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Nachgerechnet: Handy subventionieren lassen oder selbst kaufen?

Vertragshandys sind meist nicht so günstig, wie sie aussehen
Von Thorsten Neuhetzki

Egal ob simyo, ALDI, blau.de, simply oder klarmobil - alle haben eins gemeinsam: Im Gegensatz zu den Vertragsangeboten der Netzbetreiber bekommt der Kunde kein subventioniertes Handy dazu. Somit ist eines der größten Argumente von Kunden, die einen Vertrag haben und diesen verlängern oder neu abschließen wollen, eben jenes stark vergünstigtes Handy. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit, in der zahlreiche Verträge abgeschlossen werden, um unterm Weihnachtsbaum zu landen, ist es sinnvoll, sich vor dem Vertragsabschluss Gedanken dazu zu machen. Denn oftmals bedenken diejenigen, die ein Handy verschenken wollen, nicht, dass man Handys mittlerweile auch günstig im Internet und ohne Vertrag bestellen kann.

Ebenfalls unter den Tisch fällt bei den Kunden oftmals, dass sie sich mit einem subventionierten Handy dazu verpflichten, bis zu 24 Monate lang jeden Monat eine Grundgebühr von zehn Euro und mehr zu zahlen und ggf. sogar diese monatliche Belastung dem Beschenkten auferlegen. Doch was rechnet sich wirklich unterm Strich? Sollte man sich besser das Handy selbst kaufen und einen Discounter nutzen? Oder zu einem subventioniertem Handy samt Vertrag greifen? Anhand einiger Beispiele sollen genau diese Fragen geklärt werden.

Das Handy für den Enkel: Prepaid muss es sein

Handys unterm Weihnachtsbaum
Foto: dpa
13 Jahre alt und kein Handy zur Hand bedeutet inzwischen oftmals, ausgegrenzt zu sein. Welche Angebote sich besonders für Kinder und Jugendliche lohnen, haben wir bereits vor einigen Wochen in einem eigenen Artikel näher beleuchtet. Doch immer wieder greifen gerade Eltern und Großeltern zu günstig erscheinenden Prepaid-Paketen in den Handygeschäften oder Elektronikmärkten. Die Preise im zweistelligen Bereich sehen ja auch sehr attraktiv aus, wenn es dafür ein Handy und eine SIM-Karte gibt. Was oft nicht bedacht wird: Die Telefone sind oftmals Einsteigermodelle und zusätzlich mit einer Sperre für SIM-Karten anderer Netze versehen (SIM-Lock). Das heißt, das Austauschen der mitgelieferten Karte durch eine Discounter-SIM ist nicht möglich.

Beispiel o2: Ein LOOP-Paket mit dem SGH-E330 von Samsung kostet bei o2 einmalig 149,99 Euro. Darin enthalten ist eine SIM-Karte mit zehn Euro Startguthaben sowie im Rahmen einer Aktion eine monatliche Gutschrift von 5 Euro pro Monat. Lediglich diese noch bis Ende des Monats laufende Aktion macht das Gerät zu diesem Preis interessant. Denn im Internet ist es bei Einzelhändlern schon für 145 Euro ohne jegliches Branding oder Bindung an eine Karte zu haben. Hier kann der Kunde dann auch eine Discounter-SIM-Karte nutzen und muss nicht die hohen Minutenpreise von LOOP in Kauf nehmen. Denn wer etwa zur Hauptzeit mit dem Classic-Tarif ein Gespräch ins Festnetz führt, zahlt dafür stolze 79 Cent pro Minute während es bei den Discountern etwa 16 Cent pro Minute sind. Zwar kann auch mit einer LOOP-Karte im Alltime-Tarif für 19 Cent pro Minute rund um die Uhr telefoniert werden. Das jedoch setzt eine monatliche Aufladung von 30 Euro voraus.

Ähnliches gilt für die anderen Netzbetreiber: Wer ein Siemens A70 bei Vodafone mit einer CallYa-Karte kauft, wird mit 49,50 Euro inklusive 5 Euro Startguthaben zur Kasse gebeten. Die Minutenpreise hier liegen im voreingestellten Basic-Tarif bei 39 Cent pro Minute für Vodafone- und Festnetzgespräche. Fremdnetze schlagen mit 69 Cent zu Buche. Was die Eltern und Großeltern bei diesem scheinbar günstigen Preis von 49,50 Euro nicht bedenken: Über Preissuchmaschinen ist dieses Handy ebenfalls für diesen Preis zu haben. Wiederum ohne Branding oder SIM-Lock.