Trendwende?

Mobiles Internet: T-Mobile hofft aufs iPhone

Andere setzen auf Flatrate-Tarife und einfache Handhabung
Von Ralf Trautmann

Doch nicht jeder Anbieter zeigt sich zumindest kurzfristig vom Erfolg überzeugt: Studien zeigten, dass Telefonieren und die SMS-Funktion mit Abstand die meistgenutzten Handy-Anwendungen seien, sagte Thorsten Dirks, CEO von E-Plus. Durch ihre hohen Entgelte für die Nutzung des mobilen Internets hätten die Mobilfunkbetreiber jahrelang Ängste geschürt, daher müssten Nutzer jetzt erst an den Dienst herangeführt werden. Wenig überraschend führt er als positive Beispiele in diesem Zusammenhang die "echten" Internet-Flatrates seines Unternehmens an, aber auch die gesenkten Preise bei Prepaid-Discountern im E-Plus-Netz.

Laut einer unabhängigen Erhebung werde laut Dirks 40 Prozent der Datennutzung über das E-Plus-Netz abgewickelt. Dies zeige, dass über das klassische UMTS-Niveau hinausgehende Bandbreiten aktuell nicht im Kern der Nachfrage ständen. Zudem kämen die bisherigen Tarifmodelle beim Kunden nicht an. Das iPhone sei für ihn indes ein Randthema. Da E-Plus aktuell auf eine "SIM-only-Strategie" setze, habe das Apple-Handy einen einzigen Vorteil: Dass es nicht subventioniert werde, zeige es den Kunden, was ein Handy wirklich kostet.

Siegmund Redl, Senior Director Business Development bei Qualcomm, sieht günstige Datentarife auf Prepaid-Basis, die auch eine UMTS/HSDPA-Nutzung zulassen, ebenfalls als entscheidenden Faktor für die weitere Entwicklung des mobilen Internets an, da sie den Einstieg erleichterten. Hier sei jedoch zusätzlich wichtig, dass auch die Preise für UMTS/HSDPA-fähige Geräte sinken.

Microsoft glaubt an einfache Handhabung

Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung Microsoft Deutschland, sieht eine verständliche und einfache Handhabung von mobilen Internetdiensten ebenfalls als Voraussetzung für den Erolg an: Microsoft setzte daher bei Windows Mobile 6 auf Lösungen, die es zum Beispiel erlauben, automatisch zu bloggen oder ohne großen Aufwand Bilder ins Netz zu stellen. Zudem glaubt auch er, dass der Erfolg des mobilen Internet vom Tarifmodell abhänge: DSL habe sich auch erst zu einem wirklichen Massenphänomen entwickelt, nachdem sich Flatrates durchgesetzt hätten.

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