Vodafone: Ist Investor Cevian ausgestiegen?
Christer Gardell, Mitbegründer des schwedischen Investors Cevian Capital. Es soll seine Vodafone-Anteile weitgehend verkauft haben.
Foto: Picture-Alliance/ dpa
Vodafone Group-Chef Nick Read kann möglicherweise aufatmen.
Wie der Wirtschaftsnachrichtendienst Reuters unter Berufung auf die renommierte Financial Times berichtet, steigt der „aktivistische“ Investor Cevian aus Vodafone aus.
Drängen auf Rentabilität
Christer Gardell, Mitbegründer des schwedischen Investors Cevian Capital. Es soll seine Vodafone-Anteile weitgehend verkauft haben.
Foto: Picture-Alliance/ dpa
Cevian hatte immer wieder darauf gedrängt, dass Vodafone seine Investments lukrativer machen und sich von unrentablen lokalen Unternehmen und Produkten trennen sollte.
Cevian war laut FT/Reuters ausgestiegen, weil sie keine Hoffnung gesehen hätten, dass sich die Lage bei Vodafone bessern würde. Das Pikante an der Geschichte: Cevian soll den größten Teil seiner Anteile schon im Juni (!) verkauft haben, hatte das aber bis jetzt geheim gehalten. Klar, dass weder Cevian noch Vodafone dazu etwas sagen wollten.
Hoffnung bei Glasfaser-Ausbau
Mit dem Einstieg von Altice (der Muttergesellschaft des französischen Netzbetreibers SFR) in das Glasfasernetz von Vodafone und Deutschland kann Vodafone sein kombiniertes „Kabel-Glasfaser-Netz“ hoffentlich jetzt komplett und durchgehend auf reine Glasfaser-Technik (FTTH) umstellen.
Koaxkabel waren in den 1970-80iger Jahren zum reinen Verteilen von TV-Programmen per Hochfrequenz verlegt worden. Den Rückweg und das Übertragen von Telefon- und Internetsignalen in beide Richtungen wurde erst viel später über den DOCSIS-Standard „aufgepropft“. Was theoretisch viele Möglichkeiten bietet, funktioniert in der Praxis oft nicht ausreichend. Zur TV-Rush-Hour am Abend brechen Datenraten zusammen und die Kunden sind enttäuscht. Viele Hausinstallationen sind in die Jahre gekommen, da wenig bis nichts investiert wurde.
Gerücht: Personelle Veränderungen bei Vodafone
Nach dem Wechsel von Hannes Ametsreiter zu Philipp Rogge als neuem CEO haben sich bei Vodafone in Deutschland zahlreiche weitere personelle Veränderungen ergeben, wie Eingeweihte berichten. Warum verschiedene Personen ihre Ämter verlassen haben, wurde nicht mitgeteilt.
Bleibt nur noch die Frage, ob der neue Vodafone-Vorstand die eklatanten Mängel in Vodafone-Shops („Überberatung“) und im Kundenservice (bei Anruf der Hotline wegen Problemen kann eine Vertragsänderung oder ein -abschluss erfolgen, den der Kunde gar nicht oder so nicht wollte) in Angriff nehmen kann oder darf. Beim Netzausbau hat Vodafone bereits eine Aufholjagd angetreten.