eingeordnet

Wie gut ist der 9,9-Cent-Tarif von o2-Discounter Fonic?

Lidl-Billigmarke wirbt mit dem Slogan "Das ist die Wahrheit"
Von Marie-Anne Winter

Mäkeln kann man bei Fonic auch an der Abrechnung im Minutentakt. Das ist zwar schon von anderen Discountern vorgemacht worden und auch in der Genion-Homezone wird im Minutentakt abgerechnet, aber gerade kurze Gespräche werden dadurch relativ teuer. Die E-Plus-Discounter dagegen rechnen im vorteilhafteren 60/1-Takt ab. Was die Datentarife angeht, liegt Fonic gleichauf mit den anderen E-Plus-Discountern, die mit 24 Cent pro Megabyte mittlerweile durchaus akzeptable Preise haben. Die Abrechnung erfolgt allerdings in 100-kB-Einheiten. Ein weiterer Wehrmutstropfen für die Freunde des mobilen Internet dürfte die fehlende UMTS-Unterstützung sein, Fonic funkt nur mit GPRS-Geschwindigkeit. Gelegenheitsnutzer werden das allerdings verschmerzen können.

Auch beim Kaufpreis liegt Fonic gut im Rennen: Das Fonic-Start-Paket kostet 19,99 Euro, darin enthalten sind 10 Euro Starthaben, so dass die Karte an sich 9,99 Euro kostet. Das ist ein gängiger Preis, der keine Einstiegsschwelle darstellen wird. Hier ist GenionCard S mit einer Anschlussgebühr von 25 Euro dann doch teurer.

Zusammenarbeit mit dem Lebensmittel-Discounter Lidl

Weil die Vermarktung nicht nur über das Internet, sondern in Zusammenarbeit mit Lebensmittel-Discounter Lidl erfolgt, werden auch Zielgruppen angesprochen, die sich noch nicht selbstverständlich im Internet bewegen. Hier liegt auch der bisherige Erfolg des Mobilfunk-Angebotes von ALDI, das mittlerweile über eine Million Kunden haben soll. In diesem Bereich möchte Fonic punkten - hier sieht der Anbieter einen Vorteil gegenüber den reinen Internet-Discountern wie simyo. Die Zielgruppe seien Wenig- und Normaltelefonierer zwischen 16 und 70 Jahren. Fonic will bis 2010 in die Top 3 der deutschen Discount-Anbieter vordringen. Das erscheint recht ambitioniert, andererseits unterbietet Fonic den ALDI-Tarif deutlich.

Auf die Frage, warum o2 mit dieser Zweitmarke so spät auf den Markt komme, antwortete Fonic-Geschäftsführer Björn Flormann, dass o2 mit seiner Marken-Strategie bisher ausreichend erfolgreich gewesen sei. Mit aktuellen Personalwechseln im Unternehmen habe das Projekt nichts zu tun, die Planungen liefen bereits seit Anfang des Jahres.

Fazit: Günstig für Wenig- und Normaltelefonierer

Für Wenig- und Normal-Telefonierer ist Fonic auf jeden Fall ein günstiges Angebot, das nur in Ausnahmefällen unterboten werden kann - etwa wenn die jeweiligen Nutzer anderer Discounter häufig auf die günstigen Intern-Tarife ihrer Anbieter zurückgreifen. Wer viel in andere Mobilnetze telefoniert und auch gern längere Gespräche führt, ist mit Fonic gut bedient. Das gilt auch für SMS-Nutzer und alle, die gelegentlich mobil surfen.

Weitere Meldungen zu Fonic