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ARD/ZDF: Stärkere Vernetzung der Mediatheken

ARD und ZDF wollen bei ihren Media­theken noch enger zusam­men­rücken. Doch nicht nur das: Künftig soll es auch Ange­bote anderer öffent­lich-recht­licher Rund­funk­anstalten aus dem Ausland in den Strea­ming-Portalen geben, etwa von ORF und SRG.
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ARD und ZDF wollen weiter getrennte Media­theken anbieten, ihre Inhalte aber - neben einer bereits bestehenden gegen­sei­tigen Verlin­kung - nun noch weiter vernetzen. Dieses gemein­same Strea­ming-Netz­werk der Öffent­lich-Recht­lichen nehme nun Gestalt an. Es startet in den nächsten Wochen zunächst mit über­grei­fenden Empfeh­lungen bei Doku­men­tationen und im Bereich Kultur.

Gemein­sames Login geplant

Nach Auswer­tung der ersten Erfah­rungen soll diese Vernet­zung auf alle Genres erwei­tert werden. Nächste Schritte seien dann eine gemein­same Suche über beide Media­theken hinweg sowie ein einma­liges Login für beide Media­theken. Sämt­liche Inhalte würden in Zukunft immer da abge­spielt, wo sich Nutzer gerade aufhalten, egal ob es sich um ARD- oder ZDF-Ange­bote handelt.

Die ARD Mediathek soll durch Fremdinhalte ausgebaut werden Die ARD Mediathek soll durch Fremdinhalte ausgebaut werden
Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de
"Wir haben zusammen mit der ARD die tech­nischen Voraus­set­zungen für einen Austausch der Inhalte geschaffen, ohne dafür neue kosten­inten­sive Struk­turen aufzu­bauen", sagte ZDF-Inten­dant Dr. Norbert Himmler vor dem Fern­sehrat in Mainz. "Im Strea­ming-Netz­werk können User in Zukunft auf alle Inhalte von ZDF und ARD zugreifen. Das Konzept des gemein­samen Strea­ming-Netz­werks ist gleich­zeitig nutzer­ori­entiert und kosten­effi­zient. Dafür bringen wir das Beste aus unseren Welten zusammen. Das ZDF hat etwa Basis-Algo­rithmen für ein öffent­lich-recht­liches Perso­nali­sie­rungs- und Empfeh­lungs­system entwi­ckelt. Die werden künftig auch bei der ARD einge­setzt."

Inhalte von ORF und SRG in Media­theken von ARD und ZDF

ZDF und ARD arbeiten seit andert­halb Jahren gemeinsam an der vertieften tech­nolo­gischen Part­ner­schaft, die bei größt­mög­licher Vernet­zung den publi­zis­tischen Wett­bewerb nicht aushe­belt. Das öffne auch die Möglich­keit, sich mit euro­päi­schen Part­nern zu vernetzen. In den vergan­genen Monaten wurden bereits Inhalte von phoenix, ARTE, funk sowie 3sat in beide Media­theken inte­griert.

Inten­dant Himmler: "Unser Ziel ist ein weit­gehend schran­kenlos verfüg­barer Kosmos aus öffent­lich-recht­lichen Inhalten, in den wir weitere Partner einladen wollen." Dabei soll es künftig auch Ange­bote von Part­ner­sen­dern aus dem Ausland geben. Erste Kontakte mit dem ORF (Öster­reich) und der SRG (Schweiz) für eine mögliche Betei­ligung seien bereits geknüpft.

Verbes­serte Barrie­refrei­heit

Auch die Barrie­refrei­heit ist Teil des Projekts: Die Sender streben an, in diesem Bereich mittel­fristig eine gemein­same User-Expe­rience zu entwi­ckeln. Ange­dacht sind eine einheit­liche Menü­füh­rung und Symbolik bei Funk­tionen wie "Unter­titel" oder "Audi­ode­skrip­tion".

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