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Preisvergleicher im Internet richtig nutzen

Zahl der Produkte sagt nichts über die Qualität des Anbieters aus
Von dpa / Björn Brodersen

Einfacher als im Internet lassen sich Preise nicht vergleichen. Daher verzeichnen Preisdatenbanken regen Zulauf von Nutzern, die wissen wollen, wo sie ein bestimmtes Produkt wie beispielsweise ein Mobiltelefon oder ein neues Laptop am günstigsten bekommen können. Zwar haben Webangebote wie Guenstiger, Geizhals, eVendi [Link entfernt] und Froogle stets den Zweck, Tiefstpreise zu finden. Doch der Weg dorthin unterscheidet sich - und damit oft auch das angezeigte Ergebnis.

Schnäppchensucher sollten sich zum Beispiel nicht beeindrucken lassen, wenn der Anbieter mit Millionen von Produkten wirbt, die in seiner Datenbank verzeichnet sind. So können Bücher solche Zahlen schnell in die Höhe treiben, ohne dass beim Vergleich der Preise ein nennenswerter Nutzen für den Anwender entsteht: Buchpreise können vom Händler schließlich nicht frei bestimmt werden, sagt Martin Sinner, Geschäftsführer bei Idealo.de in Berlin "Eine Ersparnis ist höchstens über geringere Versandkosten machbar."

Bücher spielen für die Preisvergleicher aber ohnehin eine untergeordnete Rolle: "Die meisten Anfragen beziehen sich auf technische Produkte", erklärt Torsten Schnoor, Geschäftsführer von Guenstiger.de. Die Datenbank des in Hamburg ansässigen Unternehmens enthält knapp 20 000 Artikel.

Das Angebot finanziert sich hauptsächlich durch Werbung. "Außerdem verdienen wir mit Marktforschung", erläutert Schnoor. Das heißt, es werden Informationen über die Beliebtheit bestimmter Produkte verkauft. Weil der Anwender sich auf der Seite nicht registrieren muss, sei das Ganze anonym. Ähnlich läuft es auch bei anderen Anbietern. Allerdings lassen diese sich teilweise am Umsatz des Händlers beteiligen. "Das ist aber nicht so viel", erklärt Martin Sinner von Idealo.

Preisdatenbanken werben mit breiten Paletten

Mehr als eine Million Produkte befinden sich in der Datenbank von Froogle. Der Google-Ableger startete seinen Dienst in Deutschland erst vor wenigen Tagen. "Bei uns gibt es alles vom Gummistiefel bis zum PC", sagt Pressesprecher Stefan Keuchel bei Google Deutschland in Hamburg. Auch Mobiltelefone und Handyzubehör finden die Online-Käufer hier. Händler müssen ebenso wie Käufer für das Angebot nichts bezahlen.

Mit einer großen Werbekampagne versucht derzeit Kelkoo auf sich aufmerksam zu machen. Die Yahoo!-Tochter in Hamburg hebt sich durch ein breites Suchspektrum hervor: Die Palette reicht vom Gebrauchtwagen über DVDs und Kinderkleidung hin zu Parfüm. 1 200 Shops sind laut Geschäftsführer Jörg Malang bisher bei Kelkoo registriert. Bis zum Ende des Jahres sollen es rund 2 000 werden.

Wer bei Guenstiger nach einem Produkt sucht, erhält stets nur einen Treffer angezeigt. Das ist beabsichtigt: "Wir nehmen dem Verbraucher den Preisvergleich ab", erklärt Schnoor. Dabei entscheidet jedoch nicht nur der Preis allein über die Einstufung eines Produktes: Ein rund 20-köpfiges Team achtet laut Schnoor außerdem darauf, dass die Ware auch tatsächlich lieferbar ist. Die Seriosität eines Händlers überprüfe Guenstiger bereits im Vorfeld.