Roaming

Billigere Auslands-Handygespräche Ende dieses Jahr möglich

Abstimmungsvorschlag mit offenbar günstigeren Preisen als bislang bekannt
Von AFP / Thorsten Neuhetzki

Handygespräche im europäischen Ausland dürften noch in diesem Jahr deutlich billiger werden. Dafür zeichnete sich vor einer Abstimmung im Industrieausschuss des Europaparlaments am morgigen Donnerstag in Brüssel eine breite Mehrheit ab, wie die Ausschuss-Vorsitzende Angelika Niebel (CSU) heute berichtete. Nach einem Kompromissvorschlag, der den Abgeordneten zur Abstimmung vorliegt, sollen Handynutzer für ein Telefonat in einem anderen EU-Land nur noch maximal 40 Cent pro Minute zahlen müssen. Für die Annahme eines Gesprächs im Ausland sollen nur noch 15 Cent pro Minute anfallen.

Das Parlament sei mit diesen Endkundenpreisen noch ehrgeiziger als der Rat, unterstrich Niebel. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) als amtierender EU-Ratsvorsitzender will die Preise auf maximal 52 Cent pro Minute für Telefonate im EU-Ausland und 25 Cent für die Annahme von Gesprächen deckeln. Dazu käme jeweils noch die Umsatzsteuer. Derzeit zahlen Verbraucher oft mindestens dreimal so viel.

Allerdings können Handykunden auf die günstigeren Tarife nicht mehr zum Sommerurlaub hoffen. Die Verordnung greife voraussichtlich erst ab dem Herbst oder zu Weihnachten, sagte Niebel. Voraussetzung ist eine Einigung zwischen Europaparlament und Ministerrat in den nächsten Monaten. Umstritten ist unter anderem noch, ob die neuen Billig-Tarife automatisch für alle Kunden gelten sollen oder ob Handynutzer bei ihrem Mobilfunkbetreiber gezielt die besseren Konditionen verlangen müssen.

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