DVB-T

Weitere Regionen in Baden-Württemberg bekommen DVB-T

Digitales Antennenfernsehen startet am 27. November im Süden des Landes
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Das Empfangsgebiet für das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) in Baden-Württemberg wird größer: Am 27. November wird im Süden des Landes, genauer definiert in Oberschwaben, am Bodensee, in der Schwarzwald-Baar-Region, im Gebiet von Alb-Donau und auf der westlichen schwäbischen Alb vom analogen auf das digitale Antennen-Fernsehen umgestellt. Eine Woche später wird - gleichzeitig mit dem weiteren Ausbau von DVB-T in Rheinland-Pfalz - der bereits im Juli begonnene Umstieg in der Rheinebene und im mittleren Schwarzwald um den Standort Baden-Baden erweitert.

Ab dem 27. November werden die Sender Ulm (in Ulm-Ermingen), Raichberg (bei Albstadt), Ravensburg und Donaueschingen ausschließlich digitale Programmsignale verbreiten. Zeitgleich endet auch an den Grundnetzsendern Rottweil, Wannenberg (Klettgau) und Grünten (Allgäu) sowie an den angeschlossenen Füllsendern die analog-terrestrische Verbreitung. Ebenfalls am 27. November wird der Bayerische Rundfunk im Regierungsbezirk Schwaben die Senderstandorte Grünten und Augsburg auf DVB-T umstellen. Bei mangelhaftem Empfang durch die Standorte in Baden-Württemberg kann im Südosten Baden-Württembergs auch ersatzweise die Versorgung des Senders Grünten des Bayerischen Rundfunks genutzt werden, da das Programm SWR Fernsehen Baden-Württemberg auch über diesen Standort gesendet wird. In diesem Fall fehlen im zuvor genannten Programmbouquet die Programme hr-fernsehen und WDR Fernsehen. Stattdessen sind über die bayerischen Sender der Bildungskanal BR-alpha und Testprogramme im Handy-TV-Modus DVB-H zu empfangen.

DVB-T im Saarland startet auch mit Privatsendern

Während sich die Zuschauer in Baden-Württemberg mit öffentlich-rechtlichen Sendern begnügen müssen, können die Saarländer künftig auch kommerzielle Programme über das digital-terrestrische Antennenfernsehen empfangen. In seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag hat der Medienrat der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) drei privaten Veranstaltern Kapazitäten für die Verbreitung ihrer Programme über den DVB-T-Standard zugewiesen.

Neben diversen öffentlich-rechtlichen Programmen können im Saarland ab Beginn der Ausstrahlung über DVB-T, die zum Jahresende erfolgen soll, auch das regionale Fernsehprogramm SaarTV, das Unterhaltungsprogramm Tele 5 sowie das Teleshopping-Programm QVC empfangen werden. "Damit gehört das Saarland zu den wenigen Regionen, bei denen private Veranstalter beim digitalen Antennenfernsehen mitmachen. Ich freue mich, dass wir zusammen mit den öffentlich-rechtlichen Veranstaltern ein sehr attraktives Angebot zustande gebracht haben", so Dr. Gerd Bauer, Direktor der LMS.

RTL: Technische Innovationen, aber kein DVB-T2

Die RTL Group hat unterdessen in einem Medienbericht intensive Gespräche mit Landesmedienanstalten über die Verbreitung von Programmen im digital-terrestrischen Antennenfernsehen DVB-T bestätigt. Wie RTL-Sprecherin Bettina Klauser dem Branchendienst Digitalmagazin.info mitteilte, sei die Aufschaltung in drei Regionen, darunter Stuttgart, geplant. Laut früheren Angaben sind die anderen beiden Regionen Bielefeld/Gütersloh, also am Hauptsitz des Bertelsmann-Konzerns, sowie Leipzig/Halle.

Die RTL-Sprecherin wies allerdings einen Bericht der Stuttgarter Zeitung zurück, wonach die Sendergruppe eine Aufschaltung im neuen Standard DVB-T2 plane. "Natürlich" werde auch "die Einführung technischer Innovationen geprüft. Die Einführung des DVB-T2-Standards steht dabei allerdings nicht zur Disposition", so Bettina Klauser wörtlich. Sie lies aber offen, ob mit "technischer Innovation" unter Umständen eine Grundverschlüsselung der Signale gemeint sein könnte oder eine Verbreitung der Sender im MPEG-4-Verfahren, was die Ausstrahlung von mehr Sendern ermöglicht. Auch in diesen Fällen bräuchten die Zuschauer neue Receiver, weil bisherige Empfänger nur für den Empfang von Free-to-Air-Sendern in MPEG-2-Kompression geeignet sind.

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