Handy-TV

Verbraucherschützer raten vorerst von Handy-TV-Verträgen ab

Qualität der neuen Angebote noch nicht absehbar
Von dpa / Ralf Trautmann

Handynutzer sollten vor dem Abschluss eines Vertrags zum Fernsehempfang besser noch einige Zeit vergehen lassen. "Es ist ja schon schwer genug, auf einem transportablen Fernseher mit einem 7-Zoll-Display genussvoll fernzusehen. Auf dem Handy wird das noch schwerer sein", sagte Jaroslav Smycek von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. "Ich würde daher bislang nur zum Test auf so ein Angebot einsteigen."

Für langfristige Verträge sei noch viel zu unklar, ob die technische Leistung stimmt. "Ich glaube, die Qualität wird nicht berauschend sein", sagte Smycek. Der Mobilfunkprovider debitel will am Mittwoch in München, Stuttgart, Berlin, Frankfurt/Main und Köln ein Angebot zum TV-Empfang über das Handy auf den Markt bringen. In diesen Städten sollen dann die üblichen Handyverträge zuzüglich einer monatlichen TV-Gebühr von 9,95 oder 14,95 Euro erhältlich sein. Die Nutzung ist an den Erwerb eines neuen Gerätes geknüpft, teilt der Serviceanbieter in Stuttgart mit. Bisher steht dafür nur ein Modell des Herstellers Samsung zur Auswahl.

Bis zur WM soll das Angebot auch in Hamburg, Hannover und Gelsenkirchen zur Verfügung stehen, erläutert Unternehmenssprecher Johannes Ippach. Möglich ist mit dem Vertrag der Empfang von vier Sendern: ZDF, MTV, N24 und ein von Pro Sieben/Sat 1 betriebener Unterhaltungskanal. Die Übertragung soll über die DMB-Norm erfolgen.

Die vier großen Mobilfunkbetreiber haben heute ein Demonstrationsprojekt für den Empfang von TV- und Radioprogrammen über das Handy gestartet. Einige ausgewählte Nutzer sollen bis Ende August 16 Kanäle auf speziell ausgerüsteten Geräten empfangen können. Genutzt wird bei T-Mobile, Vodafone, o2 und E-Plus der Funkstandard DVB-H. Eine kommerzielle Einführung von Handy-TV ist bei diesen Betreibern erst im kommenden Jahr geplant.

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