Zwei SIM-Karten gleichzeitig nutzen
Der chinesische Hersteller Yulong Computer [Link entfernt] zeigt auf der ITU Telecom World das nach eigenen Angaben erste Handy, mit dem zwei SIM-Karten gleichzeitig genutzt werden können. Das Gerät mit dem Namen 728G2 ist als Smartphone mit dem Betriebssystem Windows Mobile 5.0 und einem Touchscreen ausgestattet. Es verfügt nicht nur über zwei Steckplätze für GSM-SIM-Karten, sondern ermöglicht auch deren gleichzeitigen Betrieb. Beim Start eines Gespräches hat man die Wahl der SIM-Karte, in dem man eine der beiden grünen "Hörer-Tasten" GSM1 oder GSM2 drückt. Direkt zwischen zwei Gesprächen umzuschalten ist zwar nicht möglich, aber man ist jederzeit über beide Karten parallel erreichbar und kann beide Karten auch abwechselnd für abgehende Gespräche nutzen.
Zwei SIM-Karten-Slots gleichzeitig nutzen
Das nach Hersteller-Angaben erste "Dual-Working-Smartphone"
Bild: teltarif.de
Das Yulong 728G2 unterstüzt in beiden SIM-Kartenslots
die Frequenzbänder rund um 900, 1 800 und 1 900 MHz
und eignet sich somit auch für Reisen außerhalb
von Europa. Es verfügt über 64 MB frei verwendbaren
Speicher und lässt sich mit Mini-SD-Karten mit bis zu 1 GB
flexibel ergänzen. Aufgrund der im 728G2 enthaltenen doppelten
Empfangs- und Sendetechnik zählt das Smartphone derzeit noch
eher zu den größeren und schwereren Geräten im Markt.
Es verfügt über ein 2,8 Zoll-TFT-Display, das
in einer Auflösung von 240 mal 320 Pixel bis
zu 262 144 Farben darstellt. Standardmäßig wird
ein 1100 mAh starker Akku
mitgeliefert, die gleichzeitig den
hinteren Gehäusedeckel darstellt. Mit dem Standard-Akku
ist das 728G2 116 mal 59 mal 21,5 Millimeter groß und
wiegt 172 Gramm. Über die genaue Akkuleistung erhielten
wir leider keine genauen Angaben von Yulong.
Umfangreiche Ausstattung für geschäftliche und private Nutzung
Das Yulong 728G2
Bild: teltarif.de
Dank des Betriebssystems Windows Mobile 5.0 kann die
vom Hersteller vorgegebene Ausstattung jederzeit durch
den Benutzer verändert und eventuell benötigte
Programme nachgeladen werden. Auf der anderen Seite
ist die Ausstattung hier schon recht üppig:
So ist ein komplettes Pocket-Office installiert, das
die Darstellung von Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumenten
erlaubt. PDF-Dateien können ebenso dargestellt werden.
Eine Verbindung mit dem Internet kann per
GPRS hergestellt werden,
der Beschleuniger EDGE wird
nicht unterstützt. Eine Bluetooth-Schnittstelle
gibt es auch. Diese kann aber nur zur Anbindung eines Headsets oder
eines Kopfhörers genutzt werden. Datenübertragungen funktionieren
über Bluetooth nicht. Browser und Mailprogamm
aus dem Hause Microsoft sind auf dem Gerät bereits installiert.
Es gibt aber keine Informationen dazu, ob das Gerät auch
E-Mail-Pushdienste unterstützt.
Auch die Telefonfunktionen sind pfiffig ergänzt. Nummern können nicht nur über das Touchscreen-Display eingegeben oder aus dem Telefonbuch gewählt, sondern auch per Spracherkennung eingegeben werden. Das 728G2 verfügt über eine integrierte Freisprecheinrichtung, ebenso wie spezielle Filter zur Bevorzugung oder Blockierung bestimmter Anrufer.
Das Smartphone unterstützt aber nicht nur zahlreiche Businessanwendungen, sondern ist auch im Multimediabereich gut ausgestattet. Der Medienplayer kann auch zur mobilen Musik- oder Videowiedergabe genutzt werden. Hier werden verschiedene Multimedia-Standards unterstützt. Dazu zählen nach Hersteller-Angaben MP3 und Windows-Media-Dateien genauso wie die 3GP-Norm. Das Gerät verfügt ferner über Stereolautsprecher mit 3D-Effekt. Schnappschüsse können mit der integrierten 1,3-Megapixel-Kamera gemacht werden. Ebenso können mit dieser kurze Videoclips aufgenommen werden.
Weitere "dual-working"-Telefone in Sicht
Das Yulong 728G2
Bild: teltarif.de
Das 728G2 von Yulong ist seit einigen
Monaten bereits im asiatisch-pazifischen Raum auf dem
Markt, in Europa oder USA existieren nach Auskunft
von Clay Zheng gegenüber teltarif.de noch keine
Handels- oder Netzbetreiberkontakte. Der
Endverkaufspreis des Telefons liegt dabei im
Bereich von 500 bis 600 Euro.
Mit dem aktuellen Markterfolg zeigte sich der Manager zufrieden. Mit Blick in die Zukunft versprach er, kleinere und leichtere Geräte auf den Markt zu bringen. Ein weiteres "Dual-working-Phone" wird im Laufe des kommenden halben Jahres kommen, dann nicht als Smartphone, sondern in Form eines klassischen Mobiltelefons. Ob dies als Klapphandy oder im Candybar-Format erfolgen wird, ließ er offen.