angeschaut

Kindle Fire: Neue Tablet-Generation aus E-Book-Reader & Tablet

Subventioniertes Medien-Tablet von Amazon stößt auf geteiltes Echo
Von Rita Deutschbein

Einen regulären Homescreen suchen Nutzer des Kindle Fire vergeblich. Vielmehr zeigt sich beim Einschalten des Gerätes ein Regal, auf dem alle kürzlich angeschauten Medien wie Bücher, TV-Serien, Magazine und Bilder zu finden sind - eine Darstellung, die stark an das Aussehen einiger Lese-Apps erinnert und durch ihre Einfachheit besticht. Dank Whisper-Sync lassen sich alle Daten auf dem Kindle Fire synchronisieren. So können Filme am heimischen Fernseher ohne Weiteres an der selben Stelle weiter geschaut werden, an der der Nutzer auf dem Tablet gestoppt hat.

Amazon Kindle Fire

Den Zugang zum Internet realisiert das Amazon-Tablet über den neu entwickelten Silk-Browser, von dem ein Teil auf dem Tablet selbst und der andere auf Amazons EC2-Servern (Elastic Compute Cloud), also in der Cloud, läuft. Mit jedem Seitenaufruf bestimmt Silk eine Arbeitsteilung zwischen der mobilen Hardware und den EC2-Servern und berücksichtigt dabei Faktoren wie Netzwerk-Bedingungen, die Komplexität der Seite und die Lage aller zwischengespeicherten Inhalte. Die meisten Webseiten sollen somit mit einer Latenzzeit von etwa 5 Millisekunden anstatt der typischerweise üblichen 100 Millisekunden geladen werden können.

Fazit: Zwischenprodukt mit geteiltem Echo

Kindle Fire: Neue Tablet-Generation aus E-Book-Reader & Tablet Die Speicherorte des Kindle Fire: Tablet und Cloud
Bild: Amazon
Das Kindle Fire ist ein Tablet, das speziell für die Medien-Nutzung und dem Einkauf auf Amazon entwickelt wurde. Es ist in der Lage E-Books und Zeitschriften darzustellen und die Standardanwendungen eines Tablets auszuführen. Wie alle Tablets lässt sich der Funktionsumfang durch Apps erweitern. Die Auswahl im Amazon-eignen Marktplatz ist allerdings noch recht begrenzt und der Anschluss an den regulären Android Market durch die eigene Oberfläche gesperrt.

Bei Branchenkennern stieß das Kindle Fire auf ein geteiltes Echo. Mit Tablets wie dem iPad und Modellen von Asus und Acer kann das Kindle Fire nicht mithalten, für einen echten E-Book-Reader bringt es das falsche Display und eine zu kurze Akkulaufzeit mit. Vielmehr richtet sich das Amazon-Gerät an Nutzer, die nicht nur einen E-Book-Reader, sondern auch ein multimediales Gerät für Videos, Internet und Bilder haben möchten und häufig auf das Angebot des Online-Handels Amazon zurückgreifen. Mit dem Kindle Fire hat Amazon somit eine neue Tablet-Generation geboren, die von weiteren Anbietern wie Barnes & Noble mit dem Nook-Tablet bereits verstärkt wurde und aufgrund der Subventionierung der Hersteller durch einen sehr günstigen Verkaufspreis besticht.

In Deutschland wird das Kindle Fire vorerst nicht auf den Markt kommen. Allerdings kamen Amazons neueste Geräte über kurz oder lang auch hierzulande in die Läden. Einer der Gründe für die Wartezeit sind die unterschiedlichen Lizenzbedingungen, die Amazon bei einer Vermarktung in verschiedenen Ländern zunächst zu klären hat.

Mehr zum Thema Amazon Kindle Fire