatrate-User telefonieren mehr

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Bild: Vodafone Telefonica E-Plus Telekom/Montage: teltarif.de
Über die Hälfte der Befragten verfügte über eine Flatrate für Gespräche in alle Netze, wie bereits in unserer ersten Auswertung berichtet. Das folgende Ergebnis war zu erwarten: Kunden mit gebuchter Allnet-Flat telefonierten deutlich mehr als der allgemeine Durchschnitt. Im E-Plus-Netz lagen auch die Allnet-Flat-Nutzer an der Spitze: 9 Stunden und 14 Minuten verbrachten sie nach eigener Einschätzung im Monat durchschnittlich mit Handygesprächen. Weniger, also zwischen 7 und 7,5 Stunden pro Monat, telefonierten die befragten Allnet-Flat-Nutzer in den anderen Netzen. Allerdings: Im Telekom-Netz nutzten 61 Prozent der Umfrage-Teilnehmer eine Allnet-Flat, im E-Plus-Netz nur 41 Prozent.

Der "D-Netz-Aufschlag" liegt für Allnet-Flats bei 10 Euro

Quer über alle Netze zahlten Allnet-Flat-Nutzer ihrer Einschätzung nach im Schnitt 32,93 Euro pro Monat. Die Durchschnittswerte der einzelnen Netze haben wir in der kleinen Tabelle aufgelistet.

Netz geschätzte Kosten
Allnet-Flat
Telekom 37,68
Vodafone 36,59
E-Plus 27,88
o2 26,47
Gesamt 32,93
Durchschnittliche Werte pro Monat in Euro.
Etwas überraschend zeigt sich hier: Die Allnet-Flat-User im Netz von o2 kamen im Schnitt am günstigsten weg. Nur ein wenig höher lagen die monatlichen Ausgaben für die Befragten mit Allnet-Flat im E-Plus-Netz.

Etwa im Schnitt 10 Euro mehr pro Monat als bei o2 bzw. E-Plus zahlten die Allnet-Flat-Nutzer im Netz von Vodafone bzw. der Telekom. Tarife in den "D-Netzen" kosteten üblicherweise deutlich mehr als in den "E-Netzen". Anhand des Durchschnittswerts wird dieser "D-Netz-Aufschlag" greifbar.

Handy als Festnetz-Ersatz

Knapp 28 Prozent der Befragten aus 2014 gaben an, ihren Mobilfunkanschluss als Festnetz-Ersatz zu verwenden. In diesem Jahr war es bereits fast ein Drittel der Befragten. Mehr als die Hälfte hiervon besaßen zum Zeitpunkt der Befragung 2015 keinen Festnetzanschluss mehr.

Überdurchschnittlich oft hatten Befragte, die auf das Festnetz-Telefon verzichteten, eine Allnet-Flat gebucht (69 Prozent vs. 54 Prozent für alle Umfrage-Teilnehmer). Doch ebenfalls überdurchschnittlich oft war in ihrem Tarif gar kein Paket inkludiert (15 Prozent vs. 7 Prozent). In der Gruppe derer, die gar kein Paket gebucht hatten, gaben die meisten Teilnehmer auch nur ein sehr geringes Minutenaufkommen an. Dies passt auf das Nutzungsverhalten der Nutzer, die ein Handy besitzen, um damit überhaupt erreichbar zu sein.

Eine Festnetznummer auf dem Handy verstärkt offenbar die Bereitschaft, sich vom klassischen Festnetz-Telefonanschluss zu verabschieden. Wer angab, zu Festnetzkonditionen mobil erreichbar zu sein, verzichtete in fast der Hälfte der Fälle auch auf einen Festnetz-Telefonanschluss. Wer keine Festnetznummer auf dem Handy hatte, verzichtete deutlich seltener auf seinen Festnetz-Telefonanschluss.

Von allen Befragten besaßen nur 25 Prozent eine Festnetznummer auf ihrem Mobilfunkanschluss. Wer angab, sein Handy als Festnetz-Ersatz zu nutzen, hatte in gut einem Drittel der Fälle eine Festnetznummer auf dem Handy.

Beweggründe für oder gegen das mobile Telefon als Festnetz-Ersatz haben wir in einem Pro & Contra-Artikel beleuchtet.

WhatsApp & Co. schlagen SMS

Quer über alle Netze nutzten knapp drei Viertel der Befragten (74 Prozent) Messaging-Apps, SMS nur noch insgesamt 72 Prozent der Befragten.

  Anteil der Befragten
2013 2014 2015
Nur SMS 31,3 23,3 18,8
SMS + Messaging 48,0 50,8 53,1
Nur Messaging 10,7 17,0 21,2
Weder / Noch 10,1 8,9 6,9
Werte in Prozent.
Damit lag in diesem Jahr der Anteil der Messaging-Nutzer erstmals über dem der SMS-Schreiber. Der Anteil der Befragten, die Messaging-Apps verwendeten, aber auf die SMS ganz verzichteten, stieg von 17 auf 21 Prozent. Der klassischen SMS hingen 19 Prozent der Befragten an, ohne dass sie Messenger nutzten. Den Textnachrichten generell entsagte nur eine sehr kleine Gruppe - Tendenz sinkend.

Mit 90 Prozent der Befragten hat das mobile Internet inzwischen eine hohe Durchdringung erreicht. Entsprechend wächst der Anteil der mobilen Internet-Nutzer nur noch langsam.

Sprachqualität: Nur gut bei stabiler Verbindung

Sprachqualität je nach Ort des Gesprächs Sprachqualität je nach Ort des Gesprächs
teltarif.de
Die durchschnittliche Gesamtnote für die Sprachqualität lag in diesem Jahr bei 2,1. Mit harten Gesprächsabbrüchen, beispielsweise durch Netzverlust, kämpften 9 Prozent der Nutzer. Diese vergaben im Schnitt ein "gerade noch befriedigend" (3,4) für die Sprachqualität.

teltarif.de-Umfragen
zur mobilen Telefonie
Auswertung 2012
Auswertung 2013
Auswertung 2014
Auswertung 2015/1
hier: Auswertung 2015/2
Ihr Gespräch wegen schlechter Netzqualität aufgeben mussten zwar nur 3,5 Prozent der Befragten. Sie benoteten die Sprachqualität mit glatt "ausreichend" (4,0). Beide Gruppen zusammengenommen kamen über das "ausreichend" (3,6) nicht hinaus.

73 Prozent der Befragten hatten keinerlei Probleme beim abgefragten typischen mobilen Telefonat. Auf die Netze verteilt streute das Bild stark. So lag die Spanne zwischen Nutzern des Telekom-Netzes und des Netzes von Vodafone bei immerhin 19 Prozentpunkten.

Abbruchraten steigen bei Verkehrsmittelnutzung

Das diesjährige Ergebnis bei der Auswertung der Gesprächsabbrüche könnte erfreulich sein für jene, die in der Befragung 2012 zur mobilen Telefonie bemängelt hatten, dass sie mit der Netzstabilität vor allem in Gebäuden unzufrieden seien.

Ort Abbruchrate
Im Gebäude 10 Prozent
Im Freien 15 Prozent
Im Auto 17 Prozent
Im ÖPNV 23 Prozent
Im Fernzug 46 Prozent
Denn für Telefonate im Gebäude gaben die Befragten nur in 10 Prozent der Fälle einen Abbruch an, im Freien zu 15 Prozent. Es fällt auf, dass die Angabe der Abbruchrate bei Verkehrsmitteln deutlich anstieg - bis auf 46 Prozent bei Bahnfahrern. Als Ort ihres typischen Telefonats gaben die wenigsten Befragten den Fernzug an.

Bei den Bahnfahrern war auch ein positiver Trend zu erkennen.

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Auswertung 2011
Auswertung 2012
Auswertung 2013
Auswertung 2014
Es fällt auf, dass in dieser Gruppe genau die Hälfte im Netz der Telekom telefonierte und dass dieses Netz in dieser Gruppe die beste Sprachqualität aufwies. Möglicherweise hatte der Ausbau der WLAN-Infrastruktur im Zug einen positiven Effekt auf die mobile Telefonie. Im Schnitt und mit Blick auf das Vorjahr blieb die Gesamt-Wahrnehmung der Sprachqualität im Zug jedoch gleich.

Weitere interessante Ergebnisse finden Sie in unserer ersten Meldung zur Auswertung der Umfrage zur mobilen Telefonie 2015.

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