Apple SIM vor dem Aus: Neue Tarife nicht mehr aktivierbar
Seit 2014 hatte Apple eigene SIM-Karten für das iPad herausgegeben. Diese wurden den Tablets zunächst als physische Betreiberkarten beigelegt. Später wurde die Apple SIM in die bei neueren iPads ohnehin vorhandene eSIM integriert. Wurde das Angebot zunächst in den USA gestartet, war es einige Jahre später auch in Deutschland verfügbar. Jetzt verabschiedet sich Apple von der Rolle als SIM-Karten- oder eSIM-Profil-Herausgeber.
Der amerikanische Technologiekonzern informiert auf einer Support-Seite darüber, dass es seit dem 1. Oktober nicht mehr möglich ist, die Apple-SIM-Technologie für die Aktivierung neuer Datentarife auf dem iPad zu nutzen. Für das iPhone wurde die Apple SIM nie angeboten. Der iPad-Hersteller verweist potenzielle Kunden an die Mobilfunkanbieter, um Informationen zur Aktivierung eines Datentarifs auf dem iPad zu erhalten.
Apple SIM wird eingestellt
Foto: Apple, Montage: teltarif.de
In Deutschland wurden über die Apple SIM in der Vergangenheit unter anderem Prepaid-Datentarife von der Deutschen Telekom, von Truphone, Always Online und GigSky angeboten. Noch vor einigen Jahren war die Plattform eine gute Möglichkeit, um auch kurzfristig einen mobilen Datentarif für das iPad zu bekommen. Praktisch war das beispielsweise für Nutzer, denen im Alltag der WLAN-Zugang ausgereicht hat, die aber hin und wieder auf Reisen einen LTE- oder 5G-Tarif nutzen wollten.
Per eSIM Datentarif schnell gebucht
Mittlerweile sorgt die eSIM-Technik dafür, dass Datentarife auch über die Provider schnell und unkompliziert gebucht und auf das Tablet gebracht werden können. Anbieter wie fraenk (offiziell nicht für das iPad, im teltarif.de-Test funktionierte das aber problemlos), Truphone oder T-Mobile US pushen eSIM-Profile direkt aus der jeweiligen Provider-App auf das Endgerät.
Die deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber haben bei der Digitalisierung der SIM-Karte indes noch Nachholbedarf. Die Telekom hatte die eSIM zwar recht früh neben Vertragskunden auch für Prepaidkarten-Besitzer angeboten. Sie verschickt aber - wenn man bei der Bestellung nicht aufpasst - noch heute die QR-Codes ausgedruckt per Post. Vodafone hat die eSIM für Prepaidkunden erst vor wenigen Wochen eingeführt, bei o2 ist sie noch immer Kunden mit einem festen Vertragsverhältnis vorbehalten.
Handlungsbedarf besteht durchaus - auch auf Seiten vieler Discounter, die noch gar keine eSIM-Profile anbieten. Wie berichtet, verkauft Apple die aktuellen iPhones in den USA bereits ohne SIM-Kartenschacht. Diese Neuerung droht bei künftigen iPhone- und iPad-Generationen auch in anderen Märkten wie zum Beispiel in Deutschland.