Überblick

CeBIT bietet Überblick über DSL-Alternativen

Möglichkeiten für DSL-lose Haushalte
Von dpa / Björn Brodersen

Bekanntlich kann nicht jeder per DSL-Anschluss im Internet surfen, weil die dafür nötigen Kupferkabelleitungen in ihrer Wohngegend nicht verlegt sind. Laut Breitbandatlas des Wirtschaftsministeriums sind davon Millionen deutscher Haushalte betroffen. Allerdings gibt es Alternativen, durch die die Nutzer trotzdem schneller als mit einem analogen oder ISDN-Telefonanschluss ins Netz gehen können: Kabelinternet, Internet via Satellit, WiMAX, WLAN, UMTS oder Powerline. Auf der CeBIT, die vom 9. bis zum 15. März in Hannover stattfindet, präsentieren etliche Anbieter ihre alternativen Zugangstechnologien - für DSL-lose eine gute Gelegenheit, sich einen Überblick über die Möglichkeiten zu verschaffen. Was für wen am Ende in Frage kommt, hängt jedoch von Verfügbarkeit, Anspruch und Budget ab.

Kabelinternet

Haushalte, die sowieso schon für einen Kabelanschluss bezahlen, sollten beispielsweise ihren Netzbetreiber fragen, ob er auch Internet anbietet. Verfügt das jeweilige Kabelnetz bereits über einen Rückkanal, ist das Surfvergnügen aus der Fernsehdose prinzipiell kein Problem. Oft werden dann auch Telefonanschlüsse per Voice over IP (VoIP) angeboten. Bei vielen Netzbetreibern - darunter die Anbieter Kabel Deutschland (KDG) und Iesy mit ihren Töchtern ish und TeleColumbus - kostet 2 MBit/s schnelles Internet samt Flatrate rund 20 Euro im Monat. Auch Datenraten von 6 MBit/s und 8 MBit/s sind möglich, ganz Eiligen mit dem nötigen Kleingeld bietet Kabel BW sogar 20 MBit/s.

Internet via Satellit

Menschen an Orten, in die bisher noch keine breitbandfähige Strippe vorgedrungen ist, können unter anderem auf Hilfe aus dem All zählen. Dort kreisen Satelliten, die per DVB-S nicht nur digitales Fernsehen zwischen Norwegen und Nordafrika ausstrahlen, sondern auch schnelles Internet. Der Nachteil: Vom Satelliten lässt sich nur herunterladen, zum Hochladen braucht es in der Regel einen zusätzlichen Internetzugang. "Für den Rückkanal ist ein ISDN-, analoger oder Mobilfunkanschluss notwendig", sagt Maria Dehmer, Pressesprecherin bei Teles in Berlin. Der SkyDSL-Anbieter realisiert seine Internetzugänge über den Eutelsat-Satelliten Telecom 2D.

"Wir empfehlen Sky-DSL deshalb nicht für Leute, die große Datenmengen hochladen müssen", sagt Dehmer. Auch für Online-Spieler sei die Technik nicht geeignet - zu lange brauchen die Daten für deren Ansprüche vom Himmel zur Erde und zurück. Ansonsten bekommen Kunden bis zu 16 MBit/s Downloadgeschwindigkeit in allen Tarifen. Den Anfang markiert eine monatliche Grundgebühr von zehn Euro mit Kosten von 0,9 Cent je Megabyte Daten-Download. Eine Flatrate zum Datenempfang kostet 30 Euro. Hinzu kommen die Entgelte für den Upload über den zweiten Internetanschluss per Telefonleitung oder Handy.

Einen garantierten Datendurchsatz gibt es bei SkyDSL nicht, alle Surfer müssen sich die maximale Bandbreite des Satelliten teilen. Zu Spitzenzeiten sinkt der Download dann leicht auf 1 MBit/s - es sei denn, der Nutzer erkauft sich in sechs Prioritätsstufen zu Preisen zwischen 0,9 und 9,9 Cent je Minute mehr Geschwindigkeit.