Alles nur Spekulationen

Regulierungsbehörde: Keine Veränderung der UMTS-Lizenzbedingungen

"Nicht der geringste Anlass für Klagen"
Von dpa / Frank Rebenstock

Beim Aufbau der UMTS-Mobilfunknetze wird es nach Angaben der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zu keiner Aufweichung der Lizenzbedingungen kommen. Behördensprecher Harald Dörr wies am Dienstag anhaltende Spekulationen zurück, dass die oberste Aufsichtsbehörde über den deutschen Telekom-Markt eine sehr viel weiter reichende Kooperation zwischen den UMTS-Betreiber beim Aufbau der Netze dulden könnte, als bisher angenommen.

"Wir wollen nicht den geringsten Ansatz für Klagen bieten", sagte er. Es werde derzeit lediglich über die Interpretation der Lizenzbedingungen nachgedacht.

Im vergangenen August hatten T-Mobil (D1), Vodafone/Mannesmann (D2), E-Plus, Viag Interkom sowie die Neulinge MobilCom und das finnisch/spanische Konsortium Telefonica/Sonera für insgesamt 100 Milliarden Mark sechs UMTS-Lizenzen ersteigert. Neben diesen Kosten müssen die künftigen Anbieter weitere Milliarden-Summen für den Aufbau der Netze schultern. Manche Experten glauben, dass sie diese Kosten niemals wieder einspielen werden.

Um die gewaltigen Summen zu minimieren, denkt die Branche in den vergangenen Monaten verstärkt über Möglichkeiten der Kooperationen beim Netzaufbau nach. "Wir sind sehr an einer gemeinsamen Nutzungder Infrastruktur interessiert", sagte eine Sprecherin der Düsseldorfer E-Plus GmbH. Als unstrittig gilt die Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Nutzung von Antennenstandorten (Masten, Gebäude). Fraglich dagegen ist, ob die UMTS-Ausschreibung auch weitere Formen der Kooperation zulässt.

Dabei geht es vor allem um die aktiven Netzelemente wie Sende- und Schaltanlagen, Basis- und Empfangsstationen. Auf diesem Wege, heißt es in der Branche, könnten die Unternehmen bis zu 40 Prozent ihrer Infrastrukturkosten einsparen. Alle Betreiber betonen indes, dass sie ihre Unabhängigkeit und die Funktionsherrschaft über ihre Netze behalten wollen. Jeder Bieter habe die Lizenzbedingungen gekannt, und diese sehe nun einmal die Kontrolle über das Netz vor, betonte eine Sprecherin der Telekom-Tochter T-Mobil. Es müsse weiterhin auch einen Wettbewerb der Infrastrukturen geben.