ferngesteuert

pcAnywhere 12.0 im teltarif-Test

Software bietet plattformübergreifenden Zugriff auf Computer
Von Steffen Prey

Egal, ob man sich auf dem eigenen Windows-PC gerne mal die Mac-Version einer Software anschauen oder einfach nur Hilfestellung bei Rechnerproblemen leisten möchte - bei unterschiedlichen Systemen war das bisher meistens etwas kompliziert. Hat ein entfernter Computer gestreikt, war man oft auf die telefonischen Aussagen seines Gegenübers und das eigene Vorstellungsvermögen angewiesen, um eine Lösung zu finden. Mit der Software pcAnywhere von Symantec gehören solche Schwierigkeiten der Vergangenheit an.

Das Programm ist in der Lage, Verbindungen zwischen zwei Rechnern herzustellen. Wie der Name der Software bereits vermuten lässt, ist es dabei völlig egal, wo diese Rechner stehen. Bei entfernten Geräten empfiehlt es sich, entweder eine Verbindung per ISDN oder über das Internet herzustellen. Sind dagegen mehrere Rechner intern über einen Router miteinander verbunden, kann man auch diese Verbindung nutzen, um beispielsweise Rechner zu steuern oder Dateien zu übertragen. In der Regel werden die zu verbindenden Endgeräte bei pcAnywhere in zwei Gruppen eingeteilt. Der Host-Computer ist der Rechner, mit dem sich andere Computer verbinden können. Dieser wartet quasi auf andere User, die sich mit Ihrem Benutzernamen und einem Kennwort auf dem System anmelden dürfen. Diese "Besucher" werden als Remote-Computer bezeichnet. Je nach Konfiguration haben sie auf dem fremden PC unterschiedliche Rechte. Beim Kauf wird die Software in zwei unterschiedlichen Varianten angeboten. Wer sich für "Host only" entscheidet, kann seinen Computer lediglich für anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Dies ist unter anderem sinnvoll, wenn man IT-Support haben möchte. Wer sich jedoch auch auf anderen Rechnern einloggen können möchte, sollte sich die Version "Host & Remote" besorgen.

Einfache Installation, komplexe Konfiguration

pcAnywhere 12.0
von Symantec
Die Installation der Software war im teltarif-Test sowohl auf Windows-PCs als auch auf Linux- und Apple-Rechnern sehr einfach und binnen weniger Minuten erledigt. Die Konfiguration war dagegen schon etwas komplizierter. Bei einer ISDN-Verbindung ist es ratsam, diese direkt über die standardisierte CAPI 2.0-Schnittstelle stattfinden zu lassen. Dabei erfolgt die Anwahl der ISDN-Geräte über eine Rufnummer, wobei nicht nur auf eine freie ISDN-Leitung geachtet werden sollte: Wichtig ist auch, dass keine anderen Endgeräte zeitgleich auf die gewünschte Nebenstelle zugreifen oder Anrufe entgegennehmen. Der angerufene Hostnutzer kann anhand der Rufnummer und der zugewiesenen Benutzerkennung bestimmen, wer sich auf seinem System einwählen darf. Möchte der Remote-Nutzer Telefonkosten sparen, kann man die sogenannte Callback-Funktion aktivieren. Hierbei wird die Verbindung auf Kosten des Host-Users erneut aufgebaut. Ist diese einmal aktiv, stehen alle Funktionen der Software mit der vollen ISDN-Bandbreite zur Verfügung. Mit Hilfe der Kanalbündelung lässt sich die Geschwindigkeit sogar verdoppeln. Auch bei dieser Verbindungsart wurde natürlich an die notwendige Sicherheit gedacht. pcAnywhere bietet diverse Möglichkeiten der Verschlüsselung an.

Wer sich dagegen über das Internet mit anderen Computern verbinden möchte, muss beim Verbindungsaufbau schon etwas mehr beachten. Grundlage für eine Verbindung ist dabei die sogenannte IP-Adresse. Diese ist die individuelle Rechnerkennung aus Zahlen und Punkten und vergleichbar mit einer Autonummer. Außerdem müssen bei den verwendeten Firewalls alle für das Programm erforderlichen Ports freigegeben sein. Wer einen Router benutzt, muss sicherstellen, dass diese auch für die interne IP-Adresse des Routers geöffnet sind. Hat man alle Einstellungen getätigt, kann eine schnelle Verbindung meist ohne Probleme aufgebaut werden.