Nummer 3

Feldversuch für den Handy-TV-Standard MediaFLO

20 Kanäle auf 5 Megahertz Bandbreite
Von Thorsten Neuhetzki /

Der Chiphersteller Qualcomm und die britische Senderkette BSkyB haben gemeinsam die Handy-TV-Technologie MediaFLO getestet. Dabei handelt es sich um einen neueren Standard zur Übertragung von TV-Bildern auf mobile Endgeräte. Neben Qualcomm sind etwa 70 Unternehmen an der Initiative [Link entfernt] zur Entwicklung des Standards beteiligt. Darunter ist nicht nur der amerikanische Chip-Hersteller, es finden sich auch acht andere Chip-Hersteller, Endgeräte-Anbieter wie Samsung, LG oder Motorola und zahlreiche Medienunternehmen.

Das "FLO" in MediaFLO steht für Forward Link Only, es handelt sich also um eine reine Übertragungstechnik von Fernsehbildern und anderen Medieninhalten von einem Sender zu vielen (mobilen) Empfängern. Die vor etwa 18 Monaten gegründete Initiative sieht den großen Vorteil der neuen Technologie vor allem darin, dass MediaFLO von Anfang an für die Medienübertragung auf mobile Endgeräte entwickelt wurde. So könnten mit MediaFLO höhere Bild- und Tonqualitäten mit geringerem Kostenaufwand realisiert werden, die maximal möglichen Datenübertragungsraten sind mit bis zu 11 MBit/s höher, der Batterieverbrauch des mobilen Endgeräts soll deutlich sinken. So sollen Empfangszeiten von bis zu vier Stunden mit einem Standardakku möglich werden. Ebenso reduziert sich die Zeit beim Senderwechsel auf etwa eineinhalb Sekunden.

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei MediaFLO um eine uni-direktionale Übertragungstechnik, also muss diese für interaktive Anwendungen oder z. B. für Abrechnungszwecke mit einer weiteren Technik kombiniert werden, um den "Rückweg" der Daten vom Endgerät zur Sendeanstalt oder einem Mittler zu ermöglichen. MediaFLO setzt hier auf die beiden 3G-Standards UMTS (WCDMA) und den in Amerika und Asien verwendeten Standard CDMA2000.

Zweimonatiger Feldversuch in Cambridge: Übertragung von 20 Kanälen

Der Feldversuch, der in Cambridge über eine Zeitspanne von zwei Monaten lief, umfasste die Übertragung von elf BSkyB-Kanälen auf nicht im Handel verfügbare Mobilgeräte. Die Leistungsfähigkeit von MediaFLO wurde dabei unter labortechnischen Gesichtspunkten und unter verschiedenen Bedingungen untersucht. Dabei wurden auf einer Bandbreite von nur 5 Megahertz 20 Kanäle übertragen. Die Bildinformationen waren dabei im QVGA-Format codiert, was einer Pixelgröße von 320 x 240 Pixel entspricht und für normale Handys durchaus ausreicht. Die Ton-Informationen wurden sogar in Stereo übertragen.