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Vodafone baut "echtes" 5G-Netz in die Fläche aus

Das 5G-Netz von Voda­fone ist jetzt für 35 Millionen Menschen verfügbar. Nun soll das 5G-Stan­dalone-Netz verstärkt in die Fläche ausge­baut werden.
Aus dem Vodafone-Pressegespräch berichtet

Voda­fone hat im Rahmen eines virtu­ellen Pres­sege­sprächs heute über neue Details zum Ausbau seines 5G-Mobil­funk­netzes infor­miert. Demnach kommt der in Düssel­dorf ansäs­sige Konzern mit dem Ausbau schneller voran als ursprüng­lich geplant. Mitt­ler­weile erreiche das Unter­nehmen mit dem neuen Netz­stan­dard rund 35 Millionen Menschen in Deutsch­land.

Nun will der Netz­betreiber groß­flä­chig die 5G-Stan­dalone-Tech­nologie frei­schalten. Das heißt, das 5G-Netz funk­tio­niert unab­hängig von der LTE-Technik. Die erste Gene­ration von 5G war ledig­lich eine 4G-Erwei­terung. Das LTE-Netz wurde als Basis genutzt, während die 5G-Technik für zusätz­liche Kapa­zität gesorgt hat.

5G-Stan­dalone für 10 Millionen poten­zielle Nutzer

Vodafone forciert 5G-Standalone-Ausbau Vodafone forciert 5G-Standalone-Ausbau
Foto: Vodafone
Im April star­tete Voda­fone als erster und bisher einziger deut­scher Mobil­funk-Netz­betreiber mit 5G-Stan­dalone. Bislang wurde der neue Stan­dard aber nur an einigen Stand­orten akti­vieren, an denen der neue Netz­stan­dard im 3600-MHz-Bereich funkt. Nun kommen die "Flächen­fre­quenzen" hinzu, wie Voda­fone die nied­rigeren Frequenz­bereiche bezeichnet.

Zunächst ist 5G-Stan­dalone nach Voda­fone-Angaben für rund zehn Millionen poten­zielle Nutzer verfügbar. Bis 2023 soll der Stan­dard im gesamten 5G-Netz von Voda­fone ange­boten werden. Vorteil: Da LTE als "Basis­netz" wegfällt, sinken die Reak­tions­zeiten deut­lich, wie sich auch im Test von teltarif.de gezeigt hat.

Nach­teil: Da keine Bünde­lung mit dem 4G-Netz mehr erfolgt, kann die Daten­über­tra­gungs­geschwin­dig­keit nied­riger als bei der bislang übli­chen LTE/5G-Kombi­nation sein. Zudem sind bislang nur wenige Smart­phone-Modelle für 5G-Stan­dalone geeignet. Andere Geräte - etwa das iPhone 13 von Apple - würden sich durch Soft­ware-Updates frei­schalten lassen. Ob und wann die Hersteller das machen, ist nicht bekannt. Geräte-Auswahl für 5G-Standalone noch "überschaubar" Geräte-Auswahl für 5G-Standalone noch "überschaubar"
Foto: Vodafone

Hannes Amets­reiter: "Jede 5G-Antenne wird auch 5G-Stan­dalone-Antenne"

"Wir schalten das modernste 5G-Netz Europas frei", so Voda­fone-Deutsch­land-CEO Hannes Amets­reiter. "Wir legen den Ausbau-Turbo ein und machen unser komplettes 5G-Netz zum Echt­zeit-Netz - in der Stadt und auf dem Land, mit allen verfüg­baren 5G-Frequenzen. Im kommenden Jahr wird bei uns jede 5G-Antenne auch zu einer 5G-Stan­dalone-Antenne. Wir bringen mit 5G nicht nur hohe Band­breiten, sondern auch extrem kurze Reak­tions­zeiten und Network Slicing zu den Menschen und in die Fabrik­hallen. Unser 5G-Netz reagiert dann so schnell wie das mensch­liche Nerven­system und braucht immer weniger Strom, um Daten zu über­tragen."

In den vergan­genen Tagen hat Voda­fone nach eigenen Angaben 5000 weitere 5G-Antennen in Betrieb genommen. Insge­samt 15.000 5G-Antennen an 5000 Stand­orten sind nun live. Im nächsten Geschäfts­jahr sollen weitere 15.000 Antennen dafür sorgen, dass insge­samt 60 Millionen Menschen mit 5G versorgt werden. 5G-Stan­dalone wurde in Früh­jahr zunächst auf 1000 Antennen akti­viert. Mitt­ler­weile sind es 3000 Antennen. Neben den Frequenzen um 3600 MHz wird nun auch das 700-MHz-Band genutzt, das einen Versor­gungs­radius von bis zu acht Kilo­metern ermög­licht.

In einer weiteren Meldung lesen Sie mehr zum Auf- und Ausbau des geplanten 1&1-Mobil­funk­netzes.

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