Feldversuch für den Handy-TV-Standard MediaFLO
Die Tester empfanden die Bildqualität als "sehr gut". Auch Texte seien klar und gut lesbar gewesen. Der Datendurchsatz der Videokanäle, die mit 25 Bildern pro Sekunde sendeten, lag bei 240 kBit/s. "Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen der MediaFLO-Tests hier in Großbritannien", erläutert Robin Crossley, Strategy Adviser Technology bei BSkyB. "Dies war ein gründlicher Test der Möglichkeiten dieser Technologie mit viel versprechenden Ergebnissen. Interessant ist auch die Flexibilität von MediaFLO: Wenn ein größeres Gebiet abgedeckt werden soll, kann durch die Halbierung der Kanäle die Reichweite verdoppelt werden.
teltarif.de konnte auf der Messe ITU Telecom World selbst die Bildqualität auf einigen Endgeräten in Augenschein nehmen. Am Messestand von Qualcomm war hier ein kleiner Showcase von MediaFLO aufgebaut worden. Uns überzeugten die dort gezeigten Bilder hingegen noch nicht. Es traten dort die gleichen Probleme mit Artefakten und "verschwimmenden" Pixel wie auch bei anderen Handy-TV-Standards, nämlich DMB oder DVB-H, auf. Die gezeigten Testbilder von Nachrichtenkanälen mit Infotexten auf Laufbändern oder Ballsportübertragungen wurden in einer Qualität gezeigt, die für eine kurze Information zwischendurch ausreichend ist, sicherlich aber nicht zum längeren Ansehen begeistert.
Start zunächst in Amerika
MediaFLO könnte mittelfristig in Großbritannien auch den kommerziellen Betrieb aufnehmen: So plant das Unternehmen nach Angaben der britischen Zeitung Guardian schon den Aufbau eines Mobilfunkanbieter-unabhängigen Mobile-TV-Zugangs. Zwar sei die Entscheidung für eine Übertragungstechnik noch nicht gefallen, dank des Cambridge-Versuches wäre aber eine Verwendung von MediaFLO naheliegend. Für das neue Angebot sollen vor allem die Fußball-Übertragungsrechte des Unternehmens für die englische Premier League genutzt werden.
Zunächst wird MediaFLO aber wohl bei Verizon in den USA an den Start gehen. Ob sich die Technik in Europa wirklich durchsetzt ist indes noch völlig offen: Hier setzt man in Sachen Handy-TV derzeit vor allem auf die Standards DMB und DVB-H.